Steilstücke auf der Piste meistern – Tipps für Anfänger DSLV - www.skilehrerverband.de
Zitronen pressen im Skischuh

Steilstücke auf der Piste meistern – Tipps für Anfänger

  • Redaktion
Gekonnt und sicher unterwegs in steilem Gelände – Tipps des DSLV Blaue, rote oder schwarze Abfahrt – Die Einteilung der Pisten in diese drei Schwierigkeitsstufen scheint es für jeden Skifahrer einfach zu machen, seine Pistenwahl dem eigenen Fahrkönnen anzupassen. In der Praxis sieht das jedoch anders aus. Auch auf einer rot gekennzeichneten Abfahrt warten häufig kurze, sehr steile Stellen auf Skifahrer. Damit die Ski nicht bereits vorzeitig abgeschnallt werden müssen, gibt der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) Tipps und Tricks, wie die Herausforderung Steilhang erfolgreich gemeistert werden kann.

Profi-Tipps für eine gelungene Steilhang-Abfahrt

Profi-Skifahrerin Christiane Bauer empfiehlt, auf steilen Hängen mit langsamem Tempo zu starten und sich Stück für Stück zu steigern. Ist das Tempo zu hoch, kann die Fahrgeschwindigkeit nur noch schwer reduziert werden. Um eine hohe Bremswirkung erzielen zu können, sollten die Kurven weit aus der Falllinie herausgefahren werden. Mit einer breiteren Skistellung kann eine vergrößerte Standfläche und somit auch mehr Stabilität erreicht werden. Zudem kann der Kantwinkel durch Kniekippen leichter erhöht werden, da sich mehr Platz zwischen den Beinen befindet.

Richtige Geschwindigkeit als zentraler Faktor

Die Kontrolle der Geschwindigkeit ist die Basis für das Fahren auf steilen Pisten. Denn je steiler die Piste, umso höher sind die Hangabtriebskräfte. Um diesen Kräften entgegenzuwirken, müssen die Ski durch schnelles Drehen über die Falllinie gesteuert werden, sodass die Ski quer zum Hang stehen. Die Bewegungen müssen aus den Beinen beginnen, um die Aktionen direkt und schnell auf die Ski zu übertragen. Dazu muss eine mittige, etwas tiefere Position über dem Ski für schnelle Bewegungen gefunden werden. Bei allen Aktionen und Bewegungen sind als Grundvoraussetzung vor allem Konzentration und der nötige Respekt vor der Piste erforderlich. Angst hingegen hindert an einer sicheren und stabilen Position am Ski.

Die Bewegung geht nach vorne – Zitronen pressen im Skischuh

Mit einer Vertikalbewegung der Beine im Kurvenwechsel, werden die Ski kurzzeitig entlastet, wodurch sie sich leichter drehen lassen. Diese Bewegung darf aber nicht zu stark ausfallen. Denn nur mit einem frühen und schnellen Druckaufbau auf den Kanten kann die Geschwindigkeit kontrolliert werden. Um den Druckaufbau zu erreichen, muss die Bewegung im Kurvenwechsel nach vorne erfolgen, auch wenn dies am Anfang etwas Überwindung kostet. Für das Training empfiehlt es sich, zunächst im flacheren Gelände die Bewegung zu üben.

Es hilft, sich dabei vorzustellen, dass zwischen Schienbein und der Skischuhlasche eine imaginäre Zitrone bei der Bewegungsausführung zerquetscht wird. Bei jedem Kurvenwechsel kommt noch mehr Zitronensaft heraus. Im Kurvenwechsel wird wieder die mittige Position eingenommen. Um schnelles Seitrutschen, Kontroll- und Führungsverlust zu verhindern, muss der Kantwinkel und der Druck auf den Außenski erhöht werden. Zum Üben kann die Piste durch mehrfaches auf- und abkanten seitwärts hinuntergerutscht werden.

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