Lebenslang fit – Sport im Alter
- Jörg Birkel
Mit zunehmendem Alter lässt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nach. Das ist kein Geheimnis, aber man muss sich dieser Entwicklung nicht widerstandslos hingeben. Wie sehr man körperlich abbaut oder fit bleibt, hat man selbst in der Hand.
Zwar lässt beispielsweise die Maximalkraft ab dem 30. Lebensjahr langsam nach und auch die Muskelmasse schwindend langsam, aber wie schnell dieser Prozess vonstatten geht, hängt vom eigenen Bewegungsverhalten ab. Mit einem regelmäßigen Krafttraining kann man sich seine Muskelmasse nämlich sehr lange erhalten.
Ärztliche Untersuchung vor Wiedereinstieg
Und auch im fortgeschrittenen Alter lassen sich mit wenigen Trainingseinheiten schnelle Fortschritte erzielen. Dafür muss man sich nicht mal mit sehr hohen Lasten abmühen. Es reicht bereits, wenn man deutlich submaximale Gewichte anhebt. Entscheidend für die eigene Form ist allerdings die Regelmäßigkeit mit der man trainiert.
Für den Wiedereinstieg im Alter sind allerdings ein paar Dinge zu beachten. Das gilt übrigens für alle Menschen, die eine längere Sportpause hinter sich haben und älter als 35 Jahre alt sind. Bevor man ein Trainingsprogramm aufnimmt oder sich sportlich betätigt, sollte man sich von einem Sportmediziner auf Herz und Nieren prüfen lassen.
Bescheinigt einem der Facharzt die allgemeine Sporttauglichkeit aus, steht dem Sport nichts mehr im Wege. Denn selbst typische Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Arthrose oder Rückenbeschwerden sind keine so genannte Kontraindikation für den Sport.
Im Gegenteil, wer regelmäßig Sport treibt, reduziert das Risiko einen Herzinfarkt oder Hirnschlag zu erleiden oder an Diabetes zu erkranken. Und selbst, wer gesundheitlich bereits beeinträchtigt ist, kann durch Bewegung seine Beschwerden reduzieren.
Bewegung statt Schonung
Langezeit war es gängige Lehrmeinung, dass man vielen Zivilisationsleiden durch Schonung begegnen solle. Das hat sich aber gewandelt. Immer mehr Studien weisen den enormen gesundheitlichen Nutzen von Sport und Bewegung für den Menschen nach.
Und Bewegung fängt bereits damit an, dass man den Bus eine Station früher verlässt oder die Treppe statt des Fahrstuhls benutzt. Wer darüber hinaus mehr für seine Gesundheit tun möchte, sollte verschiedene Sportarten und fachlicher Anleitung ausprobieren.
Entscheidend ist es, Freude an der Bewegung zu entwickeln und diese nicht als lästige Pflicht zu empfinden. So hat man die Chance, die positive Auswirkung von Sport auf den Körper selbst zu erfahren. Erste Fortschritte erzielt man übrigens relativ schnell.
Spaß an der Bewegung
Natürlich ist nicht mehr jede Sportart für Menschen ab 50 Jahren zu empfehlen. Besonders bei Vorerkrankungen ist von Sportspielen mit Wettkampfcharakter abzuraten, weil man sich im Eifer des Gefechts auch schnell man übernehmen kann.
Für ältere Menschen besser geeignet sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Joggen, Walken und Radfahren, aber auch Krafttraining bietet Vorteile. Führende Gesundheitsexperten messen dem Krafttraining ohnehin die größere Bedeutung bei. Umso älter wir werden, desto größer ist der Nutzen, den man aus einem regelmäßigen Besuch im Kraftraum ziehen kann.
Krafttraining erhält die Muskelmasse, die als stoffwechselaktives Gewebe maßgeblich für den Grundumsatz verantwortlich ist. Wer sich mehr Muskeln erhält, kann leichter sein Gewicht halten.
Außerdem bewahrt man sich durch das Stemmen von Gewichten seine Kraft und ist so trittsicherer im Alltag. Es kommt seltener zu Stürzen und fällt ein kräftiger Mensch doch, verletzt er sich nicht gleich so schwer wie ein schwächerer Mensch.
Es gibt zahlreiche Vorteile, die ein lebenslanges Sport treiben mit sich bringt. Also worauf wartest Du noch?