Im Champions League Spiel zwischen PSV Eindhoven und Manchester United zog sich Luke Shaw vergangenen Dienstag einen doppelten Schienbeinbruch zu. Die Beine sind zwar bei Fußballern besonders verletzungsgefährdet, eine so schwere Verletzung ist aber die Ausnahme. Das sind typische Fußballverletzungen.
Die Muskelzerrung
Bei einer
Muskelzerrung wird der
Muskel über sein physiologisches Maß hinaus gedehnt – es kommt zu einer raschen und starken Muskelkontraktion. Dabei werden die kleinsten funktionellen Einheiten des Muskels, die sogenannten Sarkomere, geschädigt. Die Muskelzerrung kann entstehen, wenn die
Muskulatur beispielsweise nicht ausreichend aufgewärmt wird, ermüdet ist oder Vorschädigungen aufweist. Wird die
Muskelzerrung nicht auskuriert, besteht die Gefahr, dass sie sich zu einem Muskelfaserriss entwickelt.
Der Muskelfaserriss
Der Muskelfaserriss und die Muskelzerrung beruhen auf demselben Mechanismus. Sie unterscheiden sich jedoch durch das Ausmaß der Muskelschädigung. Beim Muskelfaserriss zerreißen einzelne
Muskelfasern im Muskel, genauer gesagt die retikulären Fasern. Ein
Muskelfaserriss beim Fußball wird häufig durch Beschleunigungen (beispielsweise ansprinten) oder durch eine Kombination aus beschleunigen und abbremsen ausgelöst.
Die Bänderdehnung
Die Funktion der Bänder ist das Zusammenhalten und die Sicherung der Gelenkstabilität. Bei einer Bänderdehnung werden die Bänder, die das Gelenk umgeben, über ihr physiologisches Maß hinaus gedehnt. Besonders häufig ist beim Fußball das Sprunggelenk von einer Bänderdehnung betroffen – wenn der Spieler beispielsweise falsch auftritt oder umknickt. Auch im
Kniegelenk kommt eine Bänderdehnung oft vor.
Beim
Bänderriss wird zwischen der teilweisen (das Band reißt teilweise) und der vollständigen (das Band reißt vollständig) Variante unterschieden. Einer der häufigsten Bänderrisse ist der Außenbandriss am oberen Sprunggelenk. Außerdem tritt ein Bänderriss oft in den Kreuzbändern des Knies (
Kreuzbandriss) auf. Das Reißen eines Bandes ruft im Moment des Risses ein knackendes Geräusch beim Betroffenen hervor. Beim Fußball entsteht er zumeist durch äußere Gewalteinwirkung (Foul des Gegners).
Der Kreuzbandriss
Von einem
Kreuzbandriss spricht man bei einem unvollständigen oder vollständigen Riss eines oder beider Kreuzbänder. Er ist eine der schwersten
Knieverletzungen, die eine Heilungsdauer von bis zu sechs Monaten in Anspruch nehmen kann. Zum anatomischen Hintergrund: In der Mitte des Kniegelenkes verlaufen zwei sich überkreuzende Bänder, das vordere und das hintere Kreuzband. Beide gewährleisten die Stabilität des Kniegelenkes. Bei plötzlichem und kräftigem Verdrehen des Kniegelenkes kann das vordere Kreuzband reißen. Das hintere Kreuzband reißt häufig durch einen direkten Schlag gegen den Unterschenkel oder durch eine Überstreckung des Knies.
Der Schienbeinbruch
Der Schienbeinbruch ist ein Knochenbruch am Unterschenkel. Der Unterschenkel besteht aus zwei
Knochen: dem Schienbein und dem Wadenbein. Unterschenkelbrüche entstehen meistens durch starke Gewalteinwirkungen auf den Unterschenkel (beim Fußball durchs Foul). Die Heilung eines Schienbeinbruches, eine der schlimmsten Fußballverletzungen, kann bis zu einem Jahr dauern.
Der Achillessehnenriss ist nicht zu überhören: Sie ist die dickste und längste Sehne des Menschen – reißt die Achillessehe, klingt es wie ein Peitschenknall. Sie setzt am Fuß an der Ferse an und verbindet den Wadenmuskel mit dem Fersenbein. Beim Riss wird die Achillessehne vollständig durchtrennt. Eine gesunde Sehne reißt übrigens selten. Meistens ist das Sehnengewebe bereits vorgeschädigt: Beispielsweise durch eine anhaltende Reizung oder Entzündung, welche die Widerstandsfähigkeit des Sehnengewebes beeinträchtigen.
Die Prellung
Typische Verletzung nach einem Zweikampf: die Prellung – beim Fußball häufig in Form des sogenannten Pferdekusses (Prellung am Oberschenkel). Bei einer Prellung wird weiches Gewebe (zum Beispiel ein Muskel) gegen härteres Gewebe (Knochen) gedrückt und zusammengequetscht. Zudem können Blutgefäße reißen.