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Umgang mit Sportverletzungen – Schnittwunden behandeln

  • Christian Riedel
Schnittwunden gehören zwar nicht unbedingt zu den typischen Sportverletzungen, dennoch kann man sich durch scharfe Kanten, hervorstehende Spitzen oder fehlerhaftes Material teils lebensgefährliche Schnittwunden zuziehen. Hier erfahrt Ihr, wie man Schnittwunden behandeln kann.

Schnittwunden entstehen durch einen intensiven Kontakt mit einem scharfkantigen Gegenstand. Beim Sport kann es schnell passieren, dass man in vollem Lauf an einem hervorstehen, scharfen oder spitzen Gegenstand hängen bleibt. Auch durch die geschliffenen Kanten von Skiern oder beim Reparieren der Ausrüstung mit einem scharfen Gegenstand kann man sich leicht eine Schnittverletzung zuziehen. Diese können oberflächlich sein oder auch tief ins Gewebe gehen. Ist eine große Ader betroffen, kann eine Schnittverletzung sogar lebensgefährlich sein.

Symptome der Schnittwunde


Offene Wunden kann man in mehrere Kategorien einteilen. Dazu gehören Platz-, Schürf-, Riss- oder eben Schnittwunden. Typisch für Schnittwunden sind glatte Wundränder und meistens auch ein starker Blutfluss. Je nachdem wie tief die Wunde ist und wie viel Blut fließt, unterscheidet sich die Behandlung.

Behandlung von oberflächlichen Schnittwunden


Der „Vorteil“ von Schnittwunden ist, dass die Infektionsgefahr relativ gering ist, da der Kontakt mit Fremdkörpern kurz und wenig intensiv ist. Zudem heilen die glatten Wundkanten besser als ausgefranste Ränder wie bei Platzwunden. Dennoch besteht immer eine Gefahr, dass Fremdstoffe in der Wunde sind. Daher sollte man oberflächliche Schnittwunden zunächst reinigen, desinfizieren und der Blutfluss anschließend mit sterilen Kompressen gestillt werden. Anschließend klebt man ein Pflaster auf die Wunde. Das schützt vor Schmutz und zieht außerdem die Wundränder etwas zusammen, was den Heilungsverlauf beschleunigen kann. Eine oberflächliche Schnittwunde ist in der Regel nicht gefährlich. Dennoch sollte man an eine regelmäßige Erneuerung der Tetanus-Impfung denken oder im Fall des Falles direkt erneuern, wenn die letzte Impfung länger als zehn Jahre zurück liegt.

Behandlung von tiefen Schnittwunden


Deutlich gefährlicher sind tiefe Schnittwunden. Hier besteht die Gefahr, dass neben dem hohen Blutverlust bei der Verletzung großer Gefäße auch Sehnen oder Nerven betroffen sein können. In so einem Fall kann es dann zu Lähmungen, Bewegungseinschränkung und Gefühlsstörungen kommen. Doch vor allem der Blutverlust kann lebensgefährlich sein.

Primär muss auch hier die Wunde gesäubert und gestillt werden. Beim Ausspülen mit klarem Wasser sollte man sehr gründlich vorgehen, da man ansonsten leicht Schmutz in die Wunde hinein spült. Anschließend legt man eine sterile Mullbinde auf die Wunde und umwickelt diese mit einer elastischen Binde, sofern man einen Erste Hilfe Kasten zur Hand hat. Aufpassen muss man nur, dass man nicht zu fest wickelt, da man ansonsten die Blutzufuhr unterbrechen kann. Hört die Wunde nicht auf zu bluten, kann man noch direkt auf die Wunde drücken, um den Blutfluss zu verringern. Noch besser ist natürlich, wenn man im Erste Hilfe Kurs gelernt hat, einen richtigen Druckverband anzulegen.

Anschließend sollte man direkt einen Arzt aufsuchen, der die Wunde behandelt. Innerhalb von sechs Stunden sollte die Wunde vom Fachmann geklebt, genäht oder geklammert werden. Ansonsten setzt die sekundäre Wundheilung, also eine offene Heilung ein. Dies schließt die Wunde zwar auch, es dauert aber länger und es bleibt aber meist eine deutlich größere Narbe zurück.

Wichtig ist, dass man selber Handschuhe trägt, um sich vor einer Infektion zu schützen. Damit nicht zu viel Blut aus der Wunde fließt, sollte man das betroffene Körperteil hochlagern.

Große Gefäße


Sind große Gefäße betroffen, kann man oft sehen, wie das Blut bei jedem Herzschlag aus der Wunde spritzt. Hier ist es enorm wichtig, den Blutfluss zu stoppen. Leider kann man nicht immer einen Druckverband anlegen, wenn zum Beispiel die Halsschlagader betroffen ist. In diesem Fall sollte man versuchen, die Blutzufuhr zur verletzten Stelle manuell zu stoppen, indem man die zuführende Arterie sucht und diese gegen den darunter liegenden Knochen drückt. Bindet man die entsprechende Extremität ab, kann die Unterbrechung in der Blutzufuhr dazu führen, dass Arm oder Bein amputiert werden muss. Im Extremfall ist der Verlust eines Arms immer noch besser als der Verlust des Lebens. In jedem Fall muss man hier so schnell wie möglich den Notruf 112 wählen.

Aussicht


Wird die Wunde fachmännisch versorgt, bleiben in der Regel keine Folgeschäden zurück. Wichtig ist, dass man bis zum Abheilen die Wunde schützt. Dazu gehört, keine Vollbäder zu gehen und nicht schwimmen zu gehen. Auch auf Sport sollte man bei größeren Wunden besser verzichten, da durch den gesteigerten Blutfluss die Heilung gestört wird. Bei Schnittwunden im Gelenkbereich kann man mit Schienen das betroffene Gelenk ruhig stellen und so ein Aufbrechen der Wunde zu verhindern. Allerdings darf das Gelenk nicht zu lange ruhig gestellt werden, da ansonsten der Knorpel nicht mehr richtig versorgt werden kann.

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