getty images; cover: riva Verlag München

Buchvorstellung: Das Buch der legendären Panini-Bilder

26 Aug 2013
Nils Borgstedt

Für Fußballbegeisterte sind sie Kult: Die Paninisticker. Mehr oder weniger gut frisierte, rasierte oder gestylte Fußballspieler als Aufkleber für Sammelhefte. Seit den 60er Jahren des vergangen Jahrhunderts – los ging es mit WM-Aufklebern, 1974 kam die Bundesliga hinzu – haben die kleinen Bildchen die Herzen der Fußballfans erobert. Andreas Hock hat ihnen nun ein Buch gewidmet.

Unterteilt in 13 Kapitel trägt Hock in „Das Buch der legendären Paninibilder“ je elf thematisch passende Bilder zusammen, kurze Begleittexte liefern einige Informationen zum abgebildeten Spieler. Die 11 legendärsten Helden, die 11 größten Publikumslieblinge, die 11größten Transferflops, die größten Rebellen und so weiter. Beckenbauer, Breitner, Matthäus, Ballack, Schumacher, Yeboah, Stein, Kahn, Kohler, Hässler – zahlreiche große Stars sind bei diesem Rückblick über 30 Jahre Bundesliga in Bildern dabei. Kleiner Wehrmutstropfen: Viele große Spieler haben es nicht das Buch geschafft, obwohl sie es mehr als verdient hätten. Uwe Bein, der personifizierte tödliche Pass, Guido „Diego“ Buchwald, Andreas Brehme, Andy Möller, Mehmet Scholl – alle nicht dabei. Schade, denn es gibt wahre Kracher unter den Panini-Bildern dieser Jungs.

Alles in allem bringen die abgebildeten Spieler den Leser immer wieder zum Lachen und Schwelgen in Erinnerungen. Der eine oder andere Sticker dürfte bis heute im Sammelalbum fehlen. Die kesse Art in der die Texte verfasst sind, ist nett, wirkt teilweise aber arg gekünstelt. Die Infos sind dennoch klasse. Sie reichen von bloßer Statistik bis zum Nerd-Wissen und eignen sich daher ideal für den nächsten Fußball-Stammtisch.

Insgesamt eine tolle Idee, man wünscht sich an der ein oder anderen Stelle allerdings mehr Bilder und weniger Text. Schließlich sind es die Bilder, die die Panini-Sticker ausmachen. Und auch ein bisschen mehr Liebe zum Detail hätte nicht geschadet. Da sieht man Franz Beckenbauer, abgelichtet anlässlich der WM 1970 in Mexiko. Das Datum ist deutlich auf dem Sticker zu lesen. Im dazugehörigen Begleittext liest man: „Er war schon eine Legende, als er 1974 das erste Mal auf einem Sticker verewigt wurde.“

Alles in allem ist das Buch eine gute Geschichte für all diejenigen, die früher selbst gesammelt haben und all jene, die sich gerne über Frisuren, Bärte und andere modische Fauxpas der kickenden Zunft erfreuen. Als Tabellenplatzierung ausgedrückt: Insgesamt solides Mittelfeld mit Blickrichtung Europa League.

Tolle Bilder aus dem Buch gibt es in unserer Bildergalerie: