Auf Partys bringe ich mir Mahlzeiten von zu Hause mit istockphoto.com

Auf Partys bringe ich mir Mahlzeiten von zu Hause mit

  • Redaktion
Die Deutsche Meisterin und WFF (World Fitness Federation) Weltmeisterin (Superbody) Michaela Schaar erzählt, wie sie zum Bodybuilding gekommen ist und wie sie mit den Entbehrungen in der Wettkampfvorbereitung umgeht.

Wie schafft frau es, einen solchen Körper zu formen?
Michaela: Durch gezieltes und regelmäßiges Krafttraining. Neben dem Training spielen auch die Ernährung und die Regenerationsphase eine wichtige Rolle. Frauen müssen nicht anders trainieren als Männer. Wenn sich jemand für Bodybuilding interessiert, sollte er oder sie sich am Besten gleich in erfahrene Hände begeben und sich gezielte Trainings- und Ernährungspläne ausarbeiten lassen.


Wie bist Du überhaupt zum Bodybuilding gekommen?
Michaela: Mit 16 Jahren habe ich in einem Heft eine amerikanische Bodybuilderin gesehen und war von den Proportionen fasziniert, besonders von der Symbiose von Weiblichkeit und ästhetisch geformten Muskeln. Daraufhin war ich auch zum ersten Mal in einem Fitness-Studio. Leider konnte ich nicht lange trainieren, weil ich in dieser Zeit noch Auszubildende war und mir die hohen Mitgliedsbeiträge nicht leisten konnte. Außerdem hatte ich damals noch keinen Führerschein, um ins Studio fahren zu können.

Wie oft und in welchem Umfang trainierst Du in der Woche?
Michaela: Außerhalb der Wettkampfvorbereitung trainiere ich 3 – 5 Mal pro Woche, zusätzlich mache ich noch 2 Mal Cardiotraining, um den Fettstoffwechsel vom Körper in Gang zu halten. Das ganze Jahr über trainiere ich mit schwerem Gewicht und halte die Wiederholungszahl auf 12. Wobei ich auch sehr nach der Tagesform und dem Gefühl gehe.

Welche Rolle spielt die Ernährung im Bodybuilding?
Michaela: Im Bodybuilding ist die richtige Ernährung enorm wichtig. Man muss seine Muskeln regelmäßig zur richtigen Zeit mit den richtigen Nährstoffen versorgen. Der Körper ist vergleichbar mit einem Sportwagen. Dieser Hochleistungsmotor, also die Muskeln, brauchen, um reibungslos zu funktionieren, keine hochveredelten Nahrungsmittel wie sie z.B. in Fertigprodukten zu finden sind und vom Körper teilweise auch nicht richtig verstoffwechselt werden können. Ideal ist eine frische und vitaminreiche Kost mit naturbelassenen Produkten. Ich esse meine Mahlzeiten nur ein wenig gewürzt und schonend gegart. Die richtige Mischung aus Vitaminen, Proteinen, Kohlenhydraten und Nährstoffen liefern dem Körper die benötigte Energie.

Empfindest Du es als Entbehrung, wenn Du Dich so diszipliniert ernähren musst?
Michaela: Nur während der Wettkampfvorbereitung. In dieser Zeit schraube ich die Kohlenhydratversorgung auf ein Minimum herunter. Häufig fehlt mir dann die notwendige Puste. Die Mahlzeiten sind ungesalzen und das schmeckt mit der Zeit schon recht fad. Einige Wochen lang esse ich dann von morgens bis abends das Gleiche und auf 6 Mahlzeiten verteilt. Alkoholisches und Süßes sind absolut tabu. Wenn ich dann auf Partys eingeladen bin, muss ich schon sehr aufpassen, dass ich nicht schwach werde und bringe mir bei Bedarf meine Mahlzeiten von zu Hause mit.

Was findest du an deinem Körper ästhetisch?
Michaela: Bodybuilding ist geradezu ideal, um so manche Schwachstelle am Body gezielt zu trainieren und zu formen. Ich hatte z.B. schon immer ein breites Becken. Durch jahrelanges Training mit schweren Gewichten konnte ich meinen Oberkörper so kräftigen, dass ich jetzt oben rum breiter bin und mein Becken schmaler wirkt.

Wie reagieren andere auf dich?

Michaela: Bisher bekam ich aus meinem Umfeld nur positives Feedback und Bewunderung für meine Disziplin durchzuhalten. Für meinen ersten Wettkampf im Frühjahr 2008 musste ich 30kg abspecken. Zu dieser Zeit wog ich noch stolze 93kg und hatte eine sehr große Oberweite. Es gibt natürlich auch einige, die Muskeln an Frauen nicht weiblich finden. Geschmäcker sind halt verschieden.

Was sagst du zum Vorurteil, alle Bodybuilder dopen?

Michaela: Es gibt regelmäßige Dopingkontrollen, und die werden auch von den Sportlern sehr begrüßt. Dopingsünder gibt es auch in anderen Sportarten. Das bestätigen immer wieder die Medien.

Jörg Birkel

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