Schanzentourismus Peplies Consult
Die Kolumne von Karl Geiger

Schanzentourismus

  • Karl Geiger
Der Blick vom Scandic-Hotel ist einfach gigantisch. Unweit der Wintersportanlage, über der vor allem die Sprungschanze in perfektem Design thront, liegt unser Mannschaftshotel. Dort haben sich auch viele deutsche Athleten anderer Sportarten eingefunden, um ein sportliches Winterfestival zu feiern: Langläufer, Kombinierer und eben wir Skispringer.
Der fantastische Ausblick auf die Stadt und den Fjord entschädigt etwas für die Enge des Zimmers. Da wir nun für 10 Tage Raw-Air-Tour mit den Springen in Oslo, Lillehammer und Vikersund doch einiges an Gepäck mit uns führen, ist die Verstauung der Koffer und Ausrüstungsgegenstände eine Art Wettkampf neben dem Wettkampf.

Eng ist auch der Zeitplan der aufeinanderfolgenden Wettkämpfe und hinsichtlich der gesamten Organisation ist es in der Saison eine Wiederauflage der Vierschanzentournee -Hektik. Doch es gibt Unterschiede: einerseits sind es diesmal nur drei Standorte, da in Trondheim die Schanzenanlage wegen Umbau nicht genutzt werden kann, andererseits ist höchste Konzentration gefragt, da auch alle Qualifikationssprünge in die Gesamtwertung eingehen. Gerade diese Sprünge außerhalb des Wettkampfs hier in Oslo waren leider nicht so wie erhofft, so dass ich weniger die Gesamtwertung der Raw-Air im Blick habe – ich will gute Sprünge abliefern! Das konnte ich so vor allem im zweiten Durchgang des samstäglichen Wettkampfs zeigen , als mir wirklich wieder mal „ein richtiger Volltreffer“ gelungen ist und ich mich vom 13. auf den 3.Platz katapultieren konnte.

In dieser Saison ist immer wieder mal die Konstanz ein Problem, daran arbeite ich weiter, um im verbleibendem Winter einfach so viel gute Sprünge zu zeigen, wie möglich. Dabei habe ich natürlich vor allem das Skifliegen in Vikersund im Blick – weit zu fliegen, macht einfach richtig Spaß!
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Auch für die Gesamtwertung des Weltcups gilt, noch so viele Punkte, wie denkbar einzusammeln, um im Ranking bestmöglich abzuschneiden. Viele Möglichkeiten gibt es dazu nicht mehr, die müssen aber genutzt werden.

Die nächste Station nach dem Oslo-Wochenende wird nun Lillehammer sein; die altehrwürdige Olympiastadt, in der nach wie vor der Geist der Spiele 1994 zu spüren ist. Es geht Schlag auf Schlag – unüblicher Weise haben wir zwei Springen in dieser Woche, bevor es dann nach Vikersund geht.

Skandinavien werden wir in dieser Saison einen letzten Besuch in Lahti abstatten, bevor es dann zu dem letzten emotionalen Höhepunkt der langen Wintersportmonate kommen wird. Wir werden nach den doch sehr erfolgreichen Weltmeisterschaften an deren Austragungsort zurückkehren. Diesmal stehen keine Großschanzen -oder Normalschanze im Fokus, sondern das von allen Springern so geliebte Skifliegen.

Herzliche Grüße
Karl Geiger

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