Turn EM in Berlin – Deutsche mit Medaillenhoffnungen picture alliance

Turn EM in Berlin – Deutsche mit Medaillenhoffnungen

  • Sandra Wachaja
Mit der Qualifikation der Damen am gestrigen Mittwoch und der heutigen Qualifikation der Herren hat die diesjährige Turn EM in Berlin begonnen. In der Max-Schmeling-Halle kämpfen die besten Turner Europas am Wochenende um die Medaillen.

Die Qualifikation der Frauen

Aus deutscher Sicht hätte die Qualifikation für die Finalwettkämpfe der Frauen kaum besser laufen können. Elisabeth Seitz zog als Vierte ins Mehrkampffinale ein und hat damit berechtigte Hoffnung auf den Gewinn einer Medaille. Hinzu kommt für die erst 17-Jährige noch die Teilnahme im Sprung- und Stufenbarrenfinale. Im Sprungfinale ist Oksana Chusovitina die größte deutsche Medaillenhoffnung und am Stufenbarren wird Kim Bui ihr Bestes geben.

Die sonstigen Medaillenkandidatinnen

In der Quali überzeugen konnte Welt- und Europameisterin Elisabeth Tweddle aus Großbritannien. An ihrem Paradegerät, dem Stufenbarren, ließ sie mit 15.550 Punkten bereits erkennen, dass sie die große Favoritin auf Gold ist. Aber auch am Boden untermauerte die Britin ihre Chancen. Für ihre Übung, in der sie mit einem gebückten Doppeltwist eine Höchstschwierigkeit einbaute, erhielt sie 13.850 Punkte.

Favoritin auf den Titel im Mehrkampf ist die Russin Aliya Mustafina. Am Stufenbarren wird sich die amtierende Weltmeisterin vermutlich mit Tweddle und einer Teamkollegin um die Goldmedaille streiten. Aliya Mustafina und ihre Landsfrau Tatiana Nabieva trennten nur 0.225 Punkte.

Am Sprung lieferten sich zwei Schweizerinnen ein Duell. Ariella Kaeslin erreichte mit ihren zwei Quali-Sprüngen 14.200 Punkte. Noch einen Tick besser machte es ihre Landsfrau Giulia Steingruber, die auf ebenfalls sehr gute 14.525 Zählen kam.

An Boden und Schwebebalken überzeugte Olympiasiegerin Sandra Izbasa aus Rumänien. Mit 14.600 Punkten am Boden und 14.100 am Balken hegt sie berechtigte Titelambitionen. Auch im Mehrkampf dürfte Izbasa mit 56.350 Zählern zu den Medaillenkandidatinnen zählen. Am Boden muss die Olympiasiegerin aber erst an Ainhoa Carmona vorbei. Die Spanierin entschied die Qualifikation mit 25.800 Punkten deutlich für sich.

Die Qualifikation der Herren

Die deutschen Herren stehen vor einer großen Herausforderung. Sechs Medaillen bei der letzten EM in Birmingham 2010 gilt es zu verteidigen. Keine leichte Aufgabe für die deutschen Starter um Mehrkampfhoffnung Phillip Boy. Zudem muss die deutsche Herrenmannschaft ohne Welt- und Europameister Fabian Hambüchen (verletzt) und Boden-Europameister Matthias Fahrig (Bundeswehr-Grundausbildung) auskommen.

Im Laufe des heutigen Tages wird sich herausstellen, wie die deutschen Herren drauf sind und was in den Finalkämpfen möglich sein wird. Im Mehrkampf liegen alle Hoffnungen auf Phillip Boy. Der 23-Jährige konnte sich bei der WM in Rotterdam schon auf Rang zwei platzieren. „Wenn Phillip gesund und fit ist, hat er eine gute Chance, dass der Mehrkampftitel in Deutschland bleibt. Die EM ist doch was ganz anderes als eine WM. Die Konkurrenz ist nicht ganz so stark, es ist ein himmelweiter Unterschied“, wird Fabian Hambüchen in der Berliner Morgenpost zitiert.

Aber auch auf anderen Deutschen ruhen die Hoffnungen. Marcel Nguyen hat ebenfalls die Chance auf eine Top-Platzierung im Mehrkampf oder eine Medaille am Barren und Boden. Thomas Taranu an den Ringen sowie Robert Weber und Brian Gladow am Reck werden eher Außenseiterchancen zugesprochen.

Achillessehnenriss verhindert Hambüchens Start bei der EM

Vermisst wird aus deutscher Sicht Welt- und Europameister Fabian Hambüchen. Der 23-Jährige hatte sich im Training Mitte Januar einen Achillessehnenriss im linken Fuß zugezogen, der eine Teilnahme an der EM unmöglich macht. Hambüchen hofft auf eine schnelle Genesung und auf seine Rückkehr bei der Turn WM im Herbst in Tokio. Ein Start dort wäre wichtig um die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele in London 2012 zu schaffen.

Die Entscheidungen im Überblick:

Freitag, 8.4., 14.00 Uhr: Mehrkampffinale der Herren
Freitag, 8.4., 19.00 Uhr: Mehrkampffinale der Damen
Samstag, 9.4., 14.00 Uhr: Gerätefinals der Damen (Sprung, Stufenbarren)
Samstag, 9.4., 14.00 Uhr: Gerätefinals der Herren (Boden, Pauschenpferd, Ringe)
Sonntag, 10.4., 14.00 Uhr: Gerätefinals der Damen (Schwebebalken, Boden)
Sonntag, 10.4., 14.00 Uhr: Gerätefinals der Herren (Sprung, Barren, Reck)

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