61. Vierschanzentournee in den Startlöchern – Deutsche Adler machen Mut gettyimages

61. Vierschanzentournee in den Startlöchern – Deutsche Adler machen Mut

  • Martin Imruck
Am Freitag, den 28. Dezember findet um 19 Uhr die offizielle Eröffnung der Vierschanzentournee 2012/2013 in Oberstdorf statt. Bei der 61. Ausgabe der Tournee sehnen sich der Deutsche Skiverband (DSV) und die deutschen Skisprungfans nach einem deutschen Erfolg.

Die jährliche Vierschanzentournee startet dieses Jahr in ihre 61. Ausführung. Im letzten Jahr siegte der Österreicher Gregor Schlierenzauer vor seinen Landsleuten Thomas Morgenstern und Andreas Kofler. Generell herrscht im Skispringen seit vielen Jahren eine österreichische Übermacht vor.

Österreichische Dominanz

Die Siegquote der österreichischen Springer in den vergangenen Jahren ist beeindruckend. Die letzten vier Tourneeausgaben gewann stets ein Österreicher. Wolfgang Loitzl, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer heißt das Siegerquartett des österreichischen Skiverbandes (ÖSV). Von den 16 möglichen Tournee-Tagessiegen der letzten vier Jahre gewannen die Springer des ÖSV ganze 13.

Lediglich Simon Ammann aus der Schweiz mit zwei Tagessiegen und der Norweger Tom Hilde konnten diese Dominanz wenigstens an drei Tourneetagen brechen. In den zurückliegenden Ausgaben 2011/2012 sowie 2009/2010 befanden sich sogar nur Österreicher unter den Tagessiegern.

Gibt es 2012/2013 Konkurrenz?

Konkurrenz gibt es dieses Jahr allemal, vorneweg der Norweger Anders Bardal. Der 30-jährige verpasste im vergangenen Jahr das Podest nur knapp und wird auch bei dieser Tournee seine Chance bekommen. Der Pole Kamil Stoch gehört ebenfalls zu den Springern, denen man einen Podestplatz zutraut. Auf seinen Schultern lastet jedoch ein großer Druck, denn in seiner Heimat erwartet man, dass er in die Fußstapfen von Skispringerikone Adam Malysz tritt. Und die deutschen Vertreter?

Die deutsche Durststrecke

2002/2003 gelang Sven Hannawald in Oberstdorf der letzte deutsche Tagessieg überhaupt bei der Vierschanzentournee. Der letzte Tournee-Gesamtsiegt von 2000 /2001 geht ebenfalls auf Hannawald zurück, der es in diesem Jahr schaffte, alle vier Springen für sich zu entscheiden. Bis heute ist das keinem anderen Springer gelungen.

Severin Freund erreichte im Vorjahr einen respektablen siebten Rang und mit Richard Freitag (10.) schafften es immerhin zwei DSV-Adler unter die besten Zehn der Gesamtwertung. Die anderen deutschen Springer landeten in der Endabrechnung zwischen dem 16. und 65. Rang. Generell blieben die DSV-Athleten in den letzten Jahren oft weit hinter den Erwartungen der Öffentlichkeit zurück.

Warum sollte dieses Jahr alles anders werden?

Mit großer Genugtuung haben viele Skisprungfans den diesjährigen Weltcupauftakt verfolgt. Severin Freund übernahm früh die Führung im Gesamtweltcup. Zudem konnten einige deutsche Nachwuchsspringer überzeugen.

Die guten Resultate der deutschen Springer lösten einen wahren Ansturm auf die Tickets auf. Ein Verkaufs-Hype, den es seit den Glanzzeiten von Sven Hannawald und Martin Schmitt nicht mehr gegeben habe, hieß es Seitens der Veranstalter in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen.

Die deutschen Gesichter bei der Vierschanzentournee

Im diesjährigen DSV-Team gibt es viele neue Gesichter. Deshalb sind altbewehrte Kräfte wie Martin Schmitt, Maximilian Mechler und Stephan Hocke aus dem A-Kader des DSV gefallen. Mit insgesamt zwölf Springern darf die deutsche Mannschaft bei den Heimspringen aufwarten. Die letzten beiden Springen in Österreich dürfen dann nur noch die sechs Besten bestreiten. Das sind die neun Springer, die von Bundestrainer Werner Schuster fest für die ersten zwei Springen nominiert wurden:

  • Severin Freund
  • Richard Freitag
  • Karl Geiger
  • Michael Neumayer
  • Andreas Wank
  • Andreas Wellinger
  • Danny Queck
  • Tobias Bogner
  • Maximilian Mechler

Die drei übrigen Plätze werden nach dem Continentalcup-Wettkämpfen in Engelberg (27./28.12.2012) festgelegt. So könnte sich auch Martin Schmitt noch einen Start bei allen Tournee-Springen sichern. Zuletzt hatte der Schwarzwälder einen Rücktritt in Erwägung gezogen, sollten seine Leistungen nicht für einen Start bei allen Tournee-Events ausreichen. Gegen die jungen Nachwuchskräfte wird es der 34-jährige trotzdem schwer haben.

Stationen der 61. Vierschanzentournee

Seit 1953 findet die Vierschanzentournee schon statt. Die Stationen Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen sowie die entsprechenden Schanzen haben eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. An folgenden Tagen machen die Springer in den Wintersportorten halt:

  • Eröffnungsspringen in Oberstdorf (29. und 30.12.2012)
  • Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen (31.12.2012 und 01.01.2013)
  • Springen in Innsbruck (03. und 04.12.2013)
  • Drei-König-Springen in Bischofshofen (05. und 06.12.2013)

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