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Ballack fällt für die WM aus

  • Derk Hoberg
Nun ist es traurige Gewissheit: Eine Kernspintomographie in München ergab, dass der Nationalmannschaftskapitän nicht an der WM in einem Monat in Südafrika teilnehmen kann.

Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack fällt für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika aus. Dies ist das Ergebnis einer Kernspintomographie am Montagmorgen in München. Bei Ballack wurde ein Riss des Innenbandes und ein Teilriss des vorderen Syndesmosebandes des rechten oberen Sprunggelenks festgestellt. Das rechte Sprunggelenk wird zunächst konsequent in einem Cast (Gips) ruhiggestellt. Danach soll eine weitere Ruhigstellung in einem Spezialschuh für zwei Wochen erfolgen. Nach der aktuellen Diagnose von Nationalmannschafts-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt von heute ist mit einer völligen Ausheilung der Verletzung zu rechnen, der Wiedereinstieg von Ballack ins Training ist jedoch frühestens in acht Wochen möglich.

 

Die ersten Reaktionen der DFB Verantwortlichen:

Dr. Theo Zwanziger: „Jetzt müssen alle zusammenrücken“
Die Nachricht vom Ausfall Michael Ballacks für die WM in Südafrika hat beim Trainerstab auf Sizilien und beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt/Main sportliche und persönliche Betroffenheit ausgelöst. Bundestrainer Joachim Löw war „geschockt“ über die Nachricht vom Riss des Innenbandes und Teilriss des vorderen Syndesmosebandes bei seinem Kapitän. „Der Ausfall von Michael Ballack wiegt schwer. Es ist keine einfache Situation, für Michael und für uns alle“, sagte Löw. „Aber von Resignation kann jetzt nicht die Rede sein. Wir hoffen weiterhin, dass wir in Südafrika eine gute WM spielen werden. Die Erfahrung lehrt in solchen Fällen, dass junge Spieler häufig in den Vordergrund treten und über sich hinauswachsen.“ Eine Nachnominierung plant der Bundestrainer nicht.


DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger sagt zur Verletzung des Kapitäns: „Ich bin unendlich traurig, dass Michael Ballack durch ein solches Foul um seine WM-Teilnahme gebracht wird. Er hat in den vergangenen Jahren unglaublich viel für den deutschen Fußball geleistet und hätte eine Teilnahme an diesem Turnier verdient gehabt. Es ist schwer, so kurz vor seinem 100. Länderspiel diese Nachricht hinnehmen zu müssen. Aber wir bleiben in engem Kontakt mit ihm und helfen, wo immer wir können“, sagte Zwanziger, der für die WM die Spieler in die Pflicht nimmt. „Für die Mannschaft muss es ganz klar heißen: Jetzt erst recht! Das Team ist es seinem Kapitän schuldig, eine gute WM zu spielen. Wenn alle ganz eng zusammenrücken und füreinander einstehen, dann schaffen sie das auch.“


Mitgefühl für den Kapitän äußerte auch Generalsekretär Wolfgang Niersbach: „Ich kenne Michael Ballack seit mehr als zehn Jahren und war überzeugt, dass er bei dieser WM Topleistungen zeigt und das Turnier zu einem absoluten Höhepunkt seiner Karriere wird. Umso mehr bedaure ich seinen Ausfall. Wir hätten ihn als Kapitän, Anführer und Persönlichkeit gebraucht. Es ist sicher ein schwerer Schlag für ihn, aber er ist in seiner Karriere schon häufiger mit Tiefschlägen fertig geworden“, sagte Niersbach, der ebenfalls nach vorne schaut. „Michael Ballack ist ein Ausnahmespieler, der nicht eins zu eins zu ersetzen ist. Aber der Bundestrainer hat in seinem Kader viele andere, die Vertrauen verdienen.“


Vertrauen in die Qualität des Kaders, die richtige Einstellung jedes Einzelnen und die Rückendeckung durch die Fans formuliert auch Teammanager Oliver Bierhoff: „Das ist ein schwerer Schlag für unser Team. Michael ist als Kapitän und Weltklassespieler enorm wichtig für die Mannschaft. Es tut mir sehr leid für Michael. Wir haben jedoch einen guten WM-Kader und vertrauen darauf, dass alle Spieler mit optimalem Ehrgeiz ins Turnier gehen und versuchen werden, den Ausfall von Michael wettzumachen. Gerade jetzt haben unsere vielen jüngeren Spieler die Unterstützung unserer Fans verdient.“

Quelle: Direktion Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des DFB

 

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