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Klitschko gegen Leapei – das sagt Axel Schulz
- Nils Borgstedt
Vier Schwergewichtsgürtel (WBO, WBA, IBF und IBO) vereinigt Wladimir Klitschko derzeit auf sich. Gegen Laepei muss er sie verteidigen. Der Australier gibt sich angriffslustig. „Ich werde ihn besiegen und es wird nicht mal mein härtester Kampf sein“, zitiert der Sportinformationsdienst (SID) den Herausforderer. Etwas anders sieht das Ex-Boxer Axel Schulz, der 1999 selbst gegen Klitschko kämpfte. „Ich sag mal so: Die Australier sind ja nicht so der Knaller im Boxen. Zumindest nicht so, dass man sagen könnte, da kommt einer, der für eine Überraschung sorgen könnte“, verriet er uns am Rande der Laureus World Sports Awards.
Klitschko ist Maß der Dinge
Und auch die Gründe liegen für Schulz auf der Hand. „Von der Statur her ist Alex Leapei nicht der Schwergewichtler, bei dem man denkt, er könnte eine Gefahr sein.“ Leapei, der im November 2013 mit einem Sieg gegen den Russen Denis Boizow, bis dahin ungeschlagene Nummer eins der WBO-Weltrangliste, auf sich aufmerksam machte, misst nur 1,83. Zum Vergleich: Klitschko ist 1,98m groß.
Aber gibt es überhaupt einen Schwergewichtsboxer, der Klitschko derzeit gefährden könnte? Nein sagt Schulz. „Ich glaube es gibt im Moment niemanden. Das muss man ganz ehrlich sagen. Wladimir liegt derzeit ganz weit vorne. Und er macht das auch wirklich gut.“
Krim-Krise und Vorbereitung
Seit Anfang Februar bereitet sich Klitschko auf den Kampf gegen Leapei vor. Zuvor hat er seinen Bruder in der Ukraine unterstützt. Bei den dortigen Machtkämpfen hatte sich Vitali Klitschko mit an die Spitze der Bewegung gesetzt, die gegen Ex-Präsident Wiktor Janukowitsch protestiert hatte und dessen Sturz herbeiführte. Dass die Krise noch lange nicht ausgestanden ist, kann sich durchaus auf Klitschkos Vorbereitung auswirken, sagt Schulz, der den 37-Jährigen von Zeit zu Zeit trifft. „Na klar ist er da mit dem Herzen dabei. Das kann ihn schon aus seiner Vorbereitung rausreißen. Vitali und Waldimir sind ja auch sehr eng miteinander. Dass das dann im Hinterkopf ist, ist klar.“
Und hier sieht ehemalige Linksausleger auch eine kleine Chance für Leapei. „Das kann dem Gegner natürlich in die Karten spielen. Es kann sein, dass er daraus einen kleinen Vorteil ziehen kann.“ Doch eines muss man zugeben: Wirklich überzeugend klingt Axel Schulz bei dieser Aussage nicht.