Janina Hettich
Chaos, überall
- Janina Hettich
Die Laufhose vom Trainer ist etwas zu weit, dagegen passen mir Handschuhe und Stirnband von Vanessa Hinz perfekt. Die in Finnland vor Ort vertretene Skifirma wird für mich in den nächsten zehn Minuten Skischuhe abgeben, wer hat noch eine Garnitur Thermounterwäsche übrig? – es herrscht Chaos vor Ort. Die Zimmer der Mannschaftskameradinnen sehen aus wie Basare. Jede von uns breitet die Dinge im Hotel aus, die sie mitbekommen hat und wir halten eine Kleiderbörse auf Zeit ab. Grund dafür ist, dass die Mannschaft nur die Hälfte des Gepäcks erhalten hat.
Abflug in München, alle Koffer an Board des Airbusses, Landung in Helsinki, normale Kofferausgabe, alles ist in Ordnung, der Check-In für den Weiterflug in Finnlands Norden, Gepäckaufgabe – dann passieren die unsäglichen Dinge. Für den Weiterflug nach Joensuu besteigen wir eine Propellermaschine im „kleinen Format“ und bei genauem Nachdenken ist es auf einmal eigentlich gar keine Überraschung, dass offensichtlich nur die Hälfte der Koffer mitgeflogen ist.
Während sich unser mitgereister organisatorischer Staff um den Verbleib der Koffer kümmert, steht für uns das erste Training an, überwiegend ohne die eigenen Sachen. Socken und Laufhosen werden angeboten, auf Größe verglichen, Ästhetik spielt ausnahmsweise keine Rolle. Improvisationsgabe steht nun im Anforderungsprofil. Freude kommt über das auf, was doch irgendwie mitkam: Kaffeepulver, Milch, die im Waffenkoffer war, das Kniffelspiel, das iPad, die Musicbox, ein Buch und Gott sei Dank meine Zahnbürste. Dagegen alles, was man für den Sport braucht, fehlt überwiegend.
Gemessen an anderen Dingen in der Welt sind das natürlich keine Probleme, aber auch diese Episode passt in die gegenwärtige Zeit, in der wohl einiges aus den Fugen geraten ist. Ich hoffe, dass unsere Koffer bis heute Abend nachgeflogen werden. Ich hoffe, dass die Welt wieder schnell friedlich wird und dass wir alle miteinander Sport machen können.
Viele Grüße
Janina Hettich
Während sich unser mitgereister organisatorischer Staff um den Verbleib der Koffer kümmert, steht für uns das erste Training an, überwiegend ohne die eigenen Sachen. Socken und Laufhosen werden angeboten, auf Größe verglichen, Ästhetik spielt ausnahmsweise keine Rolle. Improvisationsgabe steht nun im Anforderungsprofil. Freude kommt über das auf, was doch irgendwie mitkam: Kaffeepulver, Milch, die im Waffenkoffer war, das Kniffelspiel, das iPad, die Musicbox, ein Buch und Gott sei Dank meine Zahnbürste. Dagegen alles, was man für den Sport braucht, fehlt überwiegend.
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Gemessen an anderen Dingen in der Welt sind das natürlich keine Probleme, aber auch diese Episode passt in die gegenwärtige Zeit, in der wohl einiges aus den Fugen geraten ist. Ich hoffe, dass unsere Koffer bis heute Abend nachgeflogen werden. Ich hoffe, dass die Welt wieder schnell friedlich wird und dass wir alle miteinander Sport machen können.
Viele Grüße
Janina Hettich