E-Bikes sind seit einiger Zeit der Trend der Fahrradbranche. Ein Unternehmen aus Nürnberg hat nun einen Motor entwickelt, mit dem sich jedes Fahrrad zum E-Bike umrüsten lässt: Relo.
Ein E-Bike ist in seiner Anschaffung nicht ganz günstig, zumal, wenn man ein funktionierendes Fahrrad besitzt und es gleichsam eine Zusatzanschaffung wäre. Die Nürnberger Firma Relo kommt nun mit einem E-Motor auf den Markt, der an jedem Fahrrad montiert werden kann – sie will damit allen Normal-Bikern das E-biken ermöglichen. Mit 250 Watt soll der Motor für zusätzlichen Schub sorgen. 40 bis 50 Kilometer weit soll man mit einer Akkuladung kommen. Um den Akku wieder vollständig zu laden, muss er für etwa 30 bis 45 Minuten ans Netz.
Treten muss man trotzdem
Ganz auf die faule Haut legen, oder in diesem Fall besser: setzten, kann man sich aber nicht. Der Motor dient nur der Unterstützung beim Treten. Wer nicht tritt, kriegt auch keine zusätzliche Power vom Motor. „Manche Menschen haben noch eine falsche Vorstellung davon, wie es ist, mit Antrieb Rad zu fahren. Es ist nach wie vor Sport, es fühlt sich nur nicht nach hartem
Training an, sondern du tust ganz nebenbei etwas für deine eigene Fitness und hast vor allem Spaß dabei. Das ist besonders wichtig, wenn man dauerhaft am Ball bleiben will“, sagt Gründer Philipp Nagler in einer Pressemitteilung.
Das Rad wird zum Hybrid
Wer sein Fahrrad mit einem Relo ausrüstet, kann es dennoch als normales Rad weiternutzen. Motor und Akku sollen jederzeit leicht an- und absteckbar sein und durch einen eingebauten Freilauf sei das Rad auch nach der einmaligen Montage des Getriebes weiterhin als Fahrrad nutzbar. Im Antriebsmodus kann man zwischen drei unterschiedlich starken Antriebsstufen wählen, die Steuerung erfolgt über ein Bluetooth-Daumenschalter am Lenker oder via App. Insgesamt haben die Tüftler drei Jahre Arbeit in die Entwicklung des Motors samt Akku gesteckt. Wer sein Rad umrüsten möchte, sollte es in jedem Fall vorher vom Fachmann auf Schwachstellen untersuchen und auch von selbigem die Montage vornehmen lassen, sagt der Hersteller. Mit seinem schlichten Design und der vergleichsweise kurzen Reichweite richtet sich der Relo in erster Linie an Pendler. Geschwindigkeiten bis 25km/h werden unterstützt, eine
Belastung, die hochwertige Fahrräder aushalten sollten.
Das kostet der Spaß
Selbstverständlich ist Relo aber nicht der einzige Anbieter von Elektromotoren, die an einem herkömmlichen Rad montiert werden können. Beispiele: Der Vivax Assist des österreichischen Herstellers vivax drive oder, etwas umständlicher und teurer, der Nachrüstsatz der kanadischen Firma BionX. Die Kosten sind bei allen enorm. Im konkreten Fall muss man für den Relo inklusive Montage beim Fahrradhändler satte 2200 Euro hinblättern. Ob man sich da nicht eher ein zusätzliches E-Bike besorgt, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.