Die Beherrschung der Verbindung zwischen Geist und Körper: Ein Leitfaden für mentales Wohlbefinden bei sportlicher Leistung Braden Collum auf Unsplash

Die Beherrschung der Verbindung zwischen Geist und Körper: Ein Leitfaden für mentales Wohlbefinden bei sportlicher Leistung

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Sport gilt allgemein als körperliche und seelische Wohltat und fördert die Gesundheit. Während im Breitensport Freizeit und Spaß im Vordergrund stehen, entwickelt sich auf Leistungsebene oft Druck. Das reduziert nicht nur die Freude am Sport, sondern auch die Leistung.
Die meisten Sportler erledigen heute alles online auf dem Handy, vom Freizeitspaß bis zum Leistungstracking. Eine permanent vorhandene „Leistungskurve“, die jede Schwäche dokumentiert, kann eine Belastung für die Psyche sein. Der folgende Leitfaden richtet sich an Sportler, die trotz Weiterentwicklungswillen ihre mentale Stabilität nicht gefährden wollen.

Stressbändiger oder Stressauslöser? Die verschiedenen Einflüsse von Sport

Für die meisten Menschen ist Sport eine Möglichkeit, körperlichen und geistigen Stress abzubauen und die mentale Fitness zu stärken. Wer sich selbst unter Leistungsdruck stellt, wird jedoch schnell die Schattenseiten kennenlernen. Kommt es zu einem subjektiv wahrgenommenen und objektiv messbaren Stressempfinden, ist der Athlet nicht selten selbst schuld.

Vor allem Sporteinsteiger stecken sich ihre Ziele zu hoch und neigen dazu, den Körper zu überfordern. Werden die selbst auserkorenen „Erfolge“ dann nicht erzielt, verschlechtert sich die Stimmung. Hier einige Beispiele, wie aus gesundem Sport plötzlich ein stressiges Unterfangen wird:

●             Der Sport nach dem Job wird als lästige Pflicht wahrgenommen.

●             Es fehlt die Zeit, Sport passiert nur unter Druck.

●             Gewinnen ist (obwohl Breitensport) ein zentrales Thema für Sportler.

●             Sport wird nur „zwischen Tür und Angel“ ausgeübt, ohne wirkliches Aufwärmen.

●             Die Intensität ist zu hoch (Belastungspuls bei 180, großer Muskelkater am nächsten Tag).

Leistungskurve realistisch berechnen – Sport darf Spaß machen

Es ist nachgewiesen, dass Sport gegen Stress hilft und die meisten Menschen davon profitieren. Welche Sportart ausgeübt wird, spielt eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass die Betätigung Spaß macht. Wer missmutig mit den Kollegen jeden Abend joggen geht, wird seine Freude daran nicht finden.

Das wiederum beeinträchtigt die Motivation und wirkt sich negativ auf die Leistungen auf. Um das mentale Wohlbefinden nicht aus den Augen zu verlieren, ist es wichtig, das Trainingspensum auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen.

Einsteiger, die innerhalb einer Woche von 0 auf 50 Liegestütze kommen wollen und sich täglich zehn Laufkilometer vornehmen, scheitern nach kürzester Zeit. Das Unterbewusstsein speichert Sport dann als negatives Erlebnis ab und nicht als eine Möglichkeit, die eigene Gesundheit zu fördern und sogar Spaß zu haben.

Nur wenn der Geist den Sport als positiv bewertet, wird sich die innere Einstellung entsprechend anpassen. Dann ist es plötzlich keine Pflicht mehr, abends zu joggen, sondern ein Bedürfnis. Es gibt tatsächlich Menschen, die es als befreiend und entlastend empfinden, wenn sie nach einem mehrstündigen Arbeitstag eine Runde durch den Park joggen.

Tipp: Ganz ziellos sollte Sport nicht ablaufen. Wer sich selbst nicht richtig einschätzen kann, profitiert von einem professionell erstellten Trainingsplan. Er ist auf die Kompetenzen des Sportlers zugeschnitten und hilft dabei, langsame, aber kontinuierliche Fortschritte zu erzielen. Im Internet gibt es oft sogar kostenlose Pläne, die allerdings nicht so präzise sind wie vom Experten.

Misserfolge sind okay, selbst bei Profis

Für viele Athleten ist die kontinuierliche Selbstverbesserung ein Thema. Nicht nur im Spitzensport wird die Leistung getrackt, um sie so gut es geht zu steigern. Rückschläge gehören dazu und dürfen nicht zur Einschränkung der mentalen Gesundheit führen. Kein Profisportler wird jedes seiner Matches oder Turniere gewinnen.

Ebenso kann es passieren, dass der nächste Kilometer beim abendlichen Lauf plötzlich nicht mehr möglich ist. Um aus dem Sport keinen ewigen Wettkampf mit Stressoren zu machen, ist es wichtig, mit solchen Zwischenfällen umzugehen. Wer lernt zu verlieren, wird langfristiger glücklich und zufrieden sein.

Wichtig: Bei einem deutlichen Leistungsknick und nachlassender Fähigkeit macht es Sinn, die Gründe herauszufinden. Vielleicht macht die Sportart plötzlich keinen Spaß mehr, womöglich ist aber auch eine körperliche Ursache vorhanden.

Sport ist keine Pflicht – das richtige Mindset

Wer beim Gedanken an den abendlichen Gang ins Fitnessstudio Stress empfindet, hat sich für die falsche Sportart entschieden. Das Ziel beim Aufbau eines Hobbys im sportlichen Bereich muss sein, bei jeder Trainingseinheit Freude zu empfinden. Das heißt nicht, dass Sport nicht anstrengend und sogar erschöpfend sein darf.

Das innere Mindset muss aber klar auf „Spaß und Freude“ gepolt sein. Selbst ein Spitzensportler spielt nicht nur, um sein Einkommen zu sichern. Er treibt Sport, weil es seine Leidenschaft und seine Passion ist. Es hat Gründe, warum eine Zwangspause im Fußball (z.B. durch eine Verletzung) für den Sportler kein „unerwarteter Urlaub“, sondern eine mentale Belastung ist.

Macht der Sport keinen Spaß, ist es die falsche Sportart. Nur weil der Nachbar leidenschaftlich gern tanzt oder mit dem Mountainbike durchs Gelände rast, muss es einem selbst nicht gefallen. Vor allem Einsteiger probieren sich oft lange aus, bevor sie ihre bevorzugte Sportart gefunden haben. Wie bekannt und populär sie ist, spielt keine Rolle.

Mentale Unterstützung durch Trainer oder Sportfreunde finden

Mancher Sportler setzt auf Einsamkeit und findet nichts besser, als den Wald für sich ganz allein zu haben. Andere wiederum profitieren davon, wenn sie sich sportlich mit Gegnern messen oder mit Partnern trainieren. Ob Anfänger oder Profi – ein Trainer bzw. Mentalcoach kann dazu beitragen, körperliche und psychische Gesundheit in den Fokus zu rücken.

Er weiß, welche Trainingsmaßnahmen sinnvoll sind und wo die Leistungsgrenzen sitzen. Beim Profi-Training wirkt es oft so, dass der Trainer seine Schützlinge erbarmungslos drillt. Das Gegenteil ist der Fall. Ein erfahrener Coach weiß, wie weit er gehen darf und wo die Grenze wirklich beginnt.

Ganz besonders für Einsteiger kann es eine große Hilfe sein, wenn die sportliche Betätigung nicht alleine stattfindet. Ob in organisierten Gruppen, im Club oder im Verein – die Motivation steigt, wenn andere Sportler mit ähnlicher Leistungsfähigkeit zur Seite stehen.

Fazit: Mental gesund und sportlich sein ist möglich

Im Spitzensport wird noch zu wenig auf die psychische Gesundheit der Athleten geachtet. Depressionen, Angststörungen, Burnout – darüber spricht kaum jemand. Klar ist aber, dass immer dann, wenn Sport und Beruf in Synergie stehen, ein enormer Leistungsdruck entsteht.

Sobald Sport anfängt zu belasten, läuft etwas falsch und die mentale Gesundheit ist in Gefahr. Jeder Athlet muss die Fähigkeit besitzen, seine Bedürfnisse zu analysieren, zu erkennen und wahrzunehmen. Mental Coaching kann hilfreich sein, wenn es hier zu Diskrepanzen kommt.

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