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BMX-Tricks mit Benno Hankowetz

  • Benno Hankowetz
Wer schon immer die BMX-Freestyler um ihr Können beneidet und sich gefragt hat, wie wohl die gesehenen Kunststücke funktionieren, erhält hier einen kleinen Einblick. Zusammen mit dem zweifachen BMX-Weltmeister Benno Hankowetz führen wir Euch durch die Theorie der Basic-Tricks.

Das BMX-Training

Immer wenn man ein BMX-Fahrer im Park oder auf der Straße sieht, denkt man sogleich an die coolen Tricks, die diese Jungs können. Natürlich steckt hartes Training, Geduld und viel Körpergefühl dahinter, bis man die Tricks unfallfrei beherrscht. Trotzdem sind sie auch für Normalsterbliche keine unerreichbaren Fähigkeiten. Wer sich also schon immer gewünscht hat, den einen oder anderen kleinen Trick auf den Asphalt zu zaubern, bekommt hier schon einmal seine erste Theoriestunde.

Wir haben für Euch zusammen mit dem zweifachen BMX-Weltmeister Benno Hankowetz einige Basic-Tricks ausgesucht, um Euch einen Einblick in die Welt der BMX-Tricks zu geben.

Die Tricks

Wir gehen in diesem Artikel mit Euch einige für den BMX-Freestyle grundlegende Bewegungsabläufe durch. Dabei werden wir den „Bunny Hop“, den „Wheely“, den „Feeblestall“, auch „Grind“ genannt, und den „180iger“ also eine halbe Drehung in Augenschein nehmen und Euch näher erläutern.

Benno:
Die wichtigste Regel für alle Neuanfänger, wobei sich auch Profis nicht ausnehmen sollten: Zieht immer Helm und Protektoren an! Wenn ihr Anfänger seid, sind Schienbeinschoner ebenfalls ein Muss!

Der „Bunny Hop“

Dieser Sprung wird eingesetzt, um auf oder über Hindernisse zu springen. Den „Bunny Hop“ kann man durch unterschiedlichen Höhen variieren. Er ist einer der wichtigsten Grundtricks, denn auf diesen bauen viele andere Tricks auf.


Benno:
Für die Grundbewegung, dem „einfache Bunny Hop“, fahrt Ihr stehend mit mittlerer Geschwindigkeit gerade an.

Vor dem Ansprung bringt Ihr die Pedale in waagerechte Stellung. Je nach persönlichen Vorlieben kann der linke oder der rechte Fuß nach vorne schauen. Arme und Beine sind leicht gebeugt. Der Körperschwerpunkt ist hier etwas hinter der Mitte des Rades. Jetzt verlagert man sein Gewicht in Richtung des Lenkers und drückt dabei gleichzeitig nach hinten aktiv gegen die Pedale. Den Körperschwerpunkt verlagert man dabei weit nach hinten. Das Rad sollte dann einen kleinen Hopser machen.

Der „hohe Bunny Hop“ basiert auf den einfachen „Bunny Hop“. Der Unterschied liegt einmal darin, dass die Arme anders zum Einsatz kommen und man mehr mit den Fliehkräften arbeiten muss.

Benno:
Beim hohen „Bunny Hop“ wird der Lenker  aktiv nach oben gezogen, indem Ihr Euer Körpergewicht ruckartig nach hinten verlagert. Die Arme sind gestreckt. Hebt der Vorderreifen ab, zieht ihr Euer Körpergewicht wieder nach vorne. Ihr müsst Euer Gewicht weit über die Vorderradachse bringen. Bevor der Lenker Euer Oberschenkel berühren kann, bringt Ihr beide Räder auf gleiche Höhe, indem Ihr die Arme wieder ausstreckt und gleichzeitig die Beine anwinkelt. Für die Landung drückt man schließlich das Hinterrad nach unten.

Benno´s Trainingstipps:
Am besten trainiert man den Trick zunächst über kleinere Hindernisse, beispielsweise einem Holzstück oder man versucht, auf den Bordstein hochzuspringen. Auch gut ist es, wenn mehrere Leute diesen Trick zusammen üben, dann entsteht meist ein kleiner, motivierender Wettkampf.



 

 

Der „180 Grad Dreh“

Der „180iger“ ist eine gesprungene, halbe Drehung, ohne dass der Fahrer seine Fahrtrichtung ändert. Nach der 180 Grad Drehung fährt der Fahrer eine kleine Strecke rückwärts und dreht dann das BMX wieder in die richtige Richtung.

Benno:

Ihr fährt zunächst mit mäßiger Geschwindigkeit gerade aus. Dann setzt Ihr zu einem „Bunny Hop“ an. Der einzige Unterschied hier ist, dass Ihr beim Anziehen des Lenkers nach oben diesen auch gleichzeitig in die gewünschte Drehrichtung zieht. Das Wegspringen wird dann von der Drehbewegung begleitet.

 

Wichtig ist es, mit dem Rumpf die Rotation einzuleiten und die Hüfte dabei mitzunehmen. Der Kopf bewegt sich ebenfalls in Drehrichtung mit. Während der Rotation behaltet Ihr Euer Gewicht mittig zum Rad.

 

Ihr vollzieht eine 180 Grad Drehung in der Luft und landet anschließend mit dem Rad umgekehrt zur Fahrtrichtung.

 

 

 

 

Jetzt kommt das Schwierigste: Ihr müsst nach der Landung, also aus der Drehung heraus sofort beginnen, rückwärts zu fahren.

 

 

 

 

 

Nach etwa einem Meter schlagt Ihr das Lenkrad leicht ein und wendet das Rad mit der gewünschten Drehrichtung wieder richtig herum, in die Fahrtrichtung.

 

 

 

 

 

 Benno´s Trainingstipps:

Dieser Trick braucht viel Platz, also trainiert Ihr ihn am besten auf einen großen Parkplatz. Auf jeden Fall solltet Ihr fern ab von Straßen und sonstigen Hindernissen üben.


 

„Der Feeble“
Der Feeble ist ein Trick, den man mit den so genannten „axlepegs“ durchführt. Die „axlepegs“ sind vom Rad abstehende Metallverlängerungen an der Vorder und Hinterachse. Man setzt diesen Trick ein, um seitlich auf Kanten zu springen und von diesen wieder weg springen zu können.

 

 

Benno:
Beim „Feeble“ fahrt Ihr schräg in etwa 30 Grad Winkel zur anvisierten Kante an.

 

 

 

 

 

An der Kante angekommen vollführt Ihr wieder einen „Bunny Hop“. Ihr hebt dazu das Vorderrad an und landet mit diesem auf die Kante.

 

 

 

 

 

 

 

Im fließenden Übergang wird das Hinterrad ebenfalls angehoben, bei diesem landet Ihr allerdings mit dem „axelpeg“ auf die Kante.

 

 

 

 

Je schneller man anfährt, desto mehr „grindet“ man, also gleitet man an der Kante entlang. Achtet darauf, dass Ihr an der Seite, an der Ihr auf der Kante landen wollt, das Pedal oben habt, sonst hat man sich die guten Stücke schnell ruiniert.

 

 

 

 

Benno´s Trainingstipps:
Ihr solltet zuerst an kleinen, dafür vorgesehen Objekten beginnen. In Skaterparks gibt es genügend Stufen und Kanten, an denen man sich versuchen kann. Ihr könnt Euch dann ja nach und nach steigern.


 

 

 

 

 

 

 

Der „Wheely“
Der „Wheely“, oder auch „Manuell“ genannt, ist das Fahren auf einem Rad. Dabei ist ein gutes Gleichgewichtsgefühl notwendig, aber auch hartes Training.Die Bewegung kann auch auf einer Mauer vollzogen werden. Hier allerdings unter Einbindung eines „Bunny Hops“

 

 

 

Benno:

Beim „Wheely“ wird einfach nur das Vorderrad senkrecht hochgezogen. Der Körperschwerpunkt wird nach hinten gedrückt. Die Beine bleiben dabei angewinkelt, während die Arme gestreckt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Benno´s Trainingstipps:

Auch diesen Trick solltet Ihr besser auf dem Parkplatz üben, da die Markierungslinien am Boden einem einen guten Orientierungspunkt geben, wie weit man gekommen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Benno:
Dies waren einige Basics aus dem BMX-Trick-Repertoire. Natürlich gibt es auch höhere Schwierigkeistgrade, in die ein BMX-Fahrer aufsteigen kann, aber für einen Anfänger ist es wichtig, durch Übung und Erfahrung ein Gefühl für das Fahrrad zu bekommen. Das ist ein langwieriger Prozess. Allein für die Beherrschung der oben genannten Tricks braucht man bei regelmäßiger Übung manchmal auch schon ein Jahr. Aber wie ein bekanntes Sprichwort lautet: „Übung macht den BMX-Meister“. Ich hoffe Euch haben meine Erklärungen etwas gebracht! Nun schwingt Euch aufs BMX und viel Spaß beim Üben!

 

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Inhalte: Benno Hankowetz

Bildbearbeitung und Artikelumsetzung: Maria Poursaiadi

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