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Die Kolumne von Martina Ertl-Renz

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Es war als ob die Olympischen Spiele selbst noch keine Lust hatten, aufzuhören. Nach einem harten Kampf gegen die Russen stand es im Eishockeyfinale nach der regulären Spielzeit 3:3 unentschieden. Die Männer von Bundestrainer Marco Sturm bestätigten im Finale, keine Eintagsfliege zu sein. Mit dem gleichen großen Kampfgeist, mit dem sie die Schweden und die Kanadier niedergerungen hatten, stemmten sie sich gegen die Russen und waren ein ebenbürtiger Gegner. Dann kam die Verlängerung, die gleichzeitig die Verlängerung der olympischen Spiele waren. Vorher hatten uns die Bobfahrer eine weitere Goldmedaille beschert und uns im Medaillenspiegel zwischenzeitlich auf Platz eins vor Norwegen klettern lassen.
Auch in der Verlängerung konnten wir ein ausgeglichenes Spiel sehen, bis die Deutschen eine Strafzeit erhielten. Zwei Minuten Überzahlspiel der Russen lagen vor Sturms Mannen, jetzt brannte die Luft. Der russische Trainer schickte seine besten Puckkünstler zum Powerplay aufs Eis – und die spielten das tausendfach in Moskauer Eishallen geübte Miteinander cool runter. Deutschland wurde durch den „sudden death“ vom Eis geholt, hatte für mich jedoch für die größte Sensation der Olympischen Spiele gesorgt – Silber für das Team!

Der Riesenerfolg der Kufenstars war der Schlusspunkt der deutschen Medaillenhamsterei. Sage und schreiben 14 Goldmedaillen bescherte uns Team D. Die deutsche Mannschaft hat die Erwartungen übertroffen und das ist grandios. Die Olympischen Spiele hätten noch zwei Wochen andauern können. Ich konnte mich an den Wettbewerben nicht sattsehen.

Meine erste Impression von den Olympischen Spielen war ein kleines südkoreanisches Mädchen, das von einem Fernsehjournalisten auf der Straße über Olympia interviewt wurde; die Kleine verbeugte sich am Ende des Interviews, in dem sie ihre Freude mitteilte, dass Sportler aus aller Welt in ihr Land kommen, um ihr größtes Fest zu feiern, und wedelte eifrig mit ihren Fähnchen.
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Das Fest der Sportler war eingebettet in eine politische Krisensituation in der Region, in der für zwei Wochen die Welt zu friedlichen Spielen eingeladen war. Sogar in einem Team waren die Süd-und Nordkoreaner vereint, schöner konnten olympische Ideen nicht gelebt werden. Die Koreaner waren tolle Gastgeber, höflich-zurückhaltend, mit großer Neugierde und Begeisterungsfähigkeit für den Sport und für die Menschen, die aus aller Welt zu ihnen kamen.

Ich wünsche mir für das kleine Mädchen, das für mich das erste Bild der Spiele war, und für das ganze Volk dahinter, dass sie weiter in Frieden leben können.

Eure
Martina Ertl-Renz

Martina Ertl Renz

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