Das Cologne Triathlon Weekend Jörg Birkel

Das Cologne Triathlon Weekend

  • Christian Riedel
Mit rund 4.200 aktiven Triathleten feierte der Köln-Triathlon am vergangenen Wochenende einen neuen Teilnehmerrekord. Dabei blieb die Frage, für wen die Herausforderung größer war: die Veranstalter oder die Teilnehmer.

Als Veranstalter einer der zehn größten Triathlon-Veranstaltungen der Welt hat man es nicht einfach. Davon können die Macher des Cologne Triathlon Weekend ein Lied singen. Nicht nur, dass man über drei Tage hinweg die Athleten über fünf verschiedene Distanzen (Kids, Smart, Olympisch, Halbdistanz, Langdistanz) koordinieren und die Strecken entsprechend planen muss. Wenn dann auch noch das Wetter Kapriolen schlägt, kann schnell das Chaos ausbrechen.

Zumindest am Samstag sorgte das Wetter noch für Kopfzerbrechen. Während es morgens schon vor dem Start der Smart-Distanz (700 Meter Schwimmen, 24 Kilometer Radfahren, 7 Kilometer Laufen) recht warm war, kletterte das Thermometer am Mittag weit über die 30 Grad-Marke. Dies stellte die Organisatoren um Uwe Jeschke vor die schwierige Entscheidung, ob die Teilnehmer über die Olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) einen Neoprenanzug tragen dürfen oder nicht. Die Wassertemperatur lag bei eher kühlen 21 Grad, die Lufttemperatur bei heißen 34 Grad. Die Entscheidung, aufgrund der hohen Außentemperaturen ein Neopren-Verbot auszusprechen war insofern vernünftig, sorgte aber bei so manchem Teilnehmer für Missstimmung. Schließlich hält der „Neo“ nicht nur warm, sondern gibt Auftrieb und sorgt so für eine bessere Wasserlage.

Ein ganz anderes Problem stellte sich am Sonntag dar, an dem die Halb- (1,9km/90km/21km) und die Langdistanz (3,8km/180km/42km) ausgetragen wurden. Denn für Köln wurde vom Deutschen Wetterdienst eine Unwetterwarnung herausgegeben. Dass es bei einigen kurzen Regenschauern blieb, die die Teilnehmer eher erfrischten als behinderten, war für den Veranstalter die Entschädigung für eine vermutlich schlaflose Nacht.

Doch das Wetter ist nur ein kleineres Problem im Vergleich zu den vielen Hindernissen, die sich bei der Planung und Durchführung einer solch großen Veranstaltung in den Weg stellen. So muss beispielsweise die Streckenplanung schon Monate vor dem Wettkampf bei der Stadt eingereicht werden. Anwohner müssen informiert und die Strecken abgesperrt werden. Schließlich wollen die Athleten angefeuert werden und nicht nur übers Land und durch Felder laufen. Hunderte freiwilliger Helfer für die Verpflegungsstände, Streckenposten oder die Medaillenübergabe im Ziel müssen gefunden und koordiniert werden. Ferner müssen Essen und Getränke für die Athleten lange vor dem Wettkampf an die Verpflegungsstände verteilt werden. Die Suche nach Sponsoren, das Einholen von Genehmigungen bei der Stadt und die Gespräche mit Ausrüstern sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt.

Von all der Arbeit im Hintergrund bekommen die Athleten nur wenig mit. Wenn alles funktioniert, war es ein toller Wettkampf. Doch wehe, bei der Zeitmessung stimmt etwas nicht oder an einer Verpflegungsstation ist die Cola ausgegangen. Dann ist der Ärger groß. Zugegeben, bei Startgebühren von je nach Distanz und Buchungstermin 36 bis 380 Euro sollte die Fehlerquote gering sein. Doch darf man nicht vergessen, wie viele Hürden hinter den Kulissen übersprungen werden müssen.

Vom Cologne Triathlon Weekend 2011 wird den meisten Teilnehmern hängen bleiben, dass das Wetter bei den kürzeren Distanzen sonnig bis heiß war, der Fühlinger See dank der für den Rudersport gespannten Bahnen sehr angenehm zum Schwimmen ist und vielleicht, dass Triathlon-Profi und Hawaii-Mitfavorit Andreas Raelert seinen letzten Test-Wettkampf vor der Langstrecken-WM gewonnen hat. Beim Organisatoren-Team um Uwe Jeschke dürfte hängen bleiben, dass sowohl der neue Teilnehmerrekord wie auch die erfolgreiche Durchführung der Deutschen Meisterschaften dafür sprechen, dass es auch 2012 einen Triathlon in Köln geben wird. Und dann hoffentlich bei einfacheren äußeren Bedingungen.

Alle Infos über das Cologne Triathlon Weekend gibt es unter www.koelntriathlon.de

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