
Alles fließt - Eric Frenzels Kolumne
- Eric Frenzel
Manche Athleten lassen es vor den olympischen Spielen ein bisschen gemütlicher angehen, um Kraft für die Wettbewerbe in Sotschi zu sparen. Nicht so Eric Frenzel - der Oberwiesenthaler gewann den vierten Weltcup in Folge. In seiner Kolumne beschreibt er seine Vorfreude auf die Spiele und wie er die Zeit bis zur Abreise nutzen wird.
Alle Wettkämpfe vor den olympischen Spielen sind bestritten. In Oberstdorf gab es nochmals zwei Siege, die Führung im Gesamtweltcup konnte ausgebaut werden. Was will man mehr? Das Springen ging mir gut von der Hand und die Beine haben auch mit Leichtigkeit mit gemacht. An den Anstiegen konnte ich immer die entscheidenden Angriffe gegen die Konkurrenten setzen. Ansonsten bin ich entspannt und genieße die Erfolge – alles fließt.
Nach Oberstdorf sind wir jetzt wieder zurück nach Hause gefahren, in Oberwiesenthal werden wir die nächsten drei Tage leichtes Training machen und regenerieren. Dann werden wir wieder nach Oberstdorf zurückfahren, um einige Tage Sprungtraining zu absolvieren, an Kleinigkeiten feilen und Sotchi simulieren. Ja, ihr habt richtig gehört- Sotchi simulieren; die Schanze in Oberstdorf ähnelt der in Sotchi stark, was Neigungswinkel und Länge anbelangt, so dass es Sinn macht, hier für den Ernstfall zu proben. Nach diesem Sprunglehrgang wird es nochmals an Hause gehen, wieder leichtes Training, wieder Regeneration, im Kreis der Familie Stunden jenseits des Sports verbringen und dann, ja, dann geht es nach Sotchi.
Man kann es kann glauben: die nächsten Wettkämpfe werden unter olympischen Feuer sein – das, worauf man vier Jahre gewartet hat, steht jetzt unmittelbar bevor. Man hat ein Gefühl wie Kleinkinder es vor Weihnachten haben. Die Zeit bis zur Abreise werden wir nutzen mit einem Wechsel aus konzentriertem Arbeiten und regenerativen Elementen, so wie es schon die ganze Saison war und so, wie es sich die ganze Zeit über auch bewährt hat. Einige Pressetermine sind noch zu absolvieren, aber telefonisch, nicht mehr persönlich, kein Kilometer wird jetzt zuviel gereist.
Anzeige
Eric Frenzels Kolumne wird präsentiert von:
An anderer Stelle laufen die familiären, olympischen Vorbereitungen auch schon auf Hochtouren. Laura und Philipp freuen sich schon darauf, mich nach Russland zu begleiten, um mir an den Wettkampfstätten die Daumen zu drücken. In der Vergangenheit hat mir das immer Glück gebracht. Es wird eine größere Reisegruppe aus Geyer nach Sotchi reisen, der auch noch meine Eltern und meine zukünftigen Schwiegereltern angehören werden. Die Einreiseformalitäten und die Einholung der Visa haben reibungslos geklappt. In Gedanken sind wir alle schon ein wenig am Kofferpacken. Jetzt freue ich mich darauf, wieder zu Hause zu sein, locker zu werden, auszuspannen – alles fließt!
Herzlichst
Eric