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Die häufigsten Skiverletzungen

  • Martin Imruck
Obwohl die Zahl der Verletzungen in der Skisaison generell rückläufig ist, sind es jährlich noch immer zwischen 45.000 und 50.000. Stürze und Kollisionen sind dabei die häufigsten Verletzungsursachen. Doch was sind die Körperregionen, die auf der Piste der größten Verletzungsgefahr ausgesetzt sind? Die Übersicht der am häufigsten diagnostizierten Skiverletzungen.

1. Verletzungen am Knie

Am häufigsten ziehen sich Skifahrer Verletzungen am Knie zu. Etwa ein Drittel aller Verletzungen in der Skisaison betreffen dieses Gelenk, meist handelt es sich um Verletzungen des Kreuzbands. Diese entstehen überwiegend bei Stürzen oder bei dem Versuch, diese mit aller Macht zu vermeiden. Dabei verdrehen sich Unter- und Oberschenkel ineinander. Aber auch schwere Muskelverletzungen können hierbei entstehen.

Auffällig ist, dass deutlich mehr Frauen von Kreuzbandverletzungen betroffen sind als Männer. Über 40 Prozent aller Skiverletzungen bei Frauen betreffen das Knie. Bei Männern liegt der Wert bei weniger als 25 Prozent. Grund dafür ist zum einen die geringere Muskelentwicklung bei Frauen. Der zweite ausschlaggebende Grund sind biomechanische Abläufe, welche Frauen öfter dazu verleiten, das Knie nach innen zu verdrehen.

2. Verletzungen an der Schulter

Ein gutes Viertel der Skiverletzungen betrifft die Schulterregion. Diese Kategorie führen allerdings die Männer an. Gut 30 Prozent aller Skiverletzungen bei Männern sind Schulterverletzungen. Bei den weiblichen Pistenbesuchern liegt der Wert unter 15 Prozent. Das könnte daran liegen, dass die Fahrweise vieler Männer oft deutlich rasanter ist, als bei den Frauen. Das Risiko dabei die Kontrolle zu verlieren ist dementsprechend höher.

Deshalb kommt es nicht selten zu Knochenabsplitterungen, Brüchen des Schlüsselbeins oder anderer Teile des Schultergürtels. Zu diesen Verletzungen werden auch Frakturen des Brustkorbes dazugezählt, also Rippenbrüche oder ähnliche Diagnosen, welche durch die Wucht eines ungewollten und unkontrollierten Aufpralles entstehen können.

3. Schenkelbrüche

Zwischen zehn und fünfzehn Prozent liegt der Anteil der Verletzungen von Unter- und Oberschenkel. Aufgrund der geringen Schutzmaßnahmen am Oberschenkel, ist dieser bei gut zehn Prozent aller Patienten betroffen. Da die Skischuhe dem Unterschenkel mehr Stabilität und einen besseren Schutz bieten, ist der Anteil der Verletzungen des Unterschenkels mit etwa fünf Prozent noch gering.

4. Kopfverletzungen

Ungefähr zehn Prozent beträgt der Anteil der Kopfverletzungen. Diese sind immer noch sehr häufig, obwohl der deutsche Ski Verband (DSV) jährlich darauf aufmerksam macht, dass das Risiko einer Kopfverletzung mit dem Tragen eines Helms erheblich gesenkt wird.

Weil viele Skifahrer das nach wie vor nicht beherzigen, kommt es alljährlich zu zahlreichen Traumata oder Gehirnerschütterungen durch Stürze oder Zusammenstöße. Richtig schwere Kopfverletzungen, wie Schädelbrüche kommen meist nur bei schweren Zusammenstößen von Fahrern ohne Helm zu Stande.

5. Handgelenks- und Knöchelbrüche

Der Anteil dieser Verletzungen liegt bei circa acht Prozent und teilt sich gleichermaßen auf Verletzungen des Handgelenkes sowie der Knöchel auf. Beim Handgelenk kommt es neben den Brüchen außerdem zu Stauchungen oder Sehnenrissen, die durch das Abfangen von Stürzen ausgelöst werden. Eine ebenso typische Handverletzung ist der sogenannte Skidaumen.

Obwohl die Skischuhe den Knöcheln guten Schutz bieten, lassen sich Bänder- und Sehnenrisse, aber auch Brüche manchmal nicht vermeiden. Komplizierte Splitterbrüche sind jedoch eher eine Seltenheit.

6. Andere Verletzungen

Zu diesen häufig auftretenden Verletzungen kommen noch weitere Körperbeschädigungen hinzu, welche jedoch nicht in dem großen Maße auftreten. Wirbelsäulenverletzungen und andere, zuvor noch nicht genannte, Knochenbrüche gehören hierbei zu den schwerwiegenden Folgen.

Aber auch Zerrungen, Dehnungen, Muskelfaserrisse oder Schnitt- und Schürfwunden gehören alljährlich zu den behandelten Verletzungen.

Prävention

Vollkommen frei von Verletzungsrisiken werden Skipisten sicherlich niemals sein. Jedoch lässt sich die Gefahr und die Schwere der Verletzung zumindest etwas eindämmen. Durch das Tragen eines Helmes ist jedem Fahrer geholfen. Weiterhin gehört ein angemessenes Aufwärmprogramm zu jedem Start in den Tag auf der Piste. Darüber hinaus sollte man nie zu viel riskieren und seinem Können nach angemessen fahren.

Eine gewissenhafte Auswahl der Piste sowie ein tolerantes und rücksichtsvolles Fahrverhalten schützt sowohl die eigene, als auch die Gesundheit anderer. Alkohol ist selbstverständlich tabu. Sollte es trotzdem zu einem Sturz kommen, sollte nicht versucht werden noch im Fallen wieder auf die Beine zu kommen. Deshalb bis zum endgültigen Stillstand warten, eventuelle Schmerzen abwägen und dann langsam und vorsichtig wieder aufstehen. Am besten sogar unter Mithilfe anderer Skifahrer.

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