Filmbesprechung: Into the light Red Bull Content Pool/Klaus Fengler

Filmbesprechung: Into the light

  • Nils Borgstedt
„Wir wollten alles so authentisch wie möglich halten“, sagt Stefan Glowacz über seinen neuen Film „Into the light“. Gemeinsam mit Kletterer Chris Sharma hat er sich in die zweitgrößte Höhle der Welt abgeseilt, um sie kletternd wieder zu verlassen.

Seit ein paar Jahren ging Glowacz mit der Idee Schwanger, eine Kletterroute aus der Höhle Majlis al Jinn, sprichwörtlich die Höhle der Geister, im Oman zu finden. Das ist ihm gemeinsam mit einem der besten Kletterer der Welt, Chris Sharma, nun gelungen. Mit dabei: ein 23-köpfiges Film-, Foto- und Organisationsteam, drei Kameras, GoPros und eine Drohne, um – so hätte man früher gesagt – die Unternehmung auf Zelluloid zu bannen. Am Ende steht nun also der Film Into the light.

Bildgewaltig

In etwa 60 Minuten bekommt der Zuschauer die Expedition in geballter Form. Und es ist alles dabei, Planung, Anfahrt, Umsetzung. Der Film beschreibt in starken Bildern die Einrichtung und Erstbegehung der gleichnamigen Route, der mit 13 Seillängen längsten Dachtour der Welt. Der Schwierigkeitsgrade lagen bei 7c+ und 8b+. Die Überhänge erreichten bis zu 45°. Das ist massiv!

Beeindruckend wird Into the light vor allem immer dann, wenn die Relationen deutlich werden. Beim Abseilen, wenn es 160 Meter in die Tiefe geht, beim Klettern, wenn zwei winzige Punkte an einer riesigen Wand hängen, beim Blick aus und in die Höhle – ein kleines Lichtloch am Horizont beziehungsweise ein riesiges schwarzes Loch in der Erde. Etwas langatmiger gestaltet sich hingegen die Anreise. Zwar wird auch hier die Landschaft gut in Szene gesetzt, auf die ein oder andere Autoeinstellung hätte aber gerne verzichtet werden können. Auch das Voice-Over, wenn Glowacz und Sharma sich unterhalten irritiert zuweilen. Bloße Untertitel hätten dem Film hier noch mehr Authentizität, die der Film durchaus erreicht, verliehen können. Dass vor allem beim Klettern Into the light authentisch wirkt, kommt wohl auch daher, dass die Seillängen praktisch nicht doppelt gedreht wurden.

Fazit

Der Film für Outdoor-Fans im Allgemeinen und Kletterer im Speziellen in jedem Fall sehenswert. Und wer sich häufig im Outdoor-Genre Bewegtbilder ansieht, den dürfte die auch hier vorhandene Markenpräsenz nicht stören, ohne die Outdoor-Filme inzwischen fast nicht mehr auskommen.

TV-Tipp: Into the light wird am 22.10.2014 um 21.15 auf Servus TV ausgestrahlt.

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