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Die European Outdoor Filmtour – das erwartet die Zuschauer
- Nils Borgstedt
Adrenalin
Was die E.O.F.T in diesem Jahr ausmacht ist vor allem ihre Emotionalität. Neben den spektakulären Bildern gab es selten eine Filmreihe, bei der man auch aufgrund ihrer Dramatik so gefesselt wird. Der Zuschauer fiebert regelrecht mit den Athleten, fasst sich an den Kopf über so viel Leichtsinn, so viel Risiko. Und ist doch fasziniert, mit welcher Ruhe die Athleten ihrer Passion nachgehen. Hierbei ragen die beiden Filme El Sendero Luminoso (Hunnolds Free Solo-Begehung der gleichnamigen, über 700m langen Kletterroute) und Don’t look down – einem Kurzporträt des britischen Roofers James Kingston – heraus. Kingston hängt sich an Kräne, Mauern, Brücken – Hauptsache hoch.
Starke Bilder
Auf ganz andere Weise zieht der Film Dream den Zuschauer in seinen Bann. Mit LEDs, Scheinwerfern und Feuerwerk wird Kayak-Fahren in dunkler Nacht in ein spektakuläres Licht gerückt und eindrucksvolle Bilder geschaffen – leuchtendes Wasser inklusive.
Beeindruckende Landschaft
Unglaubliche Weiten, enorme Wassermassen und die Unterschiedlichkeit von Regionen, Ländern und Menschen gibt es in Nobody’s River zu sehen. Dabei haben alle etwas gemeinsam: Sie leben an und mit dem Fluss Amur – einem der letzten komplett frei fließenden Ströme der Welt. Vier Frauen machen sich auf, seinem 5000 Kilometer langen Lauf mit dem Kayak zu folgen – von der Mongolei bis zum Pazifik.
Die E.O.F.T.-Version des Freeski-Films Shades of Winter – Pure ist einer der „klassischeren“ Outdoor-Filme auf der E.O.F.T. 2014/15. Und dennoch stark. Die schneereichen Bilder machen Lust auf Winter und Powder – und zeigen einmal mehr die Schroffheit Alaskas und die Weichheit der japanischen Berge.
Enge
Weder weit noch hoch geht es in Cave Connection zu. In Neuseeland macht sich ein Team auf, eine Verbindung der beiden Höhlensysteme Nettlebed und Stormy Pot auf der neuseeländischen Südinsel zu finden. Etwa 1000m geht es in die Tiefe. Es ist nass, kalt, dunkel und vor allem eng. Da muss schon mal der Helm oder Gummistiefel abgelegt werden, um ein paar Zentimeter zu sparen, wenn man sich durch eine Spalte presst. Wer Platzangst hat: Augen zu.
Die drei weiteren Filme Afterglow, Rad Company und The Frozen Titans wurden auf der Premiere nicht gezeigt. Wer sich auf den gängigen Videoportalen und Szeneseiten die Trailer ansieht, merkt aber schnell, dass auch diese Filme wohl kaum Wünsche offen lassen werden.
Ab dem 11. Oktober gibt es die Filme in 230 Städten, in 13 Ländern zu sehen. Wo genau erfährst Du hier.