Kalivoda erneut Weltmeister - netzathlet sichert sich den 12h-Titel
- Derk Hoberg
Nach zwölf Stunden im Sattel bei widrigen Wetter- bzw. Streckenverhältnissen und kalten 6°C
konnte ich mich letztendlich doch relativ ungefährdet gegen den stark fahrenden Ulrich Rose
vom Team Focus durchsetzen und den Weltmeistertitel in dieser noch jungen Disziplin holen.
Gleich vom Start weg machte der junge Focus-Fahrer Ulrich Rose ein Mordstempo, so dass ich
in Begleitung meines Trainingskumpels Jürgen Kreibich/Team Zwillingscraft die ersten beiden
Stunden auf den Rängen drei und vier auf dem 6km langen Rundkurs unterwegs waren. Die
Strecke war in den Trailpassagen durch den starken Regen sehr matschig und aufgeweicht, so
dass sich die Abfahrten als ungewöhnlich schwer präsentierten, auch bergauf war es sehr zäh
durch die mit Schlamm verklebten Stollenreifen. Als Einzelfahrer kommt man ja nicht in den
Genuß sein Bike jede Runde zu waschen und so musste das ein oder andere Kilogramm an
Matsch über die gesamte Renndistanz mitgenommen werden und auch die Gängewahl beim
Schalten war sehr beeinträchtigt.
Nach einem Drittel der Renndistanz konnten wir dann zum Zeitplatzierten Andre Kinzel/Team
Speedzone aufschließen, allerdings der Rückstand auf Rose betrug weiterhin konstant vier
Minuten. Eine Unachtsamkeit führte zu einem schmerzhaften Sturz auf Asphalt, der allerdings
bis auf eine Schürfwunde am linken Knie ohne Folgen blieb. Als sich nach Rennhälfte Jürgen
Kreibich aufgrund von Trainingsrückstands für eine Rennaufgabe entschied, blieb mir die
alleinige Verfolgung des Führenden. Da aber auch ich noch über fehlende Grundlagen- und
Rennkilometer verfüge, fuhr ich weiter meine einigermaßen konstanten Rundenzeiten, in der
Hoffnung dass sich Rose mit seiner Renneinteilung dann doch verschätzen würde.
Mit meiner konstanten Fahrweise konnte ich den Rückstand dann doch verringern und nach 7,5
Stunden Fahrzeit zum Führenden aufschließen. Nachdem wir ein Runde gemeinsam unterwegs
waren, merkte ich, dass Ulrich Rose doch an den steilen Anstiegen meinem Tempo nicht ganz
folgen konnte und ich nutzte die Lücke um meine Solofahrt an der Spitze zu starten. Der
Vorsprung wuchs relativ schnell auf beruhigende drei Minuten und ich versuchte im letzten
Renndrittel weiterhin meinen Rhythmus zu fahren, da ich auch nicht genau wußte wie lange
mein Körper schon eine solche Strapaze durchsteht und im Hinblick auf die noch lange sowie
anstrengende Saison nicht unnötig einen guten Formaufbau zu riskieren.
Sieg bei 12 Stunden MTB-Weltmeisterschaft
Bis zum Zieleinlauf nach 11:53 Stunden fuhr ich weiterhin Rundenzeiten um die zwanzig
Minuten und konnte erstmalig den Weltmeistertitel über die 12 Stunden Distanz einfahren.
Aufgrund der Wetter- und Streckenbedingungen bin ich mit den zurückgelegten 228km
durchaus zufrieden und stimmt mich zuversichtlich auf die ansteheden schweren Rennen in
2010.
Rennergebnis:
1 Kalivoda Michael (GER) Ghost-Maloja 38 228,0 11:53:190
2 Rose Ulrich (GER) Focus BAD SALZDETFURTH 37 222,0 11:45:27
3 Linz Thomas Fervor (GER) Cycling Team/ RSC St.Ingbert 36 216,0 11:58:15
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