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Auf dem Weg

  • Eric Frenzel
Mein Ziel ist es bei der Weltmeisterschaft in Seefeld in Top-Form zu sein und um die Medaillen mitzukämpfen; die Top-Form geht nur über die Form des Springens und an dieser arbeite ich seit Wochen akribisch.
Am letzten Wochenende in Chaux-Neuve bin ich diesem Ziel wieder ein gutes Stückchen näher gekommen. Wenn man den Absprung und die Flugkurve der letzten Wettkampfsprünge analysiert, sieht man nur noch geringste Fehler, eigentlich sind die Sprünge gut genug, auf die vorderen Plätze zu springen, nur genau das passiert so nicht. Die Gretchenfrage, woran es liegt, dass sich noch kein optimaler Erfolg einstellt, führt uns nun zum Material. Ich hatte schon vor zwei Wochen einen anderen Sprungski und neue Schuhe bestellt, leider standen mir diese Komponenten beim Wettbewerb in Chaux-Neuve noch nicht zur Verfügung. Was verspreche ich mir von dem Materialwechsel, den ich nun beim Weltcup im norwegischen Trondheim vornehmen werde?

Ich werde einen weicheren Sprungski springen, das heißt, einen Ski mit einem nicht so ausgeprägten Härtegrad wie mein derzeitiger. Davon verspreche ich mir, dass meine auf meinem Fluggefühl basierenden Bewegungsabläufe besser und nuancierter vom Ski aufgenommen werden. Das Material reagiert auf meine Körperimpulse sensibler, so, wie das eine Servolenkung vom Auto tut. Auch bei den Schuhen ist es so, dass neue Exemplare besser reagieren, da Verschleiß und Verweichlichung nicht vorhanden sind. Ich rüste also mein technisches Equipment auf, damit Bewegungsautomatismen und Material besser aufeinander abgestimmt sind, bzw. dass mein Material meine Impulse besser umsetzen kann. Davon verspreche ich mir den letzten entscheidenden Kick, der die Weiten wieder zurückbringen soll, die ich springen kann und die ich für den Erfolg auch springen muss. Der Weg nach Seefeld führt also nicht nur geographisch, sondern auch inhaltlich über Trondheim und auf diesem Weg bin ich.

Zuvor stehen noch zwei Tage Training auf den Heimschanzen an, das ich für erste Sprünge mit dem neuen Gesamtsystem nutzen werde. Dann reisen wir Donnerstag nach Trondheim und am Wochenende feiere ich sozusagen Feuertaufe. Ich bin sehr gespannt und sehr motiviert und kann es eigentlich gar nicht abwarten, mit den neuen Rahmenbedingungen in den Wettkampf zu gehen.

Alles ist auf Seefeld ausgerichtet und diesbezüglich liegen wir noch gut in der Zeit, wobei das Wichtigste ja bereits gegeben ist: Der Bewegungsablauf stimmt und die Weiten sind schon in Ordnung. Das Finetuning als letzter Schritt folgt jetzt.

Euer
Eric Frenzel

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