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Wie funktioniert unsere Atmung? Ein Kurzüberblick

Das Atmen spielt eine zentrale Rolle, im Leben allgemein, beim Sport im Speziellen. Ohne den in der Lunge stattfindenden Gasaustausch ist ein Überleben nicht möglich. Aber wie funktioniert unsere Lunge eigentlich?
Atmen – dieser lebenswichtige Vorgang in unserem Körper passiert einfach, sie läuft automatisch ab. Wir steuern die Atmung nicht bewusst, auch wenn wir sie willentlich beeinflussen können. Etwa sechs Liter Luft atmen wir pro Minute ein und aus. Aber was geht eigentlich vor sich, zwischen dem Ein- und Ausatmen der Luft?

Durch die Nase oder den Mund ziehen wir Luft aus unserer Umgebung ein, vorbei an Kehlkopf und Stimmbändern gelangt sie über die Luftröhre in die Lunge mit ihren Bronchien und Alveolen. Dort findet dann der so genannte Gasaustausch statt. Sauerstoff aus der Luft wird vom Blut aufgenommen, Kohlendioxid als Abfallprodukt von Stoffwechselvorgängen an die Atemluft abgegeben.

So funktioniert die Atmung

Beim Einatmen dehnt sich die Lunge aus und füllt sich mit Luft. Damit das möglich ist, ist die komplette Umgebung anatomisch darauf eingerichtet. Die an der Atmung beteiligten Muskelgruppen, unter anderem Zwerchfell und Zwischenrippenmuskulatur, ermöglichen einerseits ein Heben des Brustkorbes – dadurch kann sich die Lunge nach oben und vorne ausdehnen. Auf der anderen Seite führt eine Kontraktion des Zwerchfells dafür, dass auch nach „unten“ Platz gemacht wird und die Lunge diesen ebenfalls ausfüllen kann. Das Zwerchfell, das Bauchraum und Brustraum voneinander abgrenzt, macht bei richtiger Atmung, also der Bauchatmung, übrigens etwa 80 Prozent des Atemvolumens aus.

Einen wichtigen Part bei der Atmung spielen zudem Lungenfell, das die beiden Lungenflügel umgibt, und Rippenfell, das auf der Innenseite des Brustkorbes und des Zwerchfells liegt. Zwischen ihnen ist ein sehr dünner Spalt, der von einem Flüssigkeitsfilm ausgefüllt ist. Die auf diese Weise „verklebten“ Häute ermöglichen zum einen die Verschiebbarkeit der beiden Systeme und auf der anderen Seite sorgen sie für Druck oder einen Unterdruck. Hebt sich der Brustkorb, zieht das Brustfell das Lungenfell quasi mit, dadurch entsteht ein Unterdruck in der Lunge und es wird Luft eingesaugt. Entspannt sich die Atemmuskulatur wird die Luft wieder aus der Lunge gepresst.

Das passiert beim Gasaustausch

Hat sich die Lunge durch den Unterdruck mit Luft gefüllt, findet in den Bronchien und Lungenbläschen der Gasaustausch statt. Von der rechten Herzkammer wird sauerstoffarmes Blut in die Lunge gepumpt. Feine und feinste Verästelungen der Blutgefäße führen das Blut bis zu den Lungenbläschen. Hier wird Kohlendioxid vom Blut in die Lunge abgegeben und dafür Sauerstoff vom Blut aufgenommen. Anschließend wird das sauerstoffreiche Blut wieder ins Herz gepumpt, gelangt in die linke Herzkammer und wird von dort in den Körper gepumpt.

Fakten zur Lunge und Atmung

Zum Abschluss gibt’s noch etwas Stammtischwissen, mit dem Ihr beim nächsten Training auftrumpfen könnt, sollte das Gespräch auf die Atmung kommen und Euer Trainingspartner schnaufen wie ein Dampfross oder eine Niesattacke bekommen:

  • Das schnellste je gemessene Niesen schleuderte die Tröpfchen mit 165 km/h hinaus
  • Die Oberfläche der Lunge entspricht etwa der eines Tennisplatzes
  • Der rechte Lungenflügel ist etwas größer als der linke
  • Im Ruhezustand atmet ein Mensch etwa 12 bis 15 Mal pro Minute
  • Reihte man die Kapillaren, also die feinen und feinsten Blutgefäße, der Lunge aneinander, würde man eine Länge von 1600km erreichen

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