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WM 2014: FIFA sorgt mit Auslosungskriterien für Unverständnis
- David Meininger
Die FIFA hat bereits vor der eigentlichen Gruppenauslosung für die Weltmeisterschaft 2014 für Aufsehen gesorgt. Die Verteilung der Mannschaften auf die vier Los-Töpfe steht nun fest. US-Trainer Jürgen Klinsmann spricht von möglichen „Killergruppen“ – Joachim Löw gibt sich ruhiger, ist aber dennoch angespannt und fiebert der Auslosung am 6. Dezember entgegen.
Der Grund für Klinsmanns Ärger ist die umstrittene Verteilung der WM-Teilnehmer auf die Los-Töpfe. Die 32 qualifizierten Mannschaften werden in vier Töpfe mit jeweils 8 Teams aufgeteilt.
Topf 1 setzt sich aus den Plätzen 1 bis 7 der FIFA-Weltrangliste und dem Gastgeberland Brasilien zusammen. Dazu gehören Deutschland, Spanien, Argentinien, aber auch Uruguay, Belgien, Kolumbien und die Schweiz. Diese Teams sind die sogenannten Gruppenköpfe und gelten als gesetzt. In den anderen Töpfen sollen neben den sportlichen Aspekten auch die regionalen Aspekte berücksichtigt werden, so die FIFA Verantwortlichen. Des Weiteren soll es nicht mehr als zwei europäische Mannschaften in einer Gruppe geben. Deshalb werden die südamerikanischen Mannschaften aus Topf 2 nur europäischen Gruppenköpfen zugelost.
Zur Zeit befinden sich noch 9 Teams im Los-Topf "Europa". Erst am Freitag, kurz vor der eigentlichen Gruppenauslosung, wandert eine europäische Mannschaft aus Topf 4 in den unterbesetzten Topf 2.
Daraus ergibt sich folgende Verteilung:
Topf 2 (Afrika, Südamerika): Algerien, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Nigeria, Chile, Ecuador, ein europäisches Team aus Topf 4
Topf 3 (Asien, Nord/Mittelamerika): Australien, Japan, Iran, Südkorea, Costa Rica, Honduras, Mexiko, Vereinigte Staaten
Topf 4 (Europa): Bosnien-Herzegowina, England, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Italien, Niederlande, Portugal, Russland
Für die deutsche Mannschaft kann dieses Setzsystem Segen oder Fluch sein. Ein Beispiel. Im günstigsten Fall kann die DFB-Elf in der Vorrunde auf Griechenland, Algerien und den Iran treffen. Eine durchaus machbare Aufgabe und ein vergleichsweise entspannter Start in das Turnier. Im schlechtesten Fall trifft unsere Nationalmannschaft auf größere Kaliber, wie beispielsweise Italien, die Elfenbeinküste und Mexiko. Joachim Löw äußerte sich folgendermaßen: „Wir nehmen es wie es kommt. Wir haben keine Wunschgegner.“
Jürgen Klinsmanns „US-Boys“ könnte es noch schlimmer erwischen, daher auch der Unmut des ehemaligen Bundestrainers. Den Amerikanern droht zum Beispiel eine Gruppe mit Spanien, England und Ghana.