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So schaut’s aus – Interview mit Felix Neureuther
- Nils Borgstedt
netzathleten.de: Felix, Du lagst im Sommer gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger im Krankenhaus. Beide hattet ihr Sprunggelenksoperationen. Schweinsteigers Sprunggelenk macht wieder Zicken. Bei Dir ist hoffentlich alles in Ordnung?
Felix Neureuther: Ja, meinem Sprunggelenk geht’s wieder gut. Es ist alles überstanden und ich habe auch keine Schmerzen mehr.
netzathleten.de: Und auch Dein Salto beim Slalom in Levi hat nicht geschadet?
Felix Neureuther: Nein. Alles ist soweit verheilt, dass es absolut keine Probleme mehr macht.
netzathleten.de: Levi. Weltcup. Im Februar wartet Olympia in Sotschi. Wie schwer fällt es, sich während einer Olympiasaison für die einzelnen Weltcups zu motivieren?
Felix Neureuther: Das ist nicht schwer. Jedes Weltcuprennen hat absolut seinen eigenen Reiz. Klar ist das Highlight Olympia, aber ich habe aus der Vergangenheit gelernt, dass man sich nicht so stark darauf fokussieren und konzentrieren sollte. Es gibt so viele andere Rennen und jedes ist für sich genommen extrem wichtig. Von daher schiele ich im Moment noch überhaupt nicht nach Sotschi.
netzathleten.de: Grundlage für eine erfolgreiche Karriere, wie Du sie jetzt erlebst, ist natürlich eine gute Ausbildung. Schon jetzt engagierst Du Dich mit der Felix Neureuther Ski Academy für den Nachwuchs. Warum?
Felix Neureuther: Es ist mir einfach extrem wichtig, schon während meiner aktiven Zeit etwas für Kinder zu machen. Jetzt ist man präsent, jetzt können mich die Kinder im Fernsehen bei den Rennen sehen. Ich bin zwar viel unterwegs, aber ich denke, für Kinder hat man immer Zeit und ich will sie einfach wieder näher an den Sport bringen. In der heutigen Zeit ist das nicht so einfach. Man denke zum Beispiel nur mal an das G8, da bleibt oft wenig Zeit für Sport. Von daher muss man sich schon einsetzen und einbringen, damit sich das ändert.
netzathleten.de: Ganz wichtig, damit Kinder Spaß am Sport haben, ist der Lernerfolg. Ist es in den letzten Jahren leichter geworden, das Skifahren zu lernen?
Felix Neureuther: Klar, durch die Carving-Ski ist es schon leichter geworden. Aber Kinder tun sich da sowieso leicht. Wenn die sich auf die Ski stellen, lernen die das so schnell. Und das Schöne ist: Sie verlernen es ihr ganzes Leben nicht mehr. Und wenn man weiß, wie schwer man sich tun würde, wenn man erst mit 25 oder 30 mit dem Skifahren anfängt, dann sollte man dafür sorgen, dass man es schon als Kind lernt.
netzathleten.de: Und hast Du auch häufig geflucht, wenn sich der Erfolg nicht eingestellt hat?
Felix Neureuther: Klar, wenn man als Kind bei einem Rennen ausscheidet, ist man natürlich auch enttäuscht. Aber man lernt halt spezielle beim Skisport schon in jungem Alter sehr gut mit Niederlagen umzugehen. Der gesamte Skisport ist eine extrem gute Schule für das Leben.