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Die Karriere des Yao Ming - Die Möglichkeit einer Ming-Dynastie
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Die Chinesische Mauer (engl. „Great Wall of China“) gilt als größtes Bauwerk der Welt. Als Teil der neuen sieben Weltwunder hat die mit 8.851 Kilometer Länge offiziell angegebene Grenzbefestigung über fünf Jahrhunderte (in ihrer heutigen Form) überdauert.
„The Great Wall of Yao“ gilt als drittgrößter Akteur der NBA-Geschichte. [1] Als Nummer eins des Drafts von 2002 hat der mit 2,29 Meter gelistete Yao Ming mit 252 verpassten Partien in seiner Laufbahn letztlich nur neun Spielzeiten überdauert, wovon er eine Saison komplett verpasst hatte und in der vergangenen Spielzeit nur fünf Begegnungen absolvieren konnte.
In der vergangenen Woche hat sich der 30-Jährige nun seinem verletzungsgeplagtem Körper geschlagen und der NBA seinen Rücktritt bekannt gegeben. Auf Grund des Lockouts hatte der Chinese die Houston Rockets dabei gar nicht informieren dürfen. Und auch Team-Offizielle dürfen sich wegen der Aussperrung, solange das Karriereende nicht offiziell ist, nicht über Yao in jeglicher Hinsicht äußern. Eine Pressekonferenz ist aber für den 20. Juli anberaumt.
Nachdem Shaquille O'Neal seine Sneaker bereits an den Nagel gehängt hat, verliert die nordamerikanische Profiliga in dieser Offseason also einen zweiten, im wahrsten Sinne des Wortes großen Center. Auf Grund dieses frühen Karriereendes Yaos werfen viele die Frage auf, was gewesen wäre, wenn der Riese nicht von Verletzungen geplagt gewesen wäre. Was wäre aus den Houston Rockets geworden? Wie wäre Yaos Status im Zuge der besten Center und internationalen Akteure aller Zeiten?
Noch vor dem wirklichen Karrierebeginn Yaos in der nordamerikanischen Profiliga herrschte bei vielen vermeintlichen Experten jedoch kaum der Konjunktiv, sondern vielmehr Indikativ oder sogar Imperativ vor. Denn viele waren sich einig, dass der Center – als erster Spieler außerhalb der USA an erster Stelle gezogen – nicht viel reißen würde.
So hatte Bill Simmons in seinem Draft-Tagebuch nicht nur vorhergesagt, sondern garantiert, dass man in einigen Jahren nach dem Draft von 2002 die Entscheidung Houstons, Yao Ming vor Jay Williams zu ziehen [2], mit Entscheidungen wie „Bowie über Jordan“ oder „Traylor für Nowitzki“ vergleichen würde.
Der ewig Trash-Talk redende Charles Barkley hatte lauthals proklamiert, er würde den Hintern von TV-Kollege Kenny Smith küssen, wenn Yao in einem Spiel einmal 19 Punkte auflegen sollte. Barkley beglich seine Wette wenig später am Hinterteil eines Esels, nachdem Yao in seiner achten NBA-Partie 20 Zähler (9/9 FG gegen die Los Angeles Lakers) markiert hatte.
In jener Partie zwischen den Lakers und Houston Rockets war es noch nicht zum Center-Duell zwischen Yao und Shaquille O'Neal (Foto) gekommen. Die beiden Big Men sollten erst am 17. Januar 2003 das erste Mal aufeinander treffen. Shaq hatte wenige Tage davor noch Schlagzeilen gemacht, als er mit jenem in der Zwischenüberschrift zitierten Satz Vorwürfe des Rassismus vor allem bei asiatischen NBA-Anhängern heraufbeschwörte. Und auch wenn Yao selbst Shaqs Kommentar eher als amüsant empfunden hatte, so spiegelte es wohl die eher skeptische Haltung O'Neals gegenüber diesen Neuankömmling wieder, der die Aufmerksamkeit auf sich zog. Im Juni 2002 hatte der damalige Laker zudem noch bekannt gegeben, er würde die Hartnäckigkeit des Chinesen testen, indem er ihm seinen Ellenbogen ins Gesicht befördern würde.
Und auch wenn letztendlich Shaq (31 Pkt, 13 Reb, 0 Blk, 13/26 FG) das persönliche Duell gegen Yao (10 Pkt, 10 Reb, 6 Blk, 5/14 FG) statistisch für sich entscheiden sollte, so gewannen die Rockets die Partie auch dank eines Dunks von Yao in Schlussphase, der sich nicht nur durch seine drei Blocks gegen Shaq zu Beginn des Spiels den Respekt O'Neals verdient hatte. So erinnert sich ESPNs J.A. Adande an das erste Playoff-Duell der beiden: „O'Neal spielte die couragierteste Verteidigung, die ich je von ihm gesehen habe. Er sprang zu den Blockstellern heraus, kam bei Pick-and-Rolls zurück und opferte sich, um zu verhindern, dass Yao ein Faktor war. [...] Es war in der Tat ein Zeichen von Respekt von Shaq, dass er Yao ernst genug nahm, um einen maximalen Aufwand auszuüben.“
Auch Mark Cuban, Besitzer der Dallas Mavericks, hatte erst noch wenig Respekt für Yao übrig, als er einst sagte: „Wenn man Shawn Bradley neben ihn stellt und ihn die gleichen Drills ausüben lässt, wie [Yao] im Workout [in Chicago] gemacht hat, dann würde Shawn schneller und athletischer aussehen, sein Ballhandling wäre besser und er würde innerhalb von 18 Fuß ebenso gut, wenn nicht sogar besser treffen.“
Ob sich Cuban am 21. November 2002 an seine Worte erinnert haben mag? Yao legte in jenem Spiel gegen die Mavericks 30 Punkte sowie 16 Rebounds auf und verwandelte zehn seiner zwölf Wurfversuche. Bradleys Statistiken: null Zähler, zwei Rebounds und fünf Fouls.
Auch wenn Bradley und Yao jeweils 2,29 Meter messen, ein Vergleich der beiden Center ist ebenso wenig ratsam wie mit den anderen großen Spielern der NBA-Geschichte. Während neben Bradley vor allem Manute Bol äußerst schlaksig daher kam, war Gheorghe Muresans Körpermasse zwar eher seiner Größe angepasst, die Bewegungen des Rumänen waren aber wenig flüssig. Dagegen wirkte Yao, vereinfacht ausgedrückt, wie ganz normaler Big Man, der einfach ein paar Zentimeter mehr aufzuweisen hatte.
Yao war nicht ein Spieler, der auf Grund seiner Größe auf ein Parkett gestellt wurde und durch eine Fertigkeit wie beispielsweise Würfe blocken seine Berechtigung fand, er war ein wirklich exzellenter Basketballspieler. Ausgestattet mit einem guten Verständnis für den Sport, war er in der Offensive ein Big Man mit ungemein sanftem Wurfgefühl, was unter anderem seine Freiwurfquote von 83,3 Prozent über seine Karriere (Platz 89 in der NBA-Bestenliste) beweist.
Yao wusste auch dank seiner Effizienz in der Offensive ganze Spiele zu dominieren: Über seine insgesamt 514 Spiele in der NBA verwandelte Yao in 79 Partien 65 Prozent oder mehr seiner Würfe aus dem Feld (Minimum: 9 FGA). Er verfügte dank seiner hervorragenden Fußarbeit über ein klassisches Low-Post-Game, in dem er mit Haken- und Sprungwürfen zu überzeugen wusste. Dabei fühlte er sich auch außerhalb der Zone wohl. Seine immerhin zwei Treffer jenseits der Drei-Punkte-Linie über seine Karriere deuten seine Reichweite an.
Dabei hätte Yao womöglich noch viel öfter Spiele dominieren können, wenn er mehr Egozentrik in sich gehabt hätte. „Es liegt nicht in seinem Herzen, durchschnittlich 30 [Punkte] aufzulegen. Er ist ein uneigennütziger Spieler. Er fordert ein Doppeln heraus und bewegt anschließend den Ball“, erklärt Chuck Hayes, der sechs Spielzeiten lang Teamkollege von Yao in Houston war.
Dennoch war der Chinese auf dem besten Weg, einer der besten Scorer der Liga zu werden. Kontinuerlich steigerte Yao seinen Punkteschnitt. Von durchschnittlich 13,5 Zähler in seiner Rookie-Saison, in der er Zweiter bei der Wahl zum besten Liganeuling wurde, zu 25 Punkten im Schnitt in seinem fünften Jahr.
Diese Steigerung kam natürlich nicht von ungefähr, sondern vor allem von harter Arbeit. Bemängelten Kritiker zu Beginn Yaos Karriere beispielsweise noch dessen zu schwachen Oberkörper, arbeitete der Center auch daran, wurde kräftiger und sollte schließlich dadurch sein Offensivspiel weiter verbessern, indem er bessere Positionen im Low-Post ergattern konnte.
Auch wenn viele Yao nicht als den Defensivstopper, im Eins-gegen-Eins, in Erinnerung behalten werden, so wusste er doch immer besser, wie er sich in der eigenen Zone zu positionieren hatte, um den Gegner den Abschluss zu erschweren. Noch vor Yaos Eintritt in die Liga waren die Rockets die schlechteste Defensivmannschaft. In seiner ersten Spielzeit steigerten sich die Texaner auf Rang 14 bei der defensiven Effizienz, in den Folgejahren sollten sie sich stets unter den Top sechs der Liga befinden.
Um Yaos Stellung unter den Big Man seiner Zeit einzuordnen, zieht Jeff Van Gundy, der vier Jahre lang den Chinesen trainiert hatte, die Duelle mit Dwight Howard heran: „Dwight Howard ist eindeutig der beste Center im Basketball heutzutage. Wenn Yao Ming gesund war, dominierte er Dwight Howard total. Mit seinen Fähigkeiten und seinem Willen bei seiner Größe, vergessen es Leute einfach, wie großartig Yao war. Wenn er gesund war, war er ein dominanter Spieler.“
Diese Dominanz zeigte sich vor allem zu Beginn seines fünften Jahres. Yao startete in die Saison 2006/07 mit 26,8 Zählern pro Partie und wurde bereits als MVP-Kandidat gehandelt, ehe eine Verletzung ihn zur Pause zwang. Yao hatte seinen bisherigen Höhepunkt erreicht, an den er letztendlich aber nicht mehr herankommen sollte. Viele fragen sich, wieweit sich der damals 26-jährige Big Man noch hätte steigern können.
Yao | Howard | |
Siege | 7 | 2 |
PpG | 23,6 | 12,2 |
RpG | 10,4 | 9,8 |
FG % | 56,1 | 45,1 |
Letztendlich kann man Yao doch mit Kollegen wie Shawn Bradley – der immerhin zwölf Spielzeiten absolvierte – , Gheorghe Muresan oder Manute Bol vergleichen, insofern ein so großer Körper wie der Yaos auf Grund der Belastungen auf Knie und Füße einfach nicht für eine so lange Spielzeit wie in der NBA gemacht zu sein scheint. Manch einer sieht im Falle Yaos aber gar nicht so sehr die NBA-Saison als weiteren Faktor bzw. Auslöser der vielen Verletzungen, sondern seine vielen Auftritte für die chinesische Nationalmannschaft, die kaum Sommerpausen und Regenerationsphasen zugelassen hatten.
Während Yao in seinen ersten drei Jahren nur zwei Partien verpasst hatte, folgte in seiner vierten Saison seine erste etwas längere Pause, allerdings nur auf Grund einer Operation am Zeh. In den Folgejahren sollten es wiederholte (Stress) Frakturen sein, die ihn immer wieder zurückwarfen. Es zeugt aber auch von enormer Willensstärke, sich trotz den vielen Verletzungen immer wieder den auch psychisch zehrenden Rehabilitationsmaßnahmen zu stellen und zu versuchen, zurückzukehren. Denn schließlich, so Yaos Mentalität, würde er auf Grund der vielen Pause seine Mannschaft im Stich lassen.
Wie sehr auch der Ärztestab der Rockets an der Genesung Yaos gearbeitet hat, verdeutlicht ein Kommentar Shane Battiers im Oktober 2010 bezüglich des vorangegangenen Training Camps: „Wir wurden getapet, und an Yao wurde von vier Leuten an verschiedenen Körperstellen gezogen. Sie hatten sein Sprunggelenk beackert, während sie versuchten, seine Pobacken zu stärken und sicherstellten, dass alles in Form und funktionsfähig sei. Wenn vier Leuten manuell in dieser Form deinen Körper beeinflussen müssen, dann ist das keine erstmalige Angelegenheit.“
„Es geht bei Yao nicht nur um den Fuß. Es geht um den ganzen Körper und die zweckmäßige Bewegung sowie die Qualität dieser Bewegung. [...] Wir untersuchen Yao auch von Kopf bis Fuß, um andere Ungleichheiten zu behandeln, die zu einer Stressfraktur beitragen könnten,“ erklärte der Physiotherapeut der Rockets, Jason Biles, damals.
Yao sollte insgesamt 16 Monate an seiner Genesung arbeiten müssen, ehe er wieder auf das Parkett zurückkehren konnte. Schon nach seiner Operation im Juli 2009 hatte Yao bereits angedeutet, dass er ein Karriereende in Erwägung ziehen würde, wenn die Operation und die Rehabilitationsmaßnahmen keinen Erfolg haben würden. Um Yao zu schonen, entschlossen sich die Rockets zur Saison 2010/11, den Center nicht länger als 24 Minuten in einer Partie spielen zu lassen; zudem würde er nicht an zwei aufeinanderfolgenen Tagen auflaufen.
Letztendlich sollte dies alles nicht helfen. Nur fünf Partien sollte Yao in jener, seiner letzten, Saison auf dem Feld stehen. Eine erneute Stressfraktur bedeutete das wiederholte vorzeitige Saisonaus. Dass das Karriereende folgen würde, schien nur eine Frage der Zeit zu sein.
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Der Leidensweg des Yao Ming
18.12.2005: Operation am linken großen Zeh auf Grund von Osteomyelitis (21 Spiele verpasst)
10.4.2006: Fraktur im linken Fuß (vorzeitiges Saisonende, letzten vier Spiele verpasst, sechs Monate Pause)
23.12.2006: Fraktur im rechten Knie (34 Spiele verpasst)
26.2.2008: Stressfraktur im linken Fuß (vorzeitiges Saisonende, restlichen 26 Spiele verpasst)
9.5.2009: Sprunggelenksverletzung, weitere Tests ergeben Stressfraktur im linken Fuß (vorzeitiges Saisonende, restlichen vier Playoff-Spiele verpasst)
Juli 2009: Operation, Aus für die komplette Saison 2009/10
16.12.2010: Stressfraktur im linken Sprunggelenk (vorzeitiges Saisonende, insgesamt 77 Spiele verpasst)
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Neben der Frage „Was wäre, wenn…?“ hat nach Yaos Karriereende auch die Diskussion begonnen, ob der Chinese in die Hall of Fame aufgenommen werden sollte. Ein Fürsprecher für den Einzug des Centers in die Ruhmeshalle in Springfield ist dabei Jeff Van Gundy: „Als erstes muss ich sagen, dass er ein Hall of Famer ist. Mir ist egal, ob man ihn als Spieler, als Beitragsleister [für den Basketballsport] oder ihn mit einem eigenen Titel hinein nimmt. Er zieht mit Sicherheit für die Großartigkeit als Spieler, wenn er gesund war, ein oder, was er als Botschafter getan hat.“
In Van Gundys Sätzen taucht wieder das Wörtchen „wenn“ auf. So gut Yao auch bei voller Gesundheit gespielt haben mag, es ist einfach ein Fakt, dass er letztendlich nur sieben wirkliche Spielzeiten in der Liga aufgelaufen ist. Bill Walton kam über seine Karriere auf zehn Spielzeiten, war aber noch stärker von Verletzungen eingeschränkt als Yao. Ein Arvydas Sabonis absolvierte nur sieben Saisons, da er erst mit 31 Jahren in die nordamerikanische Profiliga gewechselt war. Jedoch wurde er auch auf Grund seines internationalen Spiels in die Ruhmeshalle aufgenommen. Ansonsten ist es schwer, Spieler in der Hall of Fame zu finden, die derart wenige Spielzeiten wie Yao absolviert haben.
Yaos nackten Karrierewerte von 19 Punkten, 9,2 Rebounds, 1,6 Assists und 1,9 Blocks pro Partie sind zudem auch nicht das größte Argument für einen Einzug nach Springfield. Und solche Statistiken konnte der Center in den Playoffs, über mehrere Auftritte, auch kaum steigern. Vier Mal sollte Yao in die Playoffs einziehen, nur einmal überstand er dabei die erste Runde. Über das Conference-Halbfinale ging es also nie hinaus. „Er hatte nicht diesen tiefen Playoff-Ritt. Es ist hart, ohne den ein fortwährendes Vermächtnis aufzuweisen“, attestiert Shane Battier den Fleck auf Yaos Weste.
Und dennoch scheint Yao ein Platz in Springfield ziemlich wahrscheinlich zu sein. Denn letztendlich ist er ein entscheidender Faktor für die weitere Globalisierung des Basketballsports (gewesen). Yao repräsentierte sein Heimatland China nicht nur wo es ging – und opferte Sommer um Sommer für die Nationalmannschaft [3] –, sein Wechsel in die und seine Leistung in der NBA waren auch der Hauptgrund, dass die nordamerikanische Profiliga einen stetigen Fan- und damit auch finanziellen Zuwachs in China generieren konnte. „NBA China“ wurde in Pekings Olympiajahr 2008 gegründet; Touren durch Asien und Ideen einer asiatischen Division, die Europa Konkurrenz machen, sowie die Deals vieler NBA-Stars mit asiatischen Sportfirmen sind nur ein paar weitere Begleiterscheinungen, zu denen Yao, wenn auch passiv, beigetragen hat.
Seinen Beitrag am Basketballsport wird Yao voraussichtlich nun wieder China leisten. Im Juli 2009 hatte er seinen ehemaligen Club, die Shanghai Sharks, gekauft, die auf Grund finanzieller Probleme Gefahr gelaufen wären, in der darauffolgenden Saison nicht mehr in der chinesischen Liga CBA antreten zu können. Dass er vermehrt seine Aufgaben vor Ort übernehmen wird, ist anzunehmen; und wer weiß, vielleicht kann er ja den einen oder anderen NBA-Akteur während des Lockouts für ein Engagement in China begeistern.
Engagiert hat sich Yao darüber hinaus auch bezüglich karitativer Zwecke gezeigt. Ob eine Teilnahme beim Programm der Liga „Basketball without borders“ oder ein Spende in Höhe von zwei Millionen Dollar für die Erdbebenopfer von Sichuan im Jahr 2008, Yao weiß, dass es weit wichtigere Dinge als den Basketballsport gibt. So sollte man auch nicht befürchten, dass der Center auf Grund seines vorzeitigen Karriereendes in ein psychisches Loch fällt. Während des letztjährigen Training Camps wusste Yao seine verletzungsbedingte Laufbahn schon zu relativieren: „Natürlich habe ich tausend Gründe, frustriert zu sein. Aber ich muss mich selbst gut behandeln, mir selbst nicht zuviel Schuld geben. […] Dein Körper ist schon verletzt. Was kann einen mehr als das verletzen? Versuche einfach, positiv eingestellt zu sein. Basketball ist nicht das Ende der Welt.”
Endnoten
[1] Gheorghe Muresan und Manote Bol wurden jeweils mit 2,31 Meter gelistet. Dahinter kommen Shawn Bradley und Yao Ming.
[2] Nach seiner Rookie-Saison war Jay Williams im Juni 2003 unerlaubterweise auf einem Motorrad unterwegs. Ein Unfall kostete ihm schließlich seine Basketballkarriere. Nach dem Karriereende von Yao sind von den ersten sechs gezogenen Spielern des Drafts 2002 nur noch zwei Akteure aktiv: Mike Dunleavy und Drew Gooden. Sowohl Nikoloz Tskitishvili (172 Spiele) als auch Dajuan Wagner (103 Partien) konnten sich nie in der Liga durchsetzen.
[3] Ein Artikel zu Yaos Verhältnis zu seinem und Bedeutung für sein Heimatland sowie der weiteren Globalisierung der NBA Richtung China ist hier zu lesen.