Entspannung durch Phantasiereisen
- Marco Heibel
Wer schon einmal Autogenes Training praktiziert hat, wird die Phantasiereise bereits kennen. Im Grunde handelt es sich hierbei um teils gelenkte, teils selbst gestaltete Wachträume und Imaginationen. Diese können zu Entspannungszwecken oder aber auch zur Förderung der Kreativität eingesetzt werden.
Phantasiereise: Geschichte vor dem inneren Auge
Phantasiereisen werden häufig in Selbsterfahrungsseminaren unter Anleitung eingesetzt, um das Unterbewusstsein zu aktivieren. Wer sich jedoch einfach entspannen möchte, braucht eine solche fremde Anleitung in der Regel nicht.
Die drei Phasen einer Phantasiereise
In der ersten Phase, der Entspannungsphase, legt man sich auf den Rücken oder nimmt eine bequeme Sitzposition ein, atmet tief ein und aus und versucht, seine Gedanken einfach schweifen zu lassen.
Die eigentliche Phantasiereise kann dann auf zwei Weisen vonstatten gehen: entweder, indem man sich eine Geschichte vorlesen lässt – hierfür gibt es mittlerweile Tonträger verschiedenster Art –, oder, indem man einfach seiner Phantasie freien Lauf lässt und sich selbst eine Geschichte im Kopf erzählt. Hierbei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Um sich zu entspannen, ist es jedoch sinnvoll, Orte und Situationen zu visualisieren, die ein positives Gefühl wachrufen und beruhigend wirken.
Im dritten Schritt, der Rückkehr in die Realität, kommt es darauf an, die Phantasiereise nicht zu abrupt abzubrechen. Vielmehr sollte man behutsam vorgehen, mehrmals tief ein- und ausatmen und sich ausgiebig strecken. Das Ganze ähnelt dem Wachwerden aus einem Schlaf – mit dem Unterschied, dass man während der Phantasiereise nicht wirklich schläft, sondern sich eher in einem Trancezustand befindet.
Risiken von Phantasiereisen
Phantasiereisen bergen jedoch auch gewisse, wenn auch eher geringe, Risiken. Wer psychisch labil ist, sollte von einer selbst durchgeführten Phantasiereise Abstand nehmen. Auch wenn in den Lehrbüchern darauf hingewiesen wird, dass die Wahrscheinlichkeit, alte Wunden aufzukratzen, gering ist, so bleibt doch ein Restrisiko.