PECH gehabt – erste Hilfe bei Sportverletzungen
- Christian Riedel
„Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch PECH dazu“, sagte einst Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann. Was auf die damalige Situation auf dem Fußballplatz bezogen war, kann man auch auf viele Sportverletzungen anwenden. Denn nachdem man kein Glück hatte und sich beim Sport eine Verletzung zugezogen hat, kommt bei der ersten Hilfe im Normalfall die PECH-Regel zum Einsatz.
Wofür steht PECH?
PECH ist eine Abkürzung und steht für Pause, Eis, Compression (Druck) und Hochlegen, also die vier Sofortmaßnahmen, die man bei Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Bänderrissen oder auch Knochenbrüchen vornehmen kann, sofern die Schmerzen beim Betroffenen nicht zu groß sind. Nur bei offenen Wunden sollte man auf PECH verzichten und zunächst die entsprechende Erste Hilfe vornehmen.
Pause
Es versteht sich von selber, dass man nach einer Verletzung mit dem Sport aufhören sollte. Ansonsten kann es sein, dass sich die Verletzung deutlich verschlimmert. Bei einer schwereren Verletzung werden die Schmerzen ohnehin zu groß sein, als dass man an eine Fortsetzung denken könnte. Das betroffene Körperteil sollte im Anschluss möglichst ruhig gehalten werden.
Eis
Das verletze Körperteil zu kühlen hat sich schon lange etabliert. Mit der Eisbehandlung soll der Schmerz betäubt und eine Schwellung verhindert werden. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Gerade bei kleineren Verletzungen, nach denen man weiter Sport machen kann, sollte man auf Eis eher verzichten. Denn hier kann Kühlung sogar schädlich sein und die Muskelleistung herabsetzen, wie eine irische Studie ergeben hat. Ziel der Kühlung ist es, die Blutgefäße zu verengen, was Blutungen und Schwellungen verhindern soll. Zudem wird der Stoffwechsel im Gewebe verlangsamt und der Schmerz betäubt. Dabei sollte man es mit dem Kühlen nicht übertreiben und Eis niemals direkt auf die Haut legen, da es sonst zu Kälteschäden kommen kann. Außerdem sollte man das Kühlpack nicht zu lange auf dem verletzen Körperteil lassen. Oft reicht schon ein kalter Umschlag, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Compression
Compression, Kompression oder Druck soll ebenfalls Schwellungen verhindern. Daher kann bei einer Sportverletzung ein Druckverband über der verletzten Stelle angebracht werden. Hier muss man ebenfalls ein bisschen aufpassen, dass der Verband nicht zu fest gewickelt wird, da ansonsten der Blutfluss abgedrückt werden kann. Da im Normalfall bei einer Verletzung eine Schwellung langsam wächst, sollte der Verband regelmäßig überprüft und bei Bedarf etwas gelockert werden.
Hochlagern
Der letzte Schritt ist das Hochlagern, am besten über Herzhöhe, wobei das verletzte Körperteil wie der Name sagt auf einem erhöhten Gegenstand abgelegt wird. So soll verhindert werden, dass mehr Flüssigkeit in die verletzte Gliedmaße fließt, was die Schwellung noch verstärken dürfte. Stattdessen kann Flüssigkeit abfließen und die Schwellung zurückgehen oder sich zumindest nicht verschlimmern. Dadurch wird auch der Schwellungsschmerz nicht zu groß. Hochlagern sollte man aber nur, wenn die Schmerzen des Betroffenen nicht zu stark sind.