Endlich frei atmen – Tipps zum richtigen Inhalieren
- Christian Riedel
Hausmittel gegen Erkältung gibt es viele. Aber nicht alle halten auch das, was man sich von ihnen verspricht. Eines, das wirklich helfen kann, ist inhalieren. Dadurch sollen die Atemwege frei werden, tiefsitzender Schleim gelöst, gereizte Schleimhäute beruhigt und hartnäckiger Husten gelindert werden. Zum Inhalieren gibt es spezielle Apparate aus der Apotheke, man kann aber auch einfach einen Topf mit heißem Wasser füllen und mit einem Handtuch verhindern, dass zu viel heißer Dampf verloren geht.
Das richtige Equipment
Für die Atemwege macht es keinen Unterschied, ob der heiße Dampf aus dem Kochtopf oder aus einem Inhalator aus der Apotheke kommt. Der Topf ist zwar billiger, hat aber dafür ein paar Nachteile. Zum einen können die Dämpfe nicht nur in die Atemwege sondern auch in die Augen gelangen. Heißer Dampf reizt die Augen und wenn man ätherische Öle benutzt hat, kann das zu tränenden Augen führen. Besser ist daher ein Dampfinhalator mit einem passenden Aufsatz für Nase und Mund. Mit so einem Gerät werden gezielt nur die Schleimhäute im oberen Atemtrakt befeuchtet.
Die richtige Technik
Inhalieren dient auch der Entspannung. Daher solltest Du Dir immer Zeit dafür nehmen. Bei einer hartnäckigen Erkältung kannst Du zwei- bis dreimal am Tag für rund fünf bis zehn Minuten inhalieren. Länger und häufiger sollte es nicht sein. Beim Inhalieren atme langsam ein und halte kurz den Atmen an, bevor du wieder ausatmest. So kann der heiße Dampf tiefer in die Atemwege gelangen. Du kannst Dich ungefähr an einem 5-5-5 Rhythmus orientieren, also 5sek einatmen, 5sek die Luft anhalten und 5sek ausatmen. Pass aber auf, dass Dir nicht schwindelig wird. In dem Fall hast du zu schnell, zu tief geatmet oder den Atem zu lange angehalten. Wenn Du ätherische Öle benutzt und deswegen husten musst, solltest Du das Inhalieren besser abbrechen und beim nächsten Mal auf das Öl verzichten. Ist das Wasser zu heiß, was ebenfalls Husten auslösen kann, kannst Du einfach einen Schuss kaltes Wasser hinzugeben oder kurz warten, bis der Dampf „atembar“ geworden ist.
Ätherische Öle oder nicht
Oft reicht es, mit einer einfachen Kochsalzlösung (ca. 1g Salz je 100ml Wasser) zu inhalieren. Das hält die Schleimhäute feucht, schützt also bereits vor Erkältungen. Ansonsten kann man auch spezielle Öle hinzu geben, die verschiedene Effekte haben können. So wirkt Kamille Entzündungen entgegen, bekämpft Bakterien und lindert Schnupfen. Eukalyptus-, Latschenkiefer- oder Fichtennadelöl kann festsitzenden Schleim aus den oberen Atemwegen lösen. Bei Husten mit Auswurf können Inhalationen mit Anis, Fenchel und Thymian helfen, bei Rachenschmerzen oder Heiserkeit helfen Kamille, Salbei und Thymian. Allerdings ist auch hier etwas Vorsicht geboten, denn gerade Kamille kann bei vielen eine allergische Reaktion auslösen. Daher solltest Du das Öl zunächst sehr sparsam einsetzen und abwarten, ob Du den Zusatzstoff auch verträgst.
Nach dem Inhalieren
Gib Deinen Atemwegen nach dem Inhalieren etwas Zeit, sich wieder an die normale Luft zu gewöhnen. Deswegen solltest Du auch nicht direkt in die Kälte rennen, sonst werden die Atemwege wieder gereizt. Wichtig ist auch, das Gerät, falls Du einen Inhalator benutzt hast, zu reinigen. Sonst können sich Bakterien festsetzen, die Du beim nächsten Mal wieder einatmest.
Inhalieren ist keine Garantie, dass sich die Symptome der Erkältung verbessern. Wenn Du nach mehreren Tagen keine Besserung feststellst, solltest Du einen Arzt aufsuchen.