Peplies Consult
Springerparty
- Karl Geiger
„Möchtest Du einen Burger oder lieber Käse-Raclette? Fisch und Leberkassemmel gibt es auch!“
Was auf keiner Speisekarte der Welt zusammensteht, ist für Franzi und mich nach dem Teamfliegen in Planica, das Angebot, aus dem zu wählen ist. Nach einer langen Saison mit Vierschanzentournee in Österreich und Deutschland, Weltmeisterschaft in Slowenien und die norwegische Raw Air Tour ist der Saisonabschluss für die Skispringer gekommen. Lange fünf Monate tourte der Weltcupexpress durch Europa. Die Akkus sind leer, jedem steht der Wunsch nach Urlaub im Gesicht. Skifliegen bei frühlingshaften Temperaturen im Tal der Schanzen ist immer ein würdiger Abschluss der Saison und ein besonderes Highlight ist dabei die legendäre Springerparty, bei der die Nationen vor ihrem Ski- und Wachscontainer landestypische Gerichte zubereiten und diese den Springern anderer Länder anbieten.
Kulinarisch entsteht eine Vielfalt, die einzigartig ist und Franzi, die mit nach Planica gekommen ist, und ich haben Mühe und die Qual der Wahl, unser persönliches Springerparty-Menü zusammenzustellen. Während wir uns bezüglich des Nachtischs schnell einig sind, nämlich dass weder auf norwegische Waffeln noch auf österreichische Marillenknödel verzichtet werden soll, und zum Ende alles mit türkischem Schnaps aufgegossen werden sollte, bereitet uns der Hauptgang arge Kopfschmerzen.
Der finnische Fisch sieht total lecker aus, aber die von den Japanern gebratenen Nudeln mit Wok-Gemüse sind auch verführerisch. Die Polen bieten Kraut mit verschiedenen Fleischsorten an und der schweizerische Raclette-Käse liegt über allen Containern in der Luft. Wir entschließen uns für den „kleinen Happen“ an jedem Stand und hoffen darauf, dass uns dann der slowenische Slivovitz die Völlerei erleichtert.
Neben dem Essen ist es der zwanglose Umgang der Springer aller Nationen miteinander, der das Container-Happening zu einem echten Erlebnis werden lässt. Keine stille Anspannung im Springerturm kurz vor dem Abwinken, sondern überall gute Gespräche, bei denen man natürlich das eine oder andere sportliche Erlebnis Revue passieren lässt; aber man erfährt auch Privates jenseits der Schanze. Wer begibt sich nun in welchen Urlaub, wie sind die familiären Verhältnisse zu Hause, welche Hobbies betreiben die Skispringer, wenn sie sich nicht von den Schanzen abwinken lassen.
Franzi und ich schlendern von Container zu Container genießen die Speisen und die Gespräche; auch wir blicken auf die Saison zurück, die so ganz anders abgelaufen war, wie die vorherigen, in der ich mit der Konstanz meiner Sprünge immer wieder zu kämpfen hatte, aber die auch versöhnliche Momente und Highlights für mich vorhielt, wie der Gewinn der Einzelmedaille bei der WM in Planica oder das Mannschaftsgold.
Drei Wochen Urlaub stehen jetzt an. Danach werden die Dinge in den Fokus genommen, an denen es zu arbeiten gilt. Ihr werdet von mir dann wieder hören.
Herzliche Grüße
Karl Geiger
Kulinarisch entsteht eine Vielfalt, die einzigartig ist und Franzi, die mit nach Planica gekommen ist, und ich haben Mühe und die Qual der Wahl, unser persönliches Springerparty-Menü zusammenzustellen. Während wir uns bezüglich des Nachtischs schnell einig sind, nämlich dass weder auf norwegische Waffeln noch auf österreichische Marillenknödel verzichtet werden soll, und zum Ende alles mit türkischem Schnaps aufgegossen werden sollte, bereitet uns der Hauptgang arge Kopfschmerzen.
Der finnische Fisch sieht total lecker aus, aber die von den Japanern gebratenen Nudeln mit Wok-Gemüse sind auch verführerisch. Die Polen bieten Kraut mit verschiedenen Fleischsorten an und der schweizerische Raclette-Käse liegt über allen Containern in der Luft. Wir entschließen uns für den „kleinen Happen“ an jedem Stand und hoffen darauf, dass uns dann der slowenische Slivovitz die Völlerei erleichtert.
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Neben dem Essen ist es der zwanglose Umgang der Springer aller Nationen miteinander, der das Container-Happening zu einem echten Erlebnis werden lässt. Keine stille Anspannung im Springerturm kurz vor dem Abwinken, sondern überall gute Gespräche, bei denen man natürlich das eine oder andere sportliche Erlebnis Revue passieren lässt; aber man erfährt auch Privates jenseits der Schanze. Wer begibt sich nun in welchen Urlaub, wie sind die familiären Verhältnisse zu Hause, welche Hobbies betreiben die Skispringer, wenn sie sich nicht von den Schanzen abwinken lassen.
Franzi und ich schlendern von Container zu Container genießen die Speisen und die Gespräche; auch wir blicken auf die Saison zurück, die so ganz anders abgelaufen war, wie die vorherigen, in der ich mit der Konstanz meiner Sprünge immer wieder zu kämpfen hatte, aber die auch versöhnliche Momente und Highlights für mich vorhielt, wie der Gewinn der Einzelmedaille bei der WM in Planica oder das Mannschaftsgold.
Drei Wochen Urlaub stehen jetzt an. Danach werden die Dinge in den Fokus genommen, an denen es zu arbeiten gilt. Ihr werdet von mir dann wieder hören.
Herzliche Grüße
Karl Geiger