Vorsorge - Gut versichert ins Trainingslager
- Jörg Birkel
Das Bundesversicherungsamt hat entschieden, dass den Kassen die gesetzliche Grundlage dafür fehle, die Kosten ihrer Versicherten auch im Ausland zu übernehmen. D.h. für Dich, dass Du im Krankheitsfall die Arztkosten am Urlaubsort aus eigener Tasche begleichen musst.
Nicht nur Krankenkassen, sondern auch das Auswärtige Amt empfehlen daher zu Recht, vor Reiseantritt eine private Zusatzversicherung abzuschließen. Im schlimmsten Fall kann der Verzicht auf den Versicherungsschutz nämlich den finanziellen Ruin bedeuten.
Ein ambulanter Arztbesuch mag zwar das Urlaubsgeld schmälern, aber er ist sicherlich noch bezahlbar. Ein längerer Krankenhausaufenthalt oder gar ein Rücktransport im Falle eines Unfalls dürfte die meisten Radurlauber wirtschaftlich überlasten. Und dieser Fall kommt gar nicht so selten vor, wie die ADAC Statistik belegt: 2011 endete der Urlaub für 14.300 deutsche Urlauber mit einem Krankenrücktransport; ein Drittel davon musste sogar im Ambulanz-Jet nach Hause geflogen werden.
Worauf kommt es beim Auslandskrankenschutz an?
Eine private Zusatzversicherung ist bereits ab fünf Euro zu haben. Aber achte beim Abschluss darauf, dass nicht nur die Behandlungskosten gedeckt sind, sondern auch die Kosten für einen Rücktransport, sofern dieser medizinisch notwendig ist.
„Wichtig ist auch, dass die Versicherung so lange für die Behandlung aufkommt, bis der Patient wieder transportfähig ist und nach Hause reisen kann – egal wie lange das dauert“, erklärt Finanzberater Udo Bucinski.
Hintergrund ist das Kleingedruckte: Bei manchen Versicherungen ist die Leistungsdauer auf 30 Tage nach Ablauf der maximalen Reisedauer beschränkt, danach besteht kein Versicherungsschutz mehr. Wer längere Auslandsaufenthalte plant, sollte sich daher nach speziellen Policen erkundigen, denn die üblichen Auslandskrankenversicherungen gelten nur für Reisen von bis zu acht Wochen, so Bucinski weiter.
Sicherheit von Anfang an
Ebenfalls eine sinnvolle Investition bei teureren Reisen ist eine Reiserücktrittsversicherung, vor allem wenn das Trainingslager früh gebucht wird. „Bei längeren Zeiträumen kann keiner abschätzen, ob man die Reise später wegen Krankheit oder anderen Hindernissen absagen muss“, begründet Udo Bucinski seine Empfehlung. Dabei gebe es zu bedenken, dass die Stornogebühren steigen, je später man die Reise absagt.
Ob man eine Reisegepäckversicherung braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer mit teurer Ausrüstung ins Trainingslager fliegt, sollte zumindest mal darüber nachdenken. Allerdings gibt es bei Reisegepäckversicherungen Höchstgrenzen, die man mit einer teuren Carbonrennmaschine schnell mal knackt. „Hier lohnt es sich, verschiedene Tarife miteinander zu vergleichen“, sagt Udo Businski.
Auf spezielle Reise-Haftpflicht-, Unfall- oder Rechtschutzversicherungen kann man nach Meinung des Versicherungsexperten jedoch getrost verzichten, denn gegen solche Risiken sollte man das ganze Jahr über abgesichert sein und nicht nur im Urlaub. Fragen Sie aber ruhig noch mal vor Reisebeginn nach, ob der Versicherungsschutz auch im Ausland gilt.
Zur Homepage von Finanzberater Udo Bucinski: www.udobucinski.de