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Das war das Sportjahr 2013 – Teil 1
- Nils Borgstedt
Fall Armstrong TV-Auftritt
Das Sportjahr 2013 hätte mit einem Knaller beginnen können. Lance Armstrong, seines Zeichens überführter Extremdoper und Tour de Farce-Gewinner, war zu Gast bei US-Talkmasterin Oprah Winfrey. Erstmals wollte er sich öffentlich zu seinen Dopingpraktiken äußern. Tat er auch, allerdings nannte er keine Namen, zeigte keine Reue und sagte nichts, was nicht sowieso schon bekannt war, seit ihn die US-Anti-Dopingbehörde USADA überführt hatte. Es blieb der Eindruck, dass Armstrong vor dem Interview ausreichend von seinen Anwälten gebrieft wurde, um weiteren möglichen Schadensersatzforderungen und Strafverfahren aus dem Weg zu gehen.
Handball-WM
Vom 11. Bis zum 27. Januar stand in Spanien die Weltmeisterschaft der Handballer auf dem Plan. Den Sieg holte sich der Gastgeber mit einem 35:19 im Finale gegen Dänemark. Für die deutsche Mannschaft lief es gut, man gewann die Gruppe mit vier Siegen und einer Niederlage vor Frankreich, Brasilien und Tunesien. Schluss war im Viertelfinale gegen, man ahnt es, Spanien. Dennoch: Das Turnier war aus deutscher Sicht positiv. „Wir sind nicht so weit weg von der Spitze.“, sagte Oliver Roggisch nachdem Ausscheiden. Die nächste Chance, das Können unter Beweis zu stellen, folgt im neuen Jahr. Am 12. Januar 2014 startet die Handball-EM in Dänemark.
Alpine Ski-WM
Der alpine Skizirkus hat seine WM dieses Jahr im österreichischen Schladming veranstaltet. Zwei Winter nach der Heim-WM machten es dieses Mal Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther besser. Gleich drei Mal stand Höfl-Riesch auf dem Treppchen, mit Gold in der Super-Kombination. Neureuther holte Silber im Slalom. Überragender Fahrer der WM war allerdings Ted Ligety. Der Amerikaner holte drei Goldmedaillen und sorgte vor allem bei den Fans des Gastgebers für lange Gesichter. Insgesamt gab es am Ende aber doch acht Medaillen, davon zwei in Gold, für Österreich, was für Platz zwei in der Nationenwertung reichte.
Biathlon-WM
Am Ende blieb eine ernüchternde Bilanz für den DSV: Das schlechteste WM-Ergebnis seit 36 Jahren, nur zwei Medaillen in der Endabrechnung – Silber für Andrea Henkel im Einzel, Bronze für die Männer-Staffel. Überragend hingegen war Tora Berger. Die Norwegerin gewann vier Gold- und zwei Silbermedaillen. Weltklasse! Positiv für die Biathleten: Die bisherigen Weltcups des Olympiawinters zeigten wieder Ausreißer nach oben. Sowohl bei den Damen als auch den Herren. Das macht Hoffnung für die Olympischen Spiele in Sotschi.
Nordische Ski-WM
Die Weltmeisterschaften der Schneesportler komplettierte die Nordische Ski-WM in Val di Fiemme. Langlaufen, Skispringen und Nordische Kombination standen auf dem Programm. Überragende Mannschaft der WM: Norwegen. Mit insgesamt 19 Medaillen, davon acht Mal Gold, lagen die Skandinavier in der Endabrechnung deutlich vorne. Aus deutscher Sicht sorgten folgende Sportler für Aufsehen: die Skispringer mit Silber im Mannschaftsspringen von der Großschanze, Björn Kircheisen mit Bronze von der Normalschanze sowie Eric Frenzel, der Weltmeister auf der Großschanze wurde. Außerdem gewannen Ulrike Gräßler, Richard Freitag, Carina Vogt und Severin Freund Silber im neu eingeführten Mixed-Wettbewerb sowie Frenzel mit Tino Edelmann Bronze im Teamsprint der nordischen Kombinierer.
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Triple FC Bayern München
Der FC Bayern hat eine überragende Saison 2012/13 gespielt. Am Ende stand das Triple: Champions League, Meisterschaft und Pokal – was es zu gewinnen gab, hat der FC Bayern geholt. Vor allem das deutsche Finale um Europas Fußballkrone zwischen Borussia Dortmund und den Münchenern, wird nicht nur den Bayern-Fans lange in Erinnerung bleiben.
In den letzten Jahren hatte sich die Rivalität der beiden Clubs auf ein Level gehievt, das an die Mitte der Neunzigerjahre erinnerte. Zwei Mal, 2011 und 2012, holte Dortmund die Meisterschaft vor den Bayern. Dazu kam 2012 noch der Sieg im DFB-Pokal – im Finale gegen Ribery, Lahm und Co. Ein Jahr später gipfelte nun also dieses Kräftemessen im Finale der Champions League. Der FC Bayern gewann 2:1 durch ein Tor von Arjen Robben kurz vor Schluss. Eine Woche später schlugen die Bayern noch den VfB Stuttgart mit 3:2 im Pokalfinale von Berlin und das Triple war perfekt. Noch nie zuvor ist einer deutschen Mannschaft dieses Kunststück geglückt.
In dieser Saison knüpft Bayern München an die letzte an. Man gewann im Sommer den UEFA-Supercup gegen Chelsea London und steht nun im Finale der FIFA Club-Weltmeisterschaft. Morgen wird um 20:30 Uhr gegen Raja Casablanca angestoßen. Es wäre der fünfte Titel des FC Bayern München im Jahr 2013.
Und was ist noch passiert im Sportjahr 2013? Einiges: Formel 1, Tennis und natürlich Leichtathletik. Mehr dazu kommende Woche im zweiten Teil unseres Jahresrückblicks.