Besser vernetzt – Omega-3-Fettsäuren verbessern das Gehirn thinkstockphotos.de

Besser vernetzt – Omega-3-Fettsäuren verbessern das Gehirn

  • Christian Riedel
Omega-3-Fettsäuren verbessern bekanntlich die Gesundheit und schützen die Blutgefäße. US-Forscher haben nun herausgefunden, dass auch unser Gehirn von den ungesättigten Fettsäuren profitieren kann.

Fett kann allem Anschein nach das Gehirn fit machen. Zumindest solange es sich um Omega-3-Fettsäuren handelt. Nervensystem und Gehirn profitieren wohl davon, wenn man öfter die ungesättigten Fettsäuren, die vor allem in Fischen und hochwertigen Pflanzenölen enthalten sind, zu sich nimmt. Zumindest konnten Forscher um Damien Fair von der Oregon Health & Science University (OHSU) in Portland bei Versuchen mit Affen nachweisen, dass sich das Gehirnnetzwerk nach häufigem Konsum von Omega-3-Fettsäuren besonders gut entwickelt. Die Nervenzellen im Gehirn vernetzen sich also besser, wenn man viele Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt.

Schon vergangene Studien haben gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren das Gehirn vor dem Schrumpfen schützen kann. Die geistigen Fähigkeiten bleiben im Alter also dank der gesunden Fette länger erhalten. Weiter haben Studien gezeigt, dass sich das Sehvermögen von Säuglingen besser entwickelt, wenn diese entsprechende omega-reiche Nahrung zu sich genommen hatten. Genau genommen ist wohl die Docosahexaensäure (DHA) dafür verantwortlich, die vor allem in fettigen Fischen wie Lachs vorkommt.

Bei der aktuellen Studie, die an Rhesusaffen vorgenommen wurde, konnten die Wissenschaftler nun die positive Auswirkung auf das Gehirn bestätigen. Die Tiere im Alter zwischen 17 und 19 Jahren waren zur Hälfte ihr Leben lang mit DHA-reicher Nahrung gefüttert worden, die andere Gruppe DHA-arm. Mit Magnetresonanztomographie wurde dann getestet, wie es um die Gehirnsubstanz der Äffchen beschaffen war.

Fisch macht schlau und verbessert das Sehvermögen


Bei der Analyse der Scans stellten die Forscher fest, dass die Bereiche im Gehirn besonders gut vernetzt waren, die bei der Verarbeitung von Seheindrücken besonders wichtig sind. Auch die Netzwerke, die für die höheren Hirnfunktionen zuständig sind, wiesen besonders starke Vernetzungen auf. Das gilt beispielsweise für die Bereiche, die bei der Aufmerksamkeit eine Rolle spielen. Im Gegensatz dazu waren die entsprechenden Hirnregionen bei den Kontrolläffchen nicht sehr stark vernetzt. Da die Rhesusaffen nah mit dem Menschen verwandt sind, gehen die Forscher davon aus, dass ihre Studienergebnisse auf den Menschen übertragen werden können.

In weiteren Studien wollen Fair und seine Kollegen noch detaillierter herausfinden, welche Gehirnregionen besonders von den Fettsäuren profitieren. Zudem wollen sie wissen, ob sich durch die DHA-arme Diät im Gehirn der Affen Defizite gebildet haben, die sich auch auf das Verhalten auswirken und neurologische oder psychische Störungen auslösen können.

Hier geht´s zur Studie

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