Sommerzeit ist Badezeit – Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen vorbeugen David Mark auf Pixabay
Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen: die Badeotitis

Sommerzeit ist Badezeit – Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen vorbeugen

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Schwimmen ist beliebt, gesund und gelenkschonend. Wer das Wasser liebt und dem Schwimmen vorzugsweise in Badeseen oder ungechlorten Schwimmbädern nachgeht, sollte auch auf seine Ohren achtgeben – sonst drohen Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen. Was Sie gegen die Badeotitis tun können, lesen Sie in diesem Beitrag.
Leider kommt es gerade bei häufigeren Aufenthalten im Wasser auch des Öfteren zu Ohrenschmerzen. Eine sogenannte Badeotitis, auch Schwimmerohr oder „Swimmer‘s Ear“ genannt, kann sich hieraus bilden. Das bedeutet, dass durch den permanenten Wasserkontakt die Haut im Ohr aufgeweicht und somit anfälliger und zugänglicher für Bakterien, Pilze und Viren wird.

Wann liegt eine Badeotitis vor?

Voraussetzung für eine Badeotitis (medizinisch: Otitis externa diffusa) ist jedoch, dass das Badegewässer ungechlort und/oder ohne Frischwasserzufuhr ist. Krankheitserreger haben dann ein leichtes Spiel, sich zu vermehren, im Ohr auszubreiten und eine Entzündung hervorzurufen. Nicht in jedem Fall steckt jedoch gleich eine Badeotitis dahinter. Um herauszufinden, ob es sich bei den Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen lediglich um Wasser im Ohr oder eine sich bildende Entzündung handelt, ist es ratsam, zunächst einmal den Kopf schräg zu halten und überschüssiges Wasser herauslaufen zu lassen. Verschwinden dann Druckgefühl, gedämpftes Hören und eventuelle leichte Schmerzen, war dies dem Wasser im Ohr geschuldet.

Symptome einer Badeotitis

Die Symptome einer Badeotitis hingegen können ausgeprägter sein und sich auf folgende Weise bemerkbar machen:

• Druckschmerz

• Schwellungen

• Flüssigkeitsabsonderungen

• Schmerzen

• Hörbeeinträchtigungen

Auch Jucken im Ohr und Hautabschuppungen sind möglich.

Wer ist von einer Badeotitis betroffen?

Einige Personengruppen sind häufiger von dieser Art Ohrenschmerzen betroffen. Hierzu gehören unter anderem Hörgeräteträger und Menschen mit einer Immunschwäche, zum Beispiel Diabetes. Ebenso fördern häufiges Tragen von In-Ear-Kopfhörern, Verletzungen im Ohr sowie angeborene Verengungen des Gehörgangs die Entstehung von Entzündungen im Ohr.

So schützt sich das Ohr selbst

In der Regel ist das menschliche Ohr dank seiner Selbstreinigungsfunktion bestens gerüstet, um sich gegen Keime und andere Krankheitserreger zu wehren. Für ausreichenden Schutz sorgt das vom Körper selbst gebildete Ohrenschmalz (Cerumen), das wie eine Schutzschicht über dem äußeren Teil des Gehörgangs liegt. Außerdem hält es die empfindliche Haut im Ohr dadurch weich, geschmeidig und widerstandsfähig. Das Ohrenschmalz enthält zudem besondere Inhaltsstoffe, welche Bakterien und sogar Insekten fernhalten. Wird diese Schicht durch übertriebene Hygiene oder häufiges Baden und Tauchen gestört, ist eine entsprechende Pflege notwendig.

Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen – so können Sie einer Badeotitis vorbeugen

Um einer Badeotitis und anderen Entzündungen im Ohr vorzubeugen und dennoch nicht auf den geliebten Badeaufenthalt verzichten zu müssen, empfehlen sich bestimmte Maßnahmen. Grundsätzlich sollten Sie auf eine ausreichende, aber nicht übertriebene Hygiene im Ohrbereich achten. Hierzu zählt auch, dass die Verwendung von Wattestäbchen im Ohr absolutes Tabu ist, denn so gelangen Verkrustungen und Cerumen weit ins Innenohr und können sich dort festsetzen. Im schlimmsten Fall bildet sich dann ein Ohrenschmalzpfropf, den ein Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO) entfernen muss.

Was tun gegen Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen?

Wer viel schwimmt, kann sein Ohr aber auch von außen schützen, indem er auf eine eng anliegende Badekappe oder spezielle Ohrenstöpsel für Schwimmer zurückgreift. So gelangt das Wasser erst gar nicht oder nur in sehr geringem Maße ins Innenohr und Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen lassen sich so vorbeugen. Nach dem Baden sollten Sie ihre Ohren mit klarem Wasser ausspülen. Anschließend befreien Sie sie von überschüssiger Flüssigkeit und tupfen sie mit einem weichen Handtuch trocken. Sinnvollerweise sollten auch dann die Ohren möglichst gut belüftet bleiben – verschließen Sie sie nicht durch Kopfhörer oder Ähnliches. Wenn Sie ein Hörgerät tragen, achten Sie besonders darauf, dass ihr Ohr gut abgetrocknet ist. Zusätzlich können Sie auf spezielle Pflegeprodukte für die Ohren zurückgreifen, um das Innenohr zu reinigen, wie zum Beispiel Ohrensprays.

Ohrenschmerzen – wann müssen Sie zum Arzt?

Länger anhaltende Ohrenschmerzen sollten Sie in keinem Fall auf die leichte Schulter nehmen oder gar ignorieren. Wenn Sie nach dem Schwimmen über Ohrenschmerzen klagen und sich diese im Laufe des Tages oder der Nacht weiter verschlimmern, gehen Sie unbedingt zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt. Denn eine verschleppte Ohrenentzündung ist nicht nur unangenehm, sondern kann sich auch auf andere Teile des Ohrs ausbreiten. Im schlimmsten Fall ergeben sich hieraus Langzeitfolgen. Auch daraus resultierende Entzündungen des Trommelfells und des Mittelohrs sind schmerzhaft und möglicherweise schwerer sowie langandauernder therapiebedürftig.

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