Peplies Consult
Geburtstagssprünge
- Karl Geiger
Meinen 30.Geburtstag an einem legendären Ort wie Lake Placid zu feiern, an einem von drei Orten auf der Welt, an dem Olympische Winterspiele zweimal stattgefunden haben, ist ein besonderes Erlebnis, obwohl ich natürlich den Ehrentag am liebsten Im Kreise meiner Liebsten gefeiert hätte. Aber als Wintersportler kann man sich in der Saison die Dinge natürlich nicht aussuchen, sondern muss dort und dann springen, wo und wann man gerade abgewunken wird.
1932 und 1980 war Lake Placid Gastgeber der Athleten aus aller Welt und es passiert einem Weltcupspringer der Gegenwart nicht gerade häufig, dass er auf eine Schanze trifft, die er noch nicht gesprungen ist. Neugier und ein wenig Anspannung waren die Begleiter, bevor wir mit dem ersten Training vor Ort starteten.
Die Anreise der deutschen Nationalmannschaft war so gewählt, dass wir bis zum Wettkampf noch einige Trainings auf der für uns neuen Schanze absolvieren konnten. Man musste sich an diese Aufgabe herantasten und versuchen, die Schanze so schnell wie möglich und so gut wie erforderlich zu „lesen“; dies gelang mir ganz gut und ich hatte das Gefühl, von Sprung zu Sprung besser mit der Schanze zurechtzukommen.
Dann kamen die Wettkämpfe und ich kann es vorwegnehmen: diese Sprünge waren das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich mir selbst machen konnte. Platz 8 und Platz 4 in den Einzelwettbewerben können sich sehen lassen und mit dem zweiten Sprung im zweiten Wettkampf bin ich mehr als zufrieden; gelingt es, derartige Sprünge konstanter abzurufen als in der unmittelbaren Vergangenheit, werde ich gut vorbereitet zur Weltmeisterschaft nach Slowenien anreisen.
Abgerundet wurden die positiven Entwicklungen dann durch die Premiere eines neuen Wettkampfformats, des sogenannten Super-Team-Wettbewerbs, den die Frauen bereits in Japan erstmalig durchgeführt hatten. Bei dem Format treten nur zwei Skispringer pro Team an und führen gegen die Konkurrenten in drei Runden ein regelrechtes Ausscheidungsspringen durch, bei dem das Teilnehmerfeld von Runde zu Runde verkleinert wird. Eine abschließende Meinung zu dieser Art von Wettbewerb habe ich mir ehrlicherweise noch nicht ganz bilden können.
Ein negativer Aspekt aus Sportlersicht ist sicherlich, dass immer nur zwei Springer einer Nation an den Start gehen können. Der Ausscheidungsmodus ist an sich sicherlich ein spannender Aspekt und das Format ist zeitlich so straff angelegt, dass wir Springer unentwegt von Auslauf zur Schanze in Bewegung sind. Ich bin gespannt auf die Reaktionen der Zuschauer an den Schanzen und vor den Fernsehgeräten. Die Resonanz vom Publikum wird ein entscheidendes Kriterium sein, ob dieses Format eine Zukunft haben wird.
Herzliche Grüße
Karl Geiger
Die Anreise der deutschen Nationalmannschaft war so gewählt, dass wir bis zum Wettkampf noch einige Trainings auf der für uns neuen Schanze absolvieren konnten. Man musste sich an diese Aufgabe herantasten und versuchen, die Schanze so schnell wie möglich und so gut wie erforderlich zu „lesen“; dies gelang mir ganz gut und ich hatte das Gefühl, von Sprung zu Sprung besser mit der Schanze zurechtzukommen.
Dann kamen die Wettkämpfe und ich kann es vorwegnehmen: diese Sprünge waren das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich mir selbst machen konnte. Platz 8 und Platz 4 in den Einzelwettbewerben können sich sehen lassen und mit dem zweiten Sprung im zweiten Wettkampf bin ich mehr als zufrieden; gelingt es, derartige Sprünge konstanter abzurufen als in der unmittelbaren Vergangenheit, werde ich gut vorbereitet zur Weltmeisterschaft nach Slowenien anreisen.
Abgerundet wurden die positiven Entwicklungen dann durch die Premiere eines neuen Wettkampfformats, des sogenannten Super-Team-Wettbewerbs, den die Frauen bereits in Japan erstmalig durchgeführt hatten. Bei dem Format treten nur zwei Skispringer pro Team an und führen gegen die Konkurrenten in drei Runden ein regelrechtes Ausscheidungsspringen durch, bei dem das Teilnehmerfeld von Runde zu Runde verkleinert wird. Eine abschließende Meinung zu dieser Art von Wettbewerb habe ich mir ehrlicherweise noch nicht ganz bilden können.
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Ein negativer Aspekt aus Sportlersicht ist sicherlich, dass immer nur zwei Springer einer Nation an den Start gehen können. Der Ausscheidungsmodus ist an sich sicherlich ein spannender Aspekt und das Format ist zeitlich so straff angelegt, dass wir Springer unentwegt von Auslauf zur Schanze in Bewegung sind. Ich bin gespannt auf die Reaktionen der Zuschauer an den Schanzen und vor den Fernsehgeräten. Die Resonanz vom Publikum wird ein entscheidendes Kriterium sein, ob dieses Format eine Zukunft haben wird.
Herzliche Grüße
Karl Geiger