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Was darf man, was nicht? Der Fitnessstudio-Knigge
- Marco Heibel
1. Die Geräte sind nur geliehen
Für die Dauer einer Übung benutzt Du zwar ganz allein ein Gerät. Doch davor und danach wird es auch von anderen benutzt. Deswegen gehört es zum guten Ton, Cardiogeräte, Maschinen und Gewichte zu reinigen, sobald Du fertig bist. Schließlich möchtest Du auch selber an kein Gerät gehen, das schweißnass oder dreckig ist – abgesehen davon, dass Nässe die Gefahr erhöht, dass die Gewichte aus der Hand rutschen. Ein Handtuch zum Unterlegen und Schweiß abwischen solltest Du daher immer dabei haben. Besser ist es, die Geräte mit Desinfektionsmittel nach der Benutzung zu reinigen. Das gilt vor allem für Cardio-Geräte, auf denen Du ordentlich Schweiß lässt.
Fast noch unerfreulicher ist, wenn jemand nach seiner Übung ein Gerät einfach liegen lässt. Auch das Liegenlassen vom bis zum Biegen „aufmunitionierter“ Langhanteln ist für den nächsten Trainierenden ein Ärgernis, weil er das Gerät dann erst wieder umstellen muss. Alles ist ein Geben und Nehmen. Wenn Du Dir extra wenig Mühe machst, hat ein anderer umso mehr. Zumindest für den Moment. Denn früher oder später bist Du vielleicht selbst derjenige, der eine Hantel erst mühselig abrüsten muss.
2. Die Geräte gehören allen gleichermaßen
Wer sich gewissenhaft auf sein Workout vorbereitet, hat oft einen Plan, welche Übungen er in welcher Reihenfolge machen möchte. Da ist es natürlich ärgerlich, wenn genau diese Geräte besetzt sind, wenn man sie benutzen möchte. Doch auch wenn manch einer das anders sieht, musst Du da durch. Reservieren – und bei „Zuwiderhandlung“ anpflaumen – ist eine absolute Unsitte. Besser ist es da, sich mit dem anderen absprechen, sodass jeweils der eine trainieren kann, wenn der andere eine Satzpause einlegt.
3. Bedeckt halten
Auch wenn der eine oder andere (zu Recht) auf seinen Body stolz ist, sollte man nicht zu viel davon beim Training preisgeben. Ein blanker Oberkörper bei Männern oder ein allzu knappes, enges Outfit bei Frauen mag zwar den einen oder anderen beeindrucken, doch das Gros der Studiobesucher fühlt sich gestört von zu viel Exhibitionismus. Auch und gerade Anfänger, die vielleicht noch ein paar Kilo zu viel haben, werden so leicht eingeschüchtert und fühlen sich unwohl. Und das ist kein guter Nährboden für ein häufiges Erscheinen und Trainingserfolge.
4. Lautstärke anpassen
Auch wenn Du einen Freund oder eine Freundin dabei hast oder gerade einen Bekannten beim Training getroffen hast, solltest Du den Geräuschpegel möglichst gering halten. Zum einen geht es die anderen nichts an, was Ihr zu bereden habt. Vor allem möchten die meisten aber in Ruhe trainieren und dabei abschalten. Zwar tragen viele Menschen mittlerweile einen MP3-Player beim Training, doch diesen sollte niemand auf volle Lautstärke stellen müssen, um Gespräche nicht mitanhören zu müssen.
Zur angepassten Lautstärke gehört übrigens auch, schweres Atmen und Stöhnen beim Trainieren auf ein Minimum zu beschränken. Wer pumpen muss wie ein Maikäfer, hat womöglich ein wenig zu viel aufgelegt oder möchte imponieren. Auch Fluchen solltest Du unterlassen – auch wenn es Dir womöglich bei der einen oder anderen Übung aus der Seele spricht. Und wenn Du Dein Handy mitnimmst, dann solltest Du es auf Vibration stellen und im Falle eines Anrufs nach draußen gehen.
5. Körperhygiene beachten
Auch wenn es vielleicht ein wenig übertrieben ist, vor dem Workout zu duschen, so solltest Du doch darauf achten, die anderen mit Deinem Geruch nicht zu belästigen. Saubere Trainingsklamotten solltest Du aus Rücksichtnahme schon tragen. Auch eine „Katzenwäsche“ und ein wenig Deo vor dem Training verhindert, dass die anderen ein unschönes Geruchserlebnis haben. Überflüssig zu erwähnen, dass hemmungsloses Furzen beim Workout auch nichts verloren hat. Ein No-Go ist Rasieren in der Gruppendusche.
6. Starren, Touchen und Anquatschen
Zum Flirten gibt es bessere Orte als ein Fitnessstudio. Wenn Du jemanden interessant findest, dann zeige ihm/ihr das dezent. Penetrantes Starren oder sogar Touchen nervt und ist nicht zuletzt einer der Gründe, warum reine Studios für Frauen eine so große Nachfrage haben. Aber auch Menschen, die weniger Muskeln oder einen größeren Bauch haben, sollten sich nicht wie im Zoo vorkommen.
Wer mit Kopfhörern trainiert, signalisiert seiner Umwelt, dass er seine Ruhe haben möchte. Anquatschen ist hier oft völlig unangemessen – es sei denn, Du möchtest ihn/sie auf etwas aufmerksam machen.