Piste statt Bühne - Star-Geigerin startet für Thailand gettyimages.de

Piste statt Bühne - Star-Geigerin startet für Thailand

  • David Meininger
Vanessa-Mae ist eine der prominentesten Geigerinnen der Welt. Sie hat mit ihrer Musik Millionen verdient. Nun tauscht sie Violine und Bogen gegen Skier und Stöcke ein. Damit reiht sie sich in eine lange Tradition von Exoten ein, die die olympischen Spiele bereichert haben.

Die olympischen Spiele sind seit jeher auch eine Bühne für Exoten. Eddie the Eagle, der jamaikanische Viererbob - es gibt unzählige Beispiele für Ausnahmetalente, sympathische Verlierer und Außenseiter. Vor wenigen Wochen haben wir über Bruno Banani berichtet, den Rennrodler aus Tonga, der in Sotschi an den Start gehen wird.

Vanessa-Mae ist ebenfalls eine solche Exotin. Die Tochter eines Thailänders und einer Chinesin ist hauptberuflich eine weltberühmte Geigerin. Nach der Scheidung ihrer Eltern wurde sie von ihrem britischen Stiefvater adoptiert und wuchs in Großbritannien auf. Ihr musikalisches Talent offenbarte sich sehr früh. Im Alter von zehn Jahren spielte sie bereits mit dem London Philharmonic Orchestra. Bis zum heutigen Tag hat Mae 40 Platin- und 18 Goldplatten als Auszeichnung verliehen bekommen.

In den vergangenen Jahren entdeckte Vanessa-Mae ihre Leidenschaft für den Wintersport. Besonders das Skifahren hatte es ihr angetan. Aus diesem Grund verlegte sie 2009 ihren festen Wohnsitz in die Schweiz. Im kleinen Bergdorf Zermatt reifte ihr Traum: Die Teilnahme bei den olympischen Winterspielen in Sotschi. Um dieses Ziel zu erreichen, legte sie ihre Karriere buchstäblich auf Eis und begann mit dem Training.

Und tatsächlich: Am vergangenen Wochenende in Slowenine, qualifizierte sie sich in für die olympischen Spiele. Dies bestätigte ihr Management gegenüber dem Sender BBC: "Es war sehr eng, aber sie hat es geschafft, das ist alles, was zählt." Damit hat die 35-Jährige alle Kritiker und Zweifler widerlegt. Sie ist die erste Thailänderin, die an olympischen Winterspielen teilnehmen wird. Vanessa-Mae startet unter dem Namen ihres thailändischen Vaters, als Vanessa Vanakorn.

Dass sie sich beim Skifahren verletzten könnte, bereitet der Künstlerin kein Kopfzerbrechen. Obwohl eine Hand- oder Fingerverletzung ihre Karriere als Geigenspielerin beenden könnte. "Natürlich besteht das Risiko einer Verletzung, aber das Leben ist kurz, und man muss alles mitnehmen, was einem Spaß macht", sagte sie der BBC. Nach den Spielen will sie sich wieder der Musik widmen und von den neuen Erfahrungen inspirieren lassen. Deshalb sagt sie:"Olympia wird mich bei allem, was ich danach tue, beflügeln. Es wird auch meiner Musik eine neue Note geben."

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