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Fett macht Hunger auf mehr

  • Christian Riedel
Fettiges Essen ist ungesund. Das muss man niemandem mehr erklären. Zu viele gesättigte Fettsäuren können aber noch ungesünder sein als bisher angenommen. Laut einer US-Studie beeinflussen die gesättigten Fettsäuren im Gehirn das Hungergefühl.

Pommes, Mayo oder Butter enthalten viele Kalorien. Daher muss man sich nicht wundern, wenn die Waage schnell zu viel anzeigt. Die Kalorien sind aber nicht alleine schuld, wenn man in die nächste Kleidergröße hineinwächst. Auch das Fett selber könnte für den Gewichtszuwachs verantwortlich sein.

Eine Studie der Universität von Texas in Dallas hat ergeben, dass gesättigte Fettsäuren, die häufig in tierischen Fetten enthalten sind, den Regelmechanismus des Körpers stören können. Sie bringen das Gehirn dazu, bestimmten Körperzellen ein Signal zu schicken, worauf diese wiederum die Signale der Hormone Leptin und Insulin ignorieren. Diese beiden Hormone sind aber wichtig für die Gewichtsregulation im Körper. Wenn diese beiden Hormone den Zellen Signale senden, weiß der Körper, dass er genügend Nahrung zu sich genommen hat und sendet ein Sättigungsgefühl. Werden die Signale zunächst ignoriert, stellt sich das Sättigungsgefühl erst später ein. Viele gesättigte Fettsäuren können so dazu führen, dass man unweigerlich mehr Nahrung zu sich nimmt als man eigentlich bräuchte. Diesen Effekt haben die US-Forscher von der Universität von Texas in Dallas zumindest bei Ratten festgestellt.

3 Gruppen - 3 verschiedene Fette

Bei ihren Versuchen gaben die Wissenschaftler einer Gruppe Nagetieren Nahrung, die viele gesättigte Fettsäuren enthielt. Eine zweite Gruppe bekam einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, eine dritte Nahrung mit einem hohen Anteil von Ölsäure, die beispielsweise in Traubenkern- oder Olivenöl in hohen Konzentrationen enthalten ist. So hatten die Forscher eine direkte Vergleichsmöglichkeit zwischen den verschiedenen Fetten, die in der menschlichen Nahrung enthalten ist. Um eine klare Antwort auf den Einfluss der verschiedenen Fettsäuren zu finden war wichtig, dass die Gesamtkalorienzahl bei allen Versuchsgruppen gleich war.



Bei der Auswertung zeigte sich schnell die negative Auswirkung der gesättigten Fettsäuren. Die Forscher stellten bei den Tieren eine deutlich herabgesetzte Insulin- und Leptinempfindlichkeit fest. Dadurch blieb auch das Sättigungsgefühl bei den Ratten lange aus. Bei den ungesättigten Fettsäuren und den Ölsäuren blieb dieser Einfluss auf das Insulin und Leptin aus. Die Versuche zeigten außerdem, dass die gesättigten Fettsäuren direkt im Gehirn Einfluss auf das Sättigungsgefühl nehmen.

Bisher wurde der Effekt nur bei Ratten festgestellt. Allerdings liegt der Schluss nahe, dass die gesättigten Fettsäuren bei Menschen ähnliche Auswirkungen haben könnten. Bisher ist schon klar, dass die gesättigten Fettsäuren langfristig beim Menschen Diabetes verursachen können, da die Insulinempfindlichkeit herabgesetzt wird. Die neue US-Studie liefert nun einen weiteren Hinweis darauf, dass man gesättigte Fettsäuren besser sparsam zu sich nehmen sollte.

Christian Riedel

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