Peplies Consult
Spannungsmomente
- Eric Frenzel
Was für ein Weltcupwochenende in Oberstdorf! Wer noch Argumente benötigt für den Verbleib der Nordischen Kombination im Kanon der olympischen Sportarten, sollte sich die einschlägigen Videos vom Oberstdorfer Weltcup auf den Sportportalen dieser Welt anschauen.
In Winterlandschaften und vor enthusiastischen Fans an Schanze und Strecke haben einmal mehr die Protagonisten unserer Sportart gezeigt, wie spannend der Kombinationswettbewerb sein kann und wie leistungsorientiert agiert wird. Als erstes fällt mir dazu der Österreicher Franz-Josef Rehrl ein, der als Kombinierer und eben nicht als Spezialspringer den über 20 Jahren alten Schanzenrekord auf der Großschanze knackte und der diese Weiten am Wochenende konstant erreichte- ein Wahnsinn für sich, der aber eindeutig die Leistungsqualität unseres Sports bezeugt.
Dann kam der Lauf am zweiten Wettkampftag, den der besagte Österreicher Rehrl auf Grund seiner Überweiten mit 57 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplazierten starten konnte; ein komfortabler Vorsprung, der den Österreicher nicht unbedingt als Gejagten oder gar leichtes Opfer für die dahinterkommende Meute aussehen sah. Die Meute – das waren vor allem die guten Langläufer Lamparter (Österreich) Oftebro (Norwegen) und Julian Schmid (Deutschland), die Rehrl auf den ersten beiden Runden auf Distanz halten konnte. Doch in der dritten von vier Runden deutete sich das an, was als ein furioses Sprintfinale in die Oberstdorfer Annalen eingehen wird. Der Vorsprung begann zu schmelzen, vor allem Oftebro zeigte Zähne und zog an, verwandelte die verfolgende Dreiergruppe in einen echten Hochgeschwindigkeitszug und die Sekunden wurden einkassiert. 33 Sekunden Abstand waren Rehrl beim Durchlaufen der Ziellinie zur letzten Runde geblieben, was ein leichtes Raunen im Pulk der Zuschauer nach sich zog. Das norwegisch-österreichisch-deutsche Zweckbündnis war offensichtlich wild entschlossen.
Das Trio flog den Burgstall in Oberstdorf hoch und die Sekunden purzelten nur so. Die letzte Abfahrt für Rehrl, die Schussfahrt in die Omega-Schleife und dann waren auch schon die Verfolger da. Mit bloßem Auge war abschätzbar, dass es zu einem Zielsprint kommen könnte. 200 Meter vor der Ziellinie ging dann die Party los. Alle mobilisierten die letzten Kräfte, ein kurzes taktisches Geplänkel, wer auf welche Bahn geht und genau das machte sich Julian Schmid zu Nutze, nahm die Außenbahn und sprintete kraftvoll durch, als ob es keine Morgen mehr gäbe – Rehrl abgefangen, ein deutscher Sieg!
Meine Bilanz: die Plätze 10 und 12, die vor allem meine gute Laufperformance bestätigten, machen mich zufrieden. Viertbeste Laufzeit am Sonntag und danach die Nominierung zur WM.
Ich werde nun beim Schonacher Weltcup aussetzen, um in Oberstdorf an den Sprüngen zu arbeiten. Bekomme ich zehn Meter mehr hin, bin ich in Planica dort, wo die Musik spielt!
Herzliche Grüße
Eric Frenzel
Dann kam der Lauf am zweiten Wettkampftag, den der besagte Österreicher Rehrl auf Grund seiner Überweiten mit 57 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplazierten starten konnte; ein komfortabler Vorsprung, der den Österreicher nicht unbedingt als Gejagten oder gar leichtes Opfer für die dahinterkommende Meute aussehen sah. Die Meute – das waren vor allem die guten Langläufer Lamparter (Österreich) Oftebro (Norwegen) und Julian Schmid (Deutschland), die Rehrl auf den ersten beiden Runden auf Distanz halten konnte. Doch in der dritten von vier Runden deutete sich das an, was als ein furioses Sprintfinale in die Oberstdorfer Annalen eingehen wird. Der Vorsprung begann zu schmelzen, vor allem Oftebro zeigte Zähne und zog an, verwandelte die verfolgende Dreiergruppe in einen echten Hochgeschwindigkeitszug und die Sekunden wurden einkassiert. 33 Sekunden Abstand waren Rehrl beim Durchlaufen der Ziellinie zur letzten Runde geblieben, was ein leichtes Raunen im Pulk der Zuschauer nach sich zog. Das norwegisch-österreichisch-deutsche Zweckbündnis war offensichtlich wild entschlossen.
Das Trio flog den Burgstall in Oberstdorf hoch und die Sekunden purzelten nur so. Die letzte Abfahrt für Rehrl, die Schussfahrt in die Omega-Schleife und dann waren auch schon die Verfolger da. Mit bloßem Auge war abschätzbar, dass es zu einem Zielsprint kommen könnte. 200 Meter vor der Ziellinie ging dann die Party los. Alle mobilisierten die letzten Kräfte, ein kurzes taktisches Geplänkel, wer auf welche Bahn geht und genau das machte sich Julian Schmid zu Nutze, nahm die Außenbahn und sprintete kraftvoll durch, als ob es keine Morgen mehr gäbe – Rehrl abgefangen, ein deutscher Sieg!
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Meine Bilanz: die Plätze 10 und 12, die vor allem meine gute Laufperformance bestätigten, machen mich zufrieden. Viertbeste Laufzeit am Sonntag und danach die Nominierung zur WM.
Ich werde nun beim Schonacher Weltcup aussetzen, um in Oberstdorf an den Sprüngen zu arbeiten. Bekomme ich zehn Meter mehr hin, bin ich in Planica dort, wo die Musik spielt!
Herzliche Grüße
Eric Frenzel