Nierensteine – Vorsicht vor Vitamin C Präparaten
- Christian Riedel
Bei der Einnahme von Vitamin C kann maximal der Placebo-Effekt dafür sorgen, dass man sich nicht erkältet oder keine Grippe bekommt. Einen praktischen Nutzen haben diese Produkte nicht, wie mehrere Studien bereits ergeben haben . Doch auf den Placebo-Effekt sollte man auch nicht hoffen, denn wie schwedische Wissenschaftler herausgefunden haben wollen, können Vitamin C Präparate die Entwicklung von Nierensteinen begünstigen.
Wie die Forscher der Universität Stockholm berichten, entwickeln Männer, die hochdosiertes Vitamin C zu sich nehmen, doppelt so häufig Nierenkonkremente als Männer, die keine Vitaminpräparate einnehmen.
Überlegt man sich, wie der Organismus mit überschüssigem Vitamin C umgeht, ist das eigentlich keine Überraschung. Denn Vitamin C wird in zwei Formen über den Urin ausgeschieden: Zum einen unverändert, zum anderen in Form des so genannten Metaboliten Oxalat. Wenn man nun weiß, dass die meisten Nierensteine aus Kalziumoxalat bestehen, kann man sich vorstellen, dass sich die Rückstände des Oxalats aus Vitamin C zu Nierensteinen entwickeln können.
Die schwedische Studie (JAMA Intern Med 2013; online 4. Februar) unterstützt nun diese Theorie. Dazu wurden 23.355 schwedische Männer zwischen 45 und 79 Jahren elf Jahre lang beobachtet. Von diesen nahmen 907 Vitamin C Präparate und 22.488 verzichteten darauf. In der Vitamin-Gruppe entwickelten 3,4 Prozent der Männer Nierensteine, in der anderen Gruppe nur 2,0 Prozent.
Natürlich kann man nun sagen, dass man nur anhand dieser Zahlen nicht darauf schließen kann, dass alleine der Konsum von Vitamin C für die Entstehung der Nierensteine verantwortlich sein soll. Doch auch unter Berücksichtigung anderer Risikofaktoren wie Alter, Ernährung und BMI konnten die Forscher feststellen, dass man bei einer Tagesdosis von rund 1.000mg Vitamin C ein rund doppelt so hohes Risiko für Nierensteine hat (1,92). Je mehr Vitamin C Tabletten man zu sich nimmt, desto höher ist das Risiko. Bei bis zu sieben Pillen in der Woche war das Risiko um 66 Prozent erhöht, bei mehr Präparaten sogar um 123 Prozent. Alles im Vergleich zu den Männern, die kein Vitamin C supplementieren.
Für Frauen gilt dieses Risiko nicht, wie die Studienautoren um Laura Thomas von Karolinska-Institut in Stockholm berichten, da sie ohnehin seltener Nierensteine entwickeln. Zudem gilt die Studie nur für künstlich hergestellte Vitamin C Präparate, nicht jedoch für das natürlich vorhandene Vitamin C in Lebensmitteln.
Da Vitamin C in Pillenform ohnehin keine positive Wirkung hat und man sogar das Risiko für die Entwicklung von Nierensteinen erhöht, kann man auch ganz darauf verzichten.
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