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Eric Frenzel: Sport steht nicht ganz oben
- Redaktion
Ein Wintersportler wird im Sommer gemacht. Entsprechend ist der nordische Kombinierer Eric Frenzel derzeit mitten in der Vorbereitung. Im Interview spricht er über die erste Standortbestimmung, den Sommer Grand Prix 2016, Doping und warum der Sport nicht an erster Stelle in seinem Leben steht.
Der Sommer Grand Prix 2016 beginnt am nächsten Wochenende. Was bedeutet dieser Wettkampf für Sie?
Eric Frenzel: Sehr viel – traditionell beginnt diese Wettkampfserie in Oberwiesenthal, das heißt für mich, dass alle meine Verwandten, Freunde und Bekannten, die im Winter nicht die Möglichkeit besitzen, mir im Weltcup zu folgen, mich live sehen können. Da gibt es am Rande der Wettkämpfe viele Gespräche und Umarmungen – ich genieße das sehr.
Was bedeutet der Sommer Grand Prix sportlich?
Eric Frenzel: Auch sehr viel (lacht) – einige Wochen der Vorbereitung auf die neue Saison liegen nun hinter mir. Wir haben sehr viel Grundlagenausdauer trainiert, mit Laufen, Rollerski und Radfahren und haben im Vergleich zu den beiden Vorjahren die Umfänge deutlich erhöht. Ich will in der nächsten Saison richtig angreifen (lacht) und da ist nun der Sommer Grand Prix eine erste Standortbestimmung im Hinblick auf die internationale Konkurrenz.
Waren die letzten Jahre nicht wie ein Traum für Sie? Weltmeistertitel, Gesamtweltcupsiege, olympisches Gold, unzählige Auszeichnungen, welche Träume haben Sie noch?
Eric Frenzel: Natürlich sind diese Erfolge die Erfüllung eines Traums, den jeder ehrgeizige Sportler hat, aber sie sind auch das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit und Training, gepaart mit dem nötigen Quäntchen Glück, das man immer braucht, um erfolgreich zu sein. Mein nächstes großes Ziel sind in der nächsten Saison die Weltmeisterschaften und dann die Olympischen Spiele 2018, dort eine Medaille zu gewinnen ist noch ein großer Traum von mir.
Sie sind immer wieder beim Springen auf den vorderen Plätzen und gelten auch in der Loipe als ein Ausnahmeathlet. Gibt es überhaupt noch etwas bei Ihnen, was es zu verbessern gilt?
Eric Frenzel: Ich freue mich, wenn man von außen glaubt, dass es nichts zu verbessern gäbe, aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Im Institut Slow Med in Potsdam hat man während meiner letzten Saison mein Laufverhalten analysiert und über meine Laufbewegungen einen Computerathleten mit einem optimalen, biomechanischen Ablauf gelegt. Alles, was bei mir nicht ganz optimal war, war rot gefärbt, und ich habe dann tatsächlich überwiegend Rot gesehen (lacht) – dass heißt, dass es noch Arbeit gibt.
Aber Sie sind doch kein Roboter oder eine andere Maschine, sondern ein Mensch?
Eric Frenzel: Ja, natürlich Den perfekten Lauf oder den perfekten Sprung kann es für einen Athleten dauerhaft ja auch gar nicht geben. Aber diese Analysen geben interessante Hinweise, denen man nachgehen muss. Sie zeigen das Potential der Verbesserung. Das interessiert mich.
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Welche Disziplin liegt Ihnen am meisten? Laufen oder Springen?
Eric Frenzel: Ich mag beides ausgesprochen gerne, deshalb bin ich ja auch Kombinierer geworden. Es sind zwei getrennte Wettkämpfe mit unterschiedlichen Anforderungen an den Athleten. Ich sehe das schon als Königsdisziplin des Wintersports. Aber eine kleine Randbemerkung: Die Staffeln finde ich toll. Mannschaftswettkämpfe machen unglaublich viel Spaß und haben eine ganz eigene Spannung. Ich mag den Teamgeist und finde es toll, sich gegenseitig zu motivieren.
Vier Gesamtweltcupsiege in Folge, Weltmeistertitel in den vergangenen Jahren, der Olympiasieg . Sind diese Titel mehr Belastung oder Ansporn?
Eric Frenzel: Belastung sind meine Erfolge sicherlich nicht. Auf das Erreichte bin ich sehr stolz und dies kann mir auch keiner mehr nehmen. Ansonsten habe ich selbst keinerlei große Erwartungen; was natürlich von außen erwartet wird, das kann ich nicht beeinflussen, aber ich werde versuchen, das nicht so sehr an mich ranzulassen. Mein Lebensmotto ist, das Beste zu geben, denn dann braucht man sich überhaupt nichts vorwerfen.
Von der Öffentlichkeit werden natürlich immer Steigerungen oder zumindest Wiederholungen erwartet. Können Sie die Erfolge der letzten Jahre wiederholen?
Eric Frenzel: Das ist sicherlich schwer. Ich bin mir bewusst, dass auch viele andere starke Athleten für diese Ziele hart trainieren und der Kampf um die Medaillen immer sehr schwer wird. Die Norweger kommen mit einer neuen Generation, die jetzt schon sehr stark ist. Auch die Österreicher haben neue Talente und die Konkurrenz im eigenen Lager hat sich auch stets entwickelt. Aber das ist alles Spekulation. Ich werde mein Bestes geben und wir werden sehen, was dabei rauskommt.
Haben Sie als Kind von solchen Erfolgen geträumt?
Eric Frenzel: Ich wollte ja immer Leistungssportler werden und Leistungssportler haben Ziele und Träume; dass sich meine Träume so erfüllen ließen, damit habe ich selbstverständlich nicht gerechnet.
Sie gelten mittlerweile als Sport-Star. Wie sehr hat sich ihr Leben durch den sportlichen Erfolg verändert?
Eric Frenzel: Ich behaupte einfach, dass ich derjenige bin, der ich auch immer war. In meiner Familie ist das Bewusstsein für die wichtigen Dinge im Leben stark verankert. Ich habe sicherlich mehr Verpflichtungen und weniger Zeit für Privates, aber das sind Äußerlichkeiten, die meinen Kern nicht verändert haben.
Wie schaffen Sie es, sich die notwendigen Ruhepausen zu gönnen?
Eric Frenzel: Ich habe inzwischen gelernt, mir diese Pausen einfach einzuräumen und auch mal zu Dingen nein zu sagen.
Wer hält Sie auf dem Boden?
Eric Frenzel: Wie schon gesagt – in meiner Familie ist das Bewusstsein für die wichtigen Dinge im Leben stark verankert. Ich bin ein guter Kombinierer, der sehr wohl den Blick für die Leistungen der Menschen in allen Bereichen hat: ich kann gut laufen und springen, ein anderer malt schön, ein guter Chirurg führt eine schwierige Operation durch. Jeder Mensch hat Talente für irgendetwas. Ich halte mich für nichts besonderes, nur weil man mich bei der Ausübung meines Talents auch im Fernsehen sehen kann.
Auch die Wintersportler werden immer wieder mit Doping-Verdächtigungen konfrontiert. Belastet Sie das?
Eric Frenzel: Ich selbst weiß, wo meine Leistung herkommt und ich habe auch in mehreren Interviews bereits stärkere Kontrollen für uns alle angemahnt. Ich bin für harte Strafen im Doping und langfristige Sperren. Ansonsten ist vieles Einzelfallbetrachtung und die Diskussion über Doping birgt auch manches pauschale Vorurteil in sich.
Noch einmal zurück zu dem Rummel um Ihre Person, nach den großen Erfolgen in den letzten Jahren. Wie empfinden Sie diesen Medienrummel?
Eric Frenzel: Einerseits ist es sehr schön, wenn man für andere Menschen interessant ist und gerade nach so einem großen Erfolg genießt man das Ganze auch, aber eigentlich bin ich nicht so der Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht. Ich habe dann auch ganz gerne einfach mal meine Ruhe.
Haben Sie manchmal die Befürchtung, von der öffentlichen Aufmerksamkeit fast überrollt zu werden?
Eric Frenzel: Die Weltcupwochen in Deutschland zum Beispiel strapazieren uns Athleten schon ein wenig. Neben den Wettkämpfen sind, mehr als bei anderen Weltcups, im Umfeld Medientermine wahrzunehmen. Der Bedarf an Regeneration und die Gesprächswünsche von den Medien, aber auch von Dritten kollidieren dann manchmal. Ich habe versucht, innerlich sehr ruhig und gelassen mit den Anforderungen umzugehen und es ist mir auch ganz gut gelungen. In den beiden Wochen lernt man sicherlich, auch mal nein zu sagen. Auf der anderen Seite bin ich mir einfach auch über die Bedeutung der Medien und der Sponsoren bewusst und ich glaube, dass ein gutes Stück Professionalität auch im Umgang mit diesen Dingen liegt.
Was hat für Sie in Ihrem Leben neben dem Sport den höchsten Stellenwert?
Eric Frenzel: Ich würde den Sport jetzt nicht ganz nach oben stellen, dort steht ohne Zweifel meine eigene Familie. Eine sehr starke Verbindung habe ich auch zur Natur, wenn man so will, also zum Lebensumfeld meiner Familie. Dann kommt wohl erst der Sport, auch wenn dieser natürlich nicht –wie mancher sagt-bei mir die schönste Nebensache der Welt ist. Der Sport ist bei mir selbstverständlich eine Hauptsache, er ist mein Beruf und noch mehr wohl meine Berufung.
Wie äußert sich die Liebe zur Natur?
Eric Frenzel: Ich halte mich einerseits gerne in ihr auf, mit der Familie in der Freizeit – und ich mache leidenschaftlich gerne meinen Sport in ihr, manchmal ist es Bewunderung der Natur, manchmal ist es auch mit einem kleinen Kampf verbunden, auf Schnee und gegen Wind (lacht). Es ist wirklich eine regelrechte Liebe zur Natur da, die auch bei den Dingen im Alltag eine Rolle spielen.
Wie meinen Sie das?
Eric Frenzel: Meine Familie schaut schon sehr darauf, dass wir beim Konsum und im alltäglichen Leben ökologische Verantwortung an den Tag legen. Unser Haus ist nach baubiologischen Gesichtspunkten gebaut, im eigenen Gemüsegarten wird natürlich gedüngt, Fleisch gibt es vom Biobauern um die Ecke und Nachhaltigkeit ist bei uns immer ein Thema, das geht bis zur Diskussion, von wem wir uns mit Strom beliefern lassen.
Was nehmen Sie aus Ihrem Sport mit in den Alltag?
Eric Frenzel: Der Sport an sich bewirkt, dass man enormen Kampfgeist entwickelt. Denn gute Leistungen fallen nicht vom Himmel. Man muss viel Mühe verwenden, um sich Erfolg zu erarbeiten. Ich habe außerdem gelernt, mich viel besser zu konzentrieren und Dinge zielstrebig und konsequent zu verfolgen.
Hinweis: Das Interview wurde von der Agentur Peplies Consultant zur Verfügung gestellt.
Eric Frenzel: Sehr viel – traditionell beginnt diese Wettkampfserie in Oberwiesenthal, das heißt für mich, dass alle meine Verwandten, Freunde und Bekannten, die im Winter nicht die Möglichkeit besitzen, mir im Weltcup zu folgen, mich live sehen können. Da gibt es am Rande der Wettkämpfe viele Gespräche und Umarmungen – ich genieße das sehr.
Was bedeutet der Sommer Grand Prix sportlich?
Eric Frenzel: Auch sehr viel (lacht) – einige Wochen der Vorbereitung auf die neue Saison liegen nun hinter mir. Wir haben sehr viel Grundlagenausdauer trainiert, mit Laufen, Rollerski und Radfahren und haben im Vergleich zu den beiden Vorjahren die Umfänge deutlich erhöht. Ich will in der nächsten Saison richtig angreifen (lacht) und da ist nun der Sommer Grand Prix eine erste Standortbestimmung im Hinblick auf die internationale Konkurrenz.
Waren die letzten Jahre nicht wie ein Traum für Sie? Weltmeistertitel, Gesamtweltcupsiege, olympisches Gold, unzählige Auszeichnungen, welche Träume haben Sie noch?
Eric Frenzel: Natürlich sind diese Erfolge die Erfüllung eines Traums, den jeder ehrgeizige Sportler hat, aber sie sind auch das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit und Training, gepaart mit dem nötigen Quäntchen Glück, das man immer braucht, um erfolgreich zu sein. Mein nächstes großes Ziel sind in der nächsten Saison die Weltmeisterschaften und dann die Olympischen Spiele 2018, dort eine Medaille zu gewinnen ist noch ein großer Traum von mir.
Sie sind immer wieder beim Springen auf den vorderen Plätzen und gelten auch in der Loipe als ein Ausnahmeathlet. Gibt es überhaupt noch etwas bei Ihnen, was es zu verbessern gilt?
Eric Frenzel: Ich freue mich, wenn man von außen glaubt, dass es nichts zu verbessern gäbe, aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Im Institut Slow Med in Potsdam hat man während meiner letzten Saison mein Laufverhalten analysiert und über meine Laufbewegungen einen Computerathleten mit einem optimalen, biomechanischen Ablauf gelegt. Alles, was bei mir nicht ganz optimal war, war rot gefärbt, und ich habe dann tatsächlich überwiegend Rot gesehen (lacht) – dass heißt, dass es noch Arbeit gibt.
Aber Sie sind doch kein Roboter oder eine andere Maschine, sondern ein Mensch?
Eric Frenzel: Ja, natürlich Den perfekten Lauf oder den perfekten Sprung kann es für einen Athleten dauerhaft ja auch gar nicht geben. Aber diese Analysen geben interessante Hinweise, denen man nachgehen muss. Sie zeigen das Potential der Verbesserung. Das interessiert mich.
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Welche Disziplin liegt Ihnen am meisten? Laufen oder Springen?
Eric Frenzel: Ich mag beides ausgesprochen gerne, deshalb bin ich ja auch Kombinierer geworden. Es sind zwei getrennte Wettkämpfe mit unterschiedlichen Anforderungen an den Athleten. Ich sehe das schon als Königsdisziplin des Wintersports. Aber eine kleine Randbemerkung: Die Staffeln finde ich toll. Mannschaftswettkämpfe machen unglaublich viel Spaß und haben eine ganz eigene Spannung. Ich mag den Teamgeist und finde es toll, sich gegenseitig zu motivieren.
Vier Gesamtweltcupsiege in Folge, Weltmeistertitel in den vergangenen Jahren, der Olympiasieg . Sind diese Titel mehr Belastung oder Ansporn?
Eric Frenzel: Belastung sind meine Erfolge sicherlich nicht. Auf das Erreichte bin ich sehr stolz und dies kann mir auch keiner mehr nehmen. Ansonsten habe ich selbst keinerlei große Erwartungen; was natürlich von außen erwartet wird, das kann ich nicht beeinflussen, aber ich werde versuchen, das nicht so sehr an mich ranzulassen. Mein Lebensmotto ist, das Beste zu geben, denn dann braucht man sich überhaupt nichts vorwerfen.
Von der Öffentlichkeit werden natürlich immer Steigerungen oder zumindest Wiederholungen erwartet. Können Sie die Erfolge der letzten Jahre wiederholen?
Eric Frenzel: Das ist sicherlich schwer. Ich bin mir bewusst, dass auch viele andere starke Athleten für diese Ziele hart trainieren und der Kampf um die Medaillen immer sehr schwer wird. Die Norweger kommen mit einer neuen Generation, die jetzt schon sehr stark ist. Auch die Österreicher haben neue Talente und die Konkurrenz im eigenen Lager hat sich auch stets entwickelt. Aber das ist alles Spekulation. Ich werde mein Bestes geben und wir werden sehen, was dabei rauskommt.
Haben Sie als Kind von solchen Erfolgen geträumt?
Eric Frenzel: Ich wollte ja immer Leistungssportler werden und Leistungssportler haben Ziele und Träume; dass sich meine Träume so erfüllen ließen, damit habe ich selbstverständlich nicht gerechnet.
Sie gelten mittlerweile als Sport-Star. Wie sehr hat sich ihr Leben durch den sportlichen Erfolg verändert?
Eric Frenzel: Ich behaupte einfach, dass ich derjenige bin, der ich auch immer war. In meiner Familie ist das Bewusstsein für die wichtigen Dinge im Leben stark verankert. Ich habe sicherlich mehr Verpflichtungen und weniger Zeit für Privates, aber das sind Äußerlichkeiten, die meinen Kern nicht verändert haben.
Wie schaffen Sie es, sich die notwendigen Ruhepausen zu gönnen?
Eric Frenzel: Ich habe inzwischen gelernt, mir diese Pausen einfach einzuräumen und auch mal zu Dingen nein zu sagen.
Wer hält Sie auf dem Boden?
Eric Frenzel: Wie schon gesagt – in meiner Familie ist das Bewusstsein für die wichtigen Dinge im Leben stark verankert. Ich bin ein guter Kombinierer, der sehr wohl den Blick für die Leistungen der Menschen in allen Bereichen hat: ich kann gut laufen und springen, ein anderer malt schön, ein guter Chirurg führt eine schwierige Operation durch. Jeder Mensch hat Talente für irgendetwas. Ich halte mich für nichts besonderes, nur weil man mich bei der Ausübung meines Talents auch im Fernsehen sehen kann.
Auch die Wintersportler werden immer wieder mit Doping-Verdächtigungen konfrontiert. Belastet Sie das?
Eric Frenzel: Ich selbst weiß, wo meine Leistung herkommt und ich habe auch in mehreren Interviews bereits stärkere Kontrollen für uns alle angemahnt. Ich bin für harte Strafen im Doping und langfristige Sperren. Ansonsten ist vieles Einzelfallbetrachtung und die Diskussion über Doping birgt auch manches pauschale Vorurteil in sich.
Noch einmal zurück zu dem Rummel um Ihre Person, nach den großen Erfolgen in den letzten Jahren. Wie empfinden Sie diesen Medienrummel?
Eric Frenzel: Einerseits ist es sehr schön, wenn man für andere Menschen interessant ist und gerade nach so einem großen Erfolg genießt man das Ganze auch, aber eigentlich bin ich nicht so der Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht. Ich habe dann auch ganz gerne einfach mal meine Ruhe.
Haben Sie manchmal die Befürchtung, von der öffentlichen Aufmerksamkeit fast überrollt zu werden?
Eric Frenzel: Die Weltcupwochen in Deutschland zum Beispiel strapazieren uns Athleten schon ein wenig. Neben den Wettkämpfen sind, mehr als bei anderen Weltcups, im Umfeld Medientermine wahrzunehmen. Der Bedarf an Regeneration und die Gesprächswünsche von den Medien, aber auch von Dritten kollidieren dann manchmal. Ich habe versucht, innerlich sehr ruhig und gelassen mit den Anforderungen umzugehen und es ist mir auch ganz gut gelungen. In den beiden Wochen lernt man sicherlich, auch mal nein zu sagen. Auf der anderen Seite bin ich mir einfach auch über die Bedeutung der Medien und der Sponsoren bewusst und ich glaube, dass ein gutes Stück Professionalität auch im Umgang mit diesen Dingen liegt.
Was hat für Sie in Ihrem Leben neben dem Sport den höchsten Stellenwert?
Eric Frenzel: Ich würde den Sport jetzt nicht ganz nach oben stellen, dort steht ohne Zweifel meine eigene Familie. Eine sehr starke Verbindung habe ich auch zur Natur, wenn man so will, also zum Lebensumfeld meiner Familie. Dann kommt wohl erst der Sport, auch wenn dieser natürlich nicht –wie mancher sagt-bei mir die schönste Nebensache der Welt ist. Der Sport ist bei mir selbstverständlich eine Hauptsache, er ist mein Beruf und noch mehr wohl meine Berufung.
Wie äußert sich die Liebe zur Natur?
Eric Frenzel: Ich halte mich einerseits gerne in ihr auf, mit der Familie in der Freizeit – und ich mache leidenschaftlich gerne meinen Sport in ihr, manchmal ist es Bewunderung der Natur, manchmal ist es auch mit einem kleinen Kampf verbunden, auf Schnee und gegen Wind (lacht). Es ist wirklich eine regelrechte Liebe zur Natur da, die auch bei den Dingen im Alltag eine Rolle spielen.
Wie meinen Sie das?
Eric Frenzel: Meine Familie schaut schon sehr darauf, dass wir beim Konsum und im alltäglichen Leben ökologische Verantwortung an den Tag legen. Unser Haus ist nach baubiologischen Gesichtspunkten gebaut, im eigenen Gemüsegarten wird natürlich gedüngt, Fleisch gibt es vom Biobauern um die Ecke und Nachhaltigkeit ist bei uns immer ein Thema, das geht bis zur Diskussion, von wem wir uns mit Strom beliefern lassen.
Was nehmen Sie aus Ihrem Sport mit in den Alltag?
Eric Frenzel: Der Sport an sich bewirkt, dass man enormen Kampfgeist entwickelt. Denn gute Leistungen fallen nicht vom Himmel. Man muss viel Mühe verwenden, um sich Erfolg zu erarbeiten. Ich habe außerdem gelernt, mich viel besser zu konzentrieren und Dinge zielstrebig und konsequent zu verfolgen.
Hinweis: Das Interview wurde von der Agentur Peplies Consultant zur Verfügung gestellt.