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Die Wintersportergebnisse vom Wochenende
- Kristin Hierl
Ski-Alpin Damen
Vikarby vor Shiffrin und Weirather
Riesenslalom der Damen in Beaver Creek: Nach dem ersten Lauf hatte die Schwedin Jessica Lindell-Vikary mit 0,44 Sekunden Vorsprung deutlich in Führung gelegen. Im Finale musste sie aber nochmal zittern, gerade mal neun Hundertstel ihres Vorsprungs waren dann noch übrig. Mikaela Shiffrin aus den USA und Tina Weirather für Liechtenstein kamen auf die Ränge zwei und drei.
Höfl-Riesch holt auf, Rebensburg scheidet aus
Maria Höfl-Riesch hatte aus dem ersten Durchgang mit Rang elf bereits mehr als eine Sekunde Rückstand im Gepäck. Im zweiten Lauf fuhr sie eine sehr runde Linie, rutschte zwar an einem Geländeübergang aus, konnte aber im Zielhang noch viel Zeit gut machen. Damit arbeitete sie sich auf Rang fünf vor. Viktoria Rebensburg hatte als Vierte des ersten Laufs eigentlich eine hervorragende Ausgangsposition. Doch nach gutem Beginn riskierte sie etwas zu viel, verfehlte ein Tor und schied aus.
Hronek, Dürr und Hösl nicht im zweiten Lauf
Veronique Hronek schied bereits im ersten Durchgang aus. Sie fuhr an einen Geländeübergang zu nah auf und musste das Rennen ohne Ergebnis beenden. Lena Dürr kam zwar immerhin ins Ziel, verpasste aber als 31. knapp das Finale. Simona Hösl verfehlte auf Rang 53 den zweiten Durchgang deutlich.
Ski-Alpin Herren
Aksel Lund Svindal nervenstark
Lake Louise, Kanada: Vierter in der Abfahrt, Sieger im Super-G: Der Norweger Aksel Lund Svindal war der kompletteste Fahrer bei den Speedrennen der Alpinherren. Für den Super-G-Olympiasieger war es der elfte Weltcupsieg der Karriere in dieser Disziplin, in Lake Louise stand er zum fünften Mal ganz oben auf dem Podest. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Österreicher Matthias Mayer (24 Hunderstel Rückstand) und Georg Streitberger (38 Hundertstel).
Der deutsche Skirennfahrer Josef Ferstl holte sich als 27. Weltcup-Punkte. Tobias Stechert verzichtete nach Rang elf in der Abfahrt auf einen Start. Andreas Sander und Stephan Keppler fuhren mit hohen Startnummern auf die Plätze 50 und 57 und verpassten damit die Punkteränge.
Nordische Kombination
Das deutsche Quartett mit Björn Kircheisen, Manuel Faißt, Johannes Rydzek und Eric Frenzel kam beim ersten Weltcup der Saison in Kuusamo auf den zweiten Platz. Nach dem Springen hatte das Team von Bundestrainer Hermann Weinbuch noch auf Rang vier gelegen.
Kicheisen stark im Lauf, Feißt bester Springer
Den Grundstein für den zweiten Platz der DSV-Staffel legte Startläufer Björn Kircheisen. Der Kombinierer aus dem Erzgebirge hielt sein hohes Tempo und bis zum ersten Wechsel waren die 48 Sekunden zum norwegischen Startläufer Haavard Klemetsen zugelaufen. Manuel Faißt, beim Springen mit 129,5 Metern noch Bester aus dem deutschen Team, konnte lange mithalten, musste am letzten Anstieg aber abreißen lassen und übergab mit einem Rückstand von 10,1 Sekunden an Johannes Rydzek. Der Oberstdorfer hatte den läuferisch besten Norweger, Mikko Kokslien, vor sich. Die Lücke konnte der 21-Jährige nicht schließen, er verlor weitere zehn Sekunden.
Frenzel sichert Platz zwei, Sieg für Norwegen, Rang drei an Japan
Auf der Schlussrunde hatte Eric Frenzel dann keine Chance, den starken Joergen Graabak noch einzuholen. Der 22-jährige Norweger, der im Einzel am Samstag von Rang 22 noch auf Platz zwei lief, feierte einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Frenzel sicherte im ersten von vier Staffelrennen der Saison den zweiten Platz, der in Franken lebende Oberwiesenthaler kam 30,7 Sekunden hinter Graabak ins Ziel.
Den Sieg holten sich die läuferisch sehr starken Norweger. Auf Rang drei kamen die Japaner, die das Ziel allerdings mit einem Rückstand von 2:05 Minuten auf die Siegerstaffel erreichten. Auf Rang vier, weitere 27 Sekunden später, kam Frankreich vor Österreich an.
Biathlon
Nach dem dritten Schießen im Verfolgungsrennen hatte die Jury ein Einsehen und brach das irreguläre Rennen von Östersund ab. Vor allem im Stehendanschlag, so Rennleiter Borut Nunar, habe man keine fairen Bedingungen mehr gewährleisten können: „Wir haben gehofft, dass der Wind nachlässt. Aber es ist zu schwer zu schießen.“
Heftige Windböen trieben den Biathletinnen nicht nur am Schießstand den Schnee ins Gesicht, sondern machten auch das Laufen auf der Strecke unsicher. Die Gefahr bestand, dass Äste abbrechen und die Läuferinnen behindern. Bei Abbruch führte die Weißrussin Darja Domratschewa mit drei Fehlern vor der Norwegerin Ann Kristin Flatland mit vieren.
Andrea Henkel hatte zu diesem Zeitpunkt schon acht Mal danebengeschossen, Franziska Hildebrand und Evi Sachenbacher-Stehle hatten sechs Fahrkarten, Franziska Preuß fünf. Andere, wie Laura Dahlmeier und Miriam Gössner, kamen gar nicht erst zum dritten Schießen. Eine Wiederholung des Rennens ist ausgeschlossen.
Herren-Rennen vor Anschießen abgesagt
Das am frühen Nachmittag geplante Herren-Rennen wurde gar nicht erst gestartet. Nach einer ersten Verschiebung um 30 Minuten auf 14 Uhr entschied die Jury noch vor dem Anschießen der Athleten, das Jagdrennen abzusagen. Wegen des eng geplanten Kalenders scheint auch hier die Frage, ob das Rennen möglicherweise an einem anderen Weltcuport nachgeholt wird, geklärt.
Durch die Absage hatten die deutschen Athleten Arnd Peiffer und Erik Lesser nach ihren guten Vorstellungen im Sprint am Samstag (30.11.2013) keine Möglichkeit, eventuell noch auf das Podest zu fahren. Dennoch zog Herren-Disziplintrainer Mark Kirchner ein positives Fazit: „Die Jungs haben in Teilleistungen gezeigt, dass sie ganz gut dabei sind. Gestern hatten wir die beste Schießleistung im Nationenvergleich. Das kommt nicht so oft vor“, erklärte der Thüringer.
Rodeln
Natalie Geisenberger ist derzeit nicht zu schlagen. Die 25-Jährige feierte beim Weltcup in Winterberg bereits ihren dritten Saisonsieg. Tajana Hüfner und Anke Wischnewski sorgten sogar für einen deutschen Dreifacherfolg.
Geisenberger hatte am Ende sogar unglaubliche 0,44 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Auch Hüfner konnte nach ihren Rückenproblemen vor der Saison mehr als zufrieden sein. Anke Wischnewski aus Oberwiesenthal katapultierte sich mit einem starken zweiten Durchgang noch vom fünften auf den dritten Platz. Die nach dem ersten Durchgang noch vor ihr platzierten Alex Gough aus Kanada und Tatjana Iwanowa aus Russland mussten sich mit den Rängen vier und fünf zufrieden geben.
Verpatzter Teamwettbewerb
Im abschließenden Teamwettbewerb ging die deutsche Mannschaft allerdings überraschend leer aus. Nathalie Geisenberger touchierte unmittelbar nach dem Start die linke Bande, schleuderte anschließend wild hin und her und konnte sich nur mit einer artistischen Einlage auf dem Schlitten halten. Die Geschwindigkeit war damit aber weg, und im Ziel hatte die überragende Einzelsiegerin mehr als vier Sekunden Rückstand zur Spitze. „Mir tut's natürlich leid für die anderen“, sagte Geisenberger hinterher. Chris Eisler, und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt waren die Überraschungssieger bei den Männern. Am Ende wurde das Team insgesamt Neunter. Der Sieg ging an Italien vor den USA und Österreich.
Chris Eißler hat dennoch doppelten Grund zur Freude. Nach seinem ersten Weltcup-Sieg darf der 20-jährige Zwickauer auch bei den anstehenden Rennen in Whistler und Park City antreten. Eißler übernimmt den Platz von Julian von Schleinitz, der aus dem Aufgebot gestrichen wurde. „Von Olympia solle aber jetzt noch niemand reden“, warnte Bundestrainer Norbert Loch vor zu großen Erwartungen an den jungen Rodler.
Eisschnelllauf
Eisschnellläufer Patrick Beckert hat beim Weltcup im kasachischen Astana für einen Paukenschlag gesorgt. Der Erfurter lief über 10.000 Meter ein starkes Rennen und belegte einen überraschenden dritten Platz. In 13:18,73 Minuten sicherte der Bruder von Stephanie Beckert den deutschen Herren damit den ersten Podestplatz der Saison.
Auch Stephanie Beckert darf trotz ihrer schwachen Leistungen bei den Olympischen Spielen über die 5.000 Meter an den Start gehen. Das bestätigte Teamchef Helge Jasch am Sonntag. Zwar schaffte Beckert am Freitag in Astana nur die fünftbeste Zeit in der B-Gruppe, allerdings waren in der A-Gruppe nur vier Läuferinnen schneller als die Erfurterin. Der Chemnitzer Alexej Baumgärtner war als Vierter in der B-Gruppe schneller als zehn Läufer der A-Gruppe und ist damit auch für Sotschi qualifiziert. Den Sieg holte der Niederländer Sven Kramer. Moritz Geisreiter wurde Achter.
Am Sonntag hat Nico Ihle die Olympianorm geknackt. Der Chemnitzer landete über 500 Meter auf dem 16. Platz, nachdem er bereits am Samstag über die gleiche Distanz 15. geworden war. Damit schaffte er die vom DOSB geforderten zwei Platzierungen unter den besten 16. Denny Ihle landete auf dem 18. Platz (35,50 Sekunden). Der Sieg ging in Bahnrekordzeit von 34,69 Sekunden an den Japaner Keiichiro Nagashima.
Bei den Frauen belegte Gabriela Hirschbichler über die 1.000 Meter den elften Platz. Monique Angermüller landete auf dem 13. Platz. Der Sieg ging hier ebenfalls mit Bahnrekord von 1:14,22 Minuten an die US-Amerikanerin Heather Richardson.