Der Ski-Weltcup am Olympiaberg in München picture-alliance

Der Ski-Weltcup am Olympiaberg in München

  • Nils Borgstedt
25.000 Zuschauer besuchten das erste alpine Stadtrennen für das Weltcuppunkte vergeben wurden. Die besten 16 Fahrer und Fahrerinnen der World Cup Starter List traten in München im Parallelslalom gegeneinander an. Auf der 200 m langen Piste wurde Felix Neureuther Vierter.

München, Olympiapark, 2. Januar 2011: Das Jahr beginnt mit einem weiteren sportlichen Highlight – dem Ski Weltcup in München. Das Rennen war einzigartig in seiner Art und doch wieder nicht. Alpine Skiveranstaltungen in der Stadt sind nichts Neues. Wien (1985), Berlin (1986), schon einmal München (1987), Calgary (1987) und schließlich Moskau (2009) durften schon einmal alpine Weltcup-Fahrer zu einem Rennen begrüßen. Doch worin liegt dann die Einzigartigkeit des Rennes vom gestrigen Abend? Nun ja, diesmal ging es um mehr als Spaß und Show, es ging um Weltcuppunkte. Zum ersten Mal bei einem Wettkampf in der Stadt und zum ersten Mal in der Disziplin Parallelslalom.

Die Disziplin Parallelslalom

Beim Parallelslalom treten zwei Fahrer in je zwei Läufen gegeneinander an. Dabei bekommt der Sieger des ersten Laufs seinen herausgefahrenen Vorsprung in der zweiten Runde gutgeschrieben. Maximal beträgt der Vorsprung aber eine halbe Sekunde. Wer beim zweiten Lauf als erstes die Ziellinie überquert, gewinnt und kommt in die nächste Runde. Stürze und ausgelassene Tore führen, anders als bei den traditionellen Disziplinen, nicht direkt zur Disqualifikation. Wer im ersten Lauf ein Tor auslässt, wird mit einer Zeitstrafe von 0,5 Sekunden belegt.

Wie publikumswirksam diese Disziplin ist, hat sich in München gezeigt. 25 000 begeisterte Fans wohnten dem Spektakel am Olympiaberg bei. Und auch die Sportler waren angetan. „Das war super, die Stimmung einmalig gut. Ich habe noch nie ein Rennen vor so einer beeindruckenden Zuschauerkulisse bestritten! Ich hoffe sehr, dass wir so etwas wieder machen.“, sagte Lindsey Vonn aus den USA. Auch Doppelolympiasiegerin Maria Riesch war begeistert: „Etwas Vergleichbares habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt – ein wirklich wunderbares Erlebnis.“

Der direkte Wettkampf zwischen den Sportlern wurde von Publikum und Fahrern gleichermaßen geschätzt. „Ich mag die direkten Duelle mit den anderen Fahrern“, sagte Julien Lizeroux aus Frankreich, Finalist von München. Dennoch sollte man überdenken, ob es bei solchen Events um Weltcuppunkte gehen soll. „This is not Ski racing“, so Bode Miller, einer der kritischen Fahrer im Weltcupzirkus. Als Komponente des Weltcups sind solche Events sicherlich spannend, die Zukunft sollte aber dennoch auf den schwersten Hängen der Welt liegen.

 

Die Ergebnisse des Rennens in München

Alles in allem war der Weltcup in München ein großer Erfolg für alle Beteiligten. Und das, obwohl die deutschen Damen – Susanne und Maria Riesch, sowie Viktoria Rebensburg sind an den Start gegangen – allesamt bereits in der ersten Runde ausgeschieden sind. So war es an Felix Neureuther die Fahne der Gastgeber hochzuhalten. Der Partenkirchener tat sein bestes und scheiterte erst im Halbfinale knapp am späteren Gewinner Ivica Kostelic aus Kroatien. Dass es auch für den dritten Platz nicht reichte, hat für Neureuther einen klaren Grund. „Das Leben ist kein Wunschkonzert, Ivica und Bode waren heute einfach schneller.“

Bei den Damen siegte die Schwedin Maria Pietilae-Holmer vor der Slowenin Tina Maze und Elisabeth Görgl aus Österreich. Görgl hatte sich im kleinen Finale gegen Maria-Riesch-Bezwingerin Daniela Merighetti aus Italien durchgesetzt. In Schweden werden die schwedischen Meisterschaften übrigens auch im Parallelslalom ausgetragen...

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