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Tischtennis Europameisterschaft in Dänemark – Deutsche wollen wieder jubeln
- Martin Imruck
Nach der Mannschafts-WM (März und April) in Dortmund und den Olympischen Spielen in London (Juli und August) folgt nun zwischen dem 17. Und 21. Oktober das dritte Tischtennis-Highlight im Sportjahr 2012. Die Tischtennis-Europameisterschaft findet in Dänemark statt, genauer gesagt in Herning. Die Spiele der Hauptrunde werden in der Indoor-Arena „Jyske Bank Boxen“ ausgetragen, die bis zu 4.500 Zuschauer fasst.
Die deutschen EM-Teilnehmer
Insgesamt werden 13 Athleten für den DTTB an den Start gehen. Da der Mannschaftswettbewerb erst wieder 2013 stattfindet, treten die Spielerinnen und Spieler nur im Einzel und Doppel an.
Sechs Damen (Wu Jiaduo, Irene Ivancan, Kristin Silbereisen, Zhenqi Barthel, Sabine Winter und Perissa Solja) gehören dem deutschen EM-Team an. Im Einzel werden sich Wu Jiaduo, Irene Ivancan, Kristin Silbereisen, Zhenqi Barthel und Sabine Winter beweisen. Im Doppel-Wettbewerb sind Wu Jiaduo mit Kristin Silbereisen, Sabine Winter und Petrissa Solja, sowie Irene Ivancan und die Russin Polina Mikhailova gemeldet.
Das siebenköpfige Herrenaufgebot besteht aus: Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Bastian Steger, Patrick Baum, Christian Süß, Ruwen Filius und Patrick Franziska. Im Doppel hat sich nur Dimitrij Ovtcharov gemeldet. Er hat sich mit dem Weißrussen Vladimir Samsonov zusammengetan.
Der Grund für die geringe Anzahl der Doppel-Starter ist, dass der DTTB es den Spielern freigestellt hat, ob sie im Doppel starten oder nicht. Das Angebot entstand aufgrund der vielen Großereignisse mit Team-WM, Olympia und EM.
Fahrplan der Tischtennis-EM
Am morgigen Mittwoch und am Donnerstag beginnt die Europameisterschaft mit den Qualifikationsrunden im Einzel und Doppel. Nur Sabine Winter und Patrick Franziska müssen sich aus dem Deutschen Team noch für das Teilnehmerfeld qualifizieren. Insgesamt sind 32 Plätze für die Partien der Hauptrunde zu vergeben.
Der Rest des DTTB steigt dann am Freitag mit den zwei Partien der Hauptrunde in den Wettbewerb ein. Am Samstag stehen bereits das Halbfinale und das Finale im Doppel an. Im Einzel kämpfen die Spielerinnen und Spieler am gleichen Tag in den Achtel- und Viertelfinals um den Einzug in die letzte Wettbewerbsphase. Nach dem Halbfinale am Sonntag, wird im anschließenden Finale dann auch der Einzel-Europameister gekürt.
Die Favoriten auf die EM-Titel
Das Herren-Team der Deutschen rechnet sich besonders große Chancen auf die Medaillenränge aus. Allen voran Rekordeuropameister Timo Boll. Der Düsseldorfer will in Dänemark seinen sechsten EM-Titel gewinnen. Sollte ihm das gelingen, wäre es für ihn wettkampfübergreifend der insgesamt 16. EM-Titel.
Ein weiterer Kandidat, der hoch gehandelt wird, ist Dimitrij Ovtcharov. Nach seinen zwei Bronzemedaillen in London, ist er in der europäischen Rangliste der Herren hinter Boll auf Platz zwei gesetzt. Neben den beiden Topfavoriten wollen auch Bastian Steger (Deutscher Meister, Platz acht der europäischen Rangliste) und Patrick Baum (zweifacher EM-Silbermedaillen-Gewinner, Rang zehn) versuche für eine Überraschung zu sorgen.
Die Hoffnungen im deutschen Damen-Team ruhen auf Irene Ivancan und Wu Jiaduo. Ivancan gewann bei der EM 2011 in Berlin die Silbermedaille. Die aktuelle Deutsche Meisterin Jiaduo war bereits 2009 Europameisterin und ist im Starterfeld der Damen auf Platz zwei gesetzt.
Internationale Konkurrenz erhält das Deutsche Herrenteam aus Weißrussland (Vladimir Samsonov), Rumänien (Adrian Crisan) und durch den Lokalmatador Michael Maze. Bei den Damen führt die Spanierin Shen Yanfei die europäische Rangliste an. Neben ihr zählen auch die Weißrussin Viktoria Pavlovich (3.) und die zuletzt erstarkte Rumänin Elizabeta Samara (5.) zu den Titelaspirantinnen.
Erwartungen an die deutsche Mannschaft bei der EM
„Alle sind hungrig. Und das ist die Voraussetzung, um Medaillen zu schmieden“, gibt sich DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig optimistisch, die richtigen Personalentscheidungen getroffen zu haben.
Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf sieht sich angesichts der hohen Leistungsdichte im deutschen Team in der Arbeit des DTTB bestätigt: „Das zeigt, dass wir seit Jahren in Europa dominant auftreten.“ Trotz der vielen Herausforderungen in diesem Jahr, ist er von einem guten Abschneiden überzeugt. „Die Mannschaft ist gut vorbereitet, hat gut trainiert und die Spieler sind dafür bekannt, dass sie sich gut präsentieren“, erklärte Roßkopf im Vorfeld.
Auch die Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp schreibt ihren Spielerinnen eine gute Ausgangsposition zu. Nachdem 2012 noch keine Medaille gelingen wollte, hätten die Spielerinnen bei der EM mehr Chancen und deshalb sei es das Ziel, endlich Medaillen zu holen.