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Offizieller Fahrplan zu deutscher Olympiabewerbung

  • Martin Imruck
Das Präsidium des deutschen olympischen Sportbundes (DOSB) hat auf der heutigen Sitzung in Frankfurt am Main eine Erklärung zu einer möglichen Olympiabewerbung abgegeben. Das Protokoll der Sitzung beinhaltet eine konkrete Vorgehensweise, welche der DOSB auf dem Weg zu einer weiteren deutschen Ausrichtung olympischer Spiele vorsieht.

Bei einer Sitzung in Frankfurt am Main begrüßte das DOSB-Präsidium heute das Interesse an einer erneuten Bewerbung einer deutschen Stadt auf olympische Spiele. Dabei bezog man sich einerseits auf das Vorhaben die olympischen Winterspiele 2022 nach München, Garmisch-Partenkirchen und ins Berchtesgadener Land zu holen, andererseits auf eine Kandidatur Hamburgs oder Berlins auf olympische Sommerspiele.

Das große Interesse spreche für die Faszination, die von solchen Spielen ausgehe, so heißt es im Anfangsteil des Sitzungsprotokolls. London 2012 habe gezeigt, welch positiven Einfluss diese Veranstaltung auf bestimmte Regionen und das ganze Land haben könne.

Im Fall einer Bewerbung verkündete der DOSB, dass gemäß der Mitgliederversammlung im letzten Jahr, zuerst die Zustimmung der Bevölkerung einzuholen sei. Chancen sehe man nur bei einer breiten Zustimmung auf allen Ebenen. Selbiges hatten die Befürworter einer erneuten Olympiabewerbung gefordert. Die Art und den Zeitpunkt einer solchen Bürgerbeteiligung machte der DOSB situationsabhängig.

Entscheidung muss warten

Der DOSB sieht bei der Münchner Bewerbung für die olympischen Winterspiele 2022 in zwei zentralen Themen noch Störfaktoren, die es nötig machen, mit einer Entscheidung zu warten.

Zum einen müssen die Landtagswahlen abgewartet werden, die im September 2013 anstehen. Für eine aussichtsreiche Bewerbung werde eine politische Zustimmung seitens der Regierungs- und Oppositionsparteien benötigt. Im Anschluss an die Wahlen soll der neue Landtag demnach eine Stellungnahme abgeben, sowie einen Finanzierungsüberblick und rechtliche Garantien vorlegen.

Zum anderen, so der DOSB, ist geplant, die Vergabe der olympischen Sommerspiele 2020 abzuwarten. Um diese konkurrieren Madrid, Istanbul und Tokio. Eine Entscheidung wird am 7. September 2013 fallen.

Sind diese beiden Etappen geschafft, könne man im Herbst 2013 erneut beurteilen, ob und welche Bewerbung aussichtsreich wäre, heißt es von DOSB-Seiten weiter.

Rechtzeitige Olympia-Bewerbung

Der DOSB versicherte darüber hinaus, dass die zeitliche Abfolge absolut in den Zeitplan des Internationalen olympischen Komitees passe. Die Fristen für ein erstes Bewerbungskonzept (14.03.2014), sowie das endgültige Bewerbungsdokument (Januar 2015) würden mit der vorgesehenen Planung eingehalten werden.

Damit reagiert der DOSB auf die Kritik, die beispielsweise die Bewegung „München Pro22“ äußerte. Die Anhänger der Initiative verfolgen das Ziel einer früheren Entscheidungsfindung, weil sie den Zeitplan, den der DOSB vorsieht, als zu knapp einstufen.

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