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Krämpfe durch Nahrungsmittel?

Bestimmte Lebensmittel können Krämpfe auslösen, informiert die AOK Hessen. Schuld sei die in ihnen vorkommende Oxalsäure.
Bei Krämpfen spielt die Mineralstoffversorgung eine zentrale Rolle. Allen voran Magnesium ist wohl der Mineralstoff, der einem in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt. Magnesium sorgt für eine Abmilderung der Nervenimpulse. Fehlt dem Körper dieser Mineralstoff, können Nervenimpulse ungehemmter erfolgen und Krämpfe auslösen. Neben Magnesium spielt auch Calcium eine wichtige Rolle, um den Elektrolythaushalt des Körpers in Balance zu halten.

Spinat, Mangold und Rhabarber


Ist das Elektrolytgleichgewicht gestört, kann es zu Krämpfen kommen. Und selbst gesunde Lebensmittel können für ein Ungleichgewicht sorgen. „Nach großen Mengen Spinat, Mangold oder Rhabarber können die Waden schon mal zwicken“, informiert die AOK Hessen in einer Pressemitteilung. Grund ist die Oxalsäure, die in diesen Gemüsen vorkommt. Sie verschlechtert die Calcium-Aufnahme, da sich das Calcium mit der Säure verbindet und so dem Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Das gestörte Elektrolytgleichgewicht lässt die Muskeln dann verkrampfen. Allerdings, und das ist zentral, gilt das nur bei einer Aufnahme großer Mengen der genannten Gemüse. Eine normale Portion ist bei gesunden Menschen völlig unbedenklich. Schwierig wird es, wenn jemand zu Nierensteinen (Kalziumoxalatsteinen) neigt. Derjenige „sollte Lebensmittel, die viel Oxalsäure enthalten, meiden oder allenfalls sparsam verzehren“, schreibt Apothekerin Dr. Martina Melzer in der Apotheken Umschau.

Stichwort: Bioverfügbarkeit


Es mag seltsam anmuten, dass diese Gemüse trotz ihres relativ hohen Calciumgehalts nachteilig auf den Elektrolythaushalt wirken können. Spinat beispielsweise enthält zwar 105 – 125 mg Calcium pro 100 g, aufgrund der Oxalsäure können aber nur etwa fünf bis acht Prozent davon absorbiert werden. Auch bei anderen Inhaltsstoffen im Spinat wirkt die Oxalsäure. So bindet sie unter anderem auch Magnesium und Eisen, sodass auch diese von der Darmschleimhaut nur sehr begrenzt aufgenommen werden können. Bessere pflanzliche Calciumlieferanten mit einer höheren Calcium-Bioverfügbarkeit sind Brokkoli, Grünkohl, sämtliche Kopfkohlarten und Chinakohl.

 

Ein Funfact zum Schluss

 

Dass sich die Zähne nach einer Spinatmahlzeit oder einem Stück Rhabarberkuchen manchmal seltsam anfühlen, geht übrigens ebenfalls auf die Oxalsäure zurück. Sie löst kleine Mengen Calcium aus dem Zahnschmelz und lässt die Zahnoberfläche rau erscheinen.

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