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„Von der Marke ‚Bad Boys‘ hätte ich abgeraten“
- Redaktion
Uli Roth, ehemaliger Handball-Rekordnationalspieler und heute Musikmanager, traut der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der Heim-WM im Januar eine gute Rolle zu: „Ziel muss sein, um die Medaillen mitzuspielen“, so Roth im Interview mit der Deutschen Sporthilfe. Vom selbsterteilten Spitznamen der Nationalmannschaft, „Bad Boys“, hält der 56-Jährige aber nichts: „Generell finde ich es schwierig, einen Spitznamen als Marke zu etablieren – ich hätte davon abgeraten.“
Bei dem Team, aus dessen Mitte vor einigen Jahren der Name „Bad Boys“ kam, möge die Bezeichnung noch gestimmt haben. „Aber eine Mannschaft ändert sich ständig und damit auch ihr Charakter“, sagt Roth, der als Aktiver 154 Länderspiele für den Deutschen Handball-Bund (DHB) absolvierte und damit bis 1989 deutscher Rekordnationalspieler war, im aktuellen go!d-Magazin der Deutschen Sporthilfe. „Mit einer Marke verpasst man dem Team von vornherein einen Stempel, der einem im Misserfolg um die Ohren gehauen werden kann.“
Unabhängig davon misst er der deutschen Auswahl bei der Handball-WM in Deutschland und Dänemark (10. bis 27. Januar 2019) gute Chancen bei: „Die kritische Aufarbeitung nach der enttäuschenden EM ist abgeschlossen und nach den klaren Gesprächen gibt es nun keine Dissonanzen mehr zwischen Trainer und Team. Ich denke, alle Seiten haben aus ihren Fehlern gelernt.“ Wenn die Mannschaft gut in das Turnier hineinfinde, hält Roth das Halbfinale für ein realistisches Ziel. „Das wäre ein Erfolg. Unter den letzten Vier ist die Leistungsdichte dann so hoch, dass es oft auf Glück ankommt. Kurz: Alles ist drin.“
Roth, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, begann nach seiner sportlichen Laufbahn eine Karriere im Marketing und Vertrieb und arbeitete unter anderem beim Radiosender Radio Regenbogen. 1997 übernahm er mit seiner Firma Live Act Music das Management der Band PUR, die er bis Ende 2017 20 Jahre lang betreute. Ein Stück weit sah er sich als „Trainer“ der Gruppe um Frontmann Hartmut Engler: „Ich musste zwar lernen, zugunsten der Kreativität der Jungs etwas loszulassen, habe der Band aber durchaus auch ein bisschen Disziplin vermittelt.“
Neben Musik und Handball hat Roth noch eine weitere Berufung. 2019 jährt sich die Diagnose seiner Prostatakrebserkrankung zum zehnten Mal. Auch sein Zwillingsbruder Michael, 1987 ebenfalls Olympia-Zweiter und heute Handballtrainer, war daran erkrankt. Gemeinsam machten sie ihr Schicksal öffentlich und schrieben ein Buch über den Krebs. Heute wirbt das Zwillingsduo für Vorsorge und Aufklärung. Uli Roth: „Die Präventionsarbeit ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Aufgaben meines Lebens geworden. Während es heute ein großes Bewusstsein für Brustkrebs gibt, war und ist Prostatakrebs immer noch ein Tabuthema.“
Unabhängig davon misst er der deutschen Auswahl bei der Handball-WM in Deutschland und Dänemark (10. bis 27. Januar 2019) gute Chancen bei: „Die kritische Aufarbeitung nach der enttäuschenden EM ist abgeschlossen und nach den klaren Gesprächen gibt es nun keine Dissonanzen mehr zwischen Trainer und Team. Ich denke, alle Seiten haben aus ihren Fehlern gelernt.“ Wenn die Mannschaft gut in das Turnier hineinfinde, hält Roth das Halbfinale für ein realistisches Ziel. „Das wäre ein Erfolg. Unter den letzten Vier ist die Leistungsdichte dann so hoch, dass es oft auf Glück ankommt. Kurz: Alles ist drin.“
Roth, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, begann nach seiner sportlichen Laufbahn eine Karriere im Marketing und Vertrieb und arbeitete unter anderem beim Radiosender Radio Regenbogen. 1997 übernahm er mit seiner Firma Live Act Music das Management der Band PUR, die er bis Ende 2017 20 Jahre lang betreute. Ein Stück weit sah er sich als „Trainer“ der Gruppe um Frontmann Hartmut Engler: „Ich musste zwar lernen, zugunsten der Kreativität der Jungs etwas loszulassen, habe der Band aber durchaus auch ein bisschen Disziplin vermittelt.“
Neben Musik und Handball hat Roth noch eine weitere Berufung. 2019 jährt sich die Diagnose seiner Prostatakrebserkrankung zum zehnten Mal. Auch sein Zwillingsbruder Michael, 1987 ebenfalls Olympia-Zweiter und heute Handballtrainer, war daran erkrankt. Gemeinsam machten sie ihr Schicksal öffentlich und schrieben ein Buch über den Krebs. Heute wirbt das Zwillingsduo für Vorsorge und Aufklärung. Uli Roth: „Die Präventionsarbeit ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Aufgaben meines Lebens geworden. Während es heute ein großes Bewusstsein für Brustkrebs gibt, war und ist Prostatakrebs immer noch ein Tabuthema.“