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Sind Frauen (vom Kopf her) die besseren Fußballer?
- Redaktion
„Männer gewinnen auf dem Platz, Frauen in der Umkleidekabine!“ So knapp formuliert der Motivationstrainer Matthias Herzog die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Fußballern. Herzog hat sowohl Männer- als auch Frauenmannschaften betreut und glaubt, die geschlechtlichen Eigenheiten, aber auch die Umweltfaktoren auf die kickenden Männer und Frauen genau benennen zu können.
Frauen lösen Probleme durch Kommunikation
Einer der wesentlichen Unterschiede liegt für den Experten im Grundcharakter der Geschlechter: „Frauen tragen Probleme zwischen den Spielen aus, weil sie kommunikativer sind. Sie sind deshalb auf dem Platz immer geschlossener und effektiver als Team.“ In der Tat gelten Frauen als redseliger. Studien haben gezeigt, dass Frauen über den Tag verteilt zwei- bis dreimal so viele Worte sprechen wie Männer. Allerdings: Kommunikationsfähigkeit hin oder her, Frauen sind vor „Stutenbissigkeit“ genauso wenig gefeit wie Männer vor Neid und Machtkämpfen. Das bestätigt auch Matthias Herzog: „Die Eitelkeiten sind bei beiden Geschlechtern gleich groß.“
Reiben sich Männer an der Erwartungshaltung unnötig auf?
Allerdings gibt es bei den Männern einen nicht zu unterschätzenden Störfaktor, den die Frauen nicht haben: die Erwartungshaltung. Der Motivationstrainer erläutert: „Männer haben im Fußball viel mehr Erwartungen zu erfüllen als Frauen. Beim Fußball müssen Männer zuerst männlich sein, dann müssen Männer cool sein. Und Männer müssen auch dann noch gewinnen, wenn es eigentlich nebensächlich ist. So verbrauchen sie an mehreren Fronten ihr Potenzial. Frauen können dagegen von der ersten Sekunde des Spiels an nur Fußballerinnen sein, weil sie keine Klischees zu erfüllen haben. Das macht ihr Spiel deutlich ökonomischer.“
Männer- und Frauenfußball: Unterschiedliche Anreize
In diesen Tagen werden auch die Diskrepanzen bei den Verdienstmöglichkeiten zwischen dem Männer- und Frauenfußball immer wieder diskutiert. Fakt ist, dass bei den Männern deutlich höhere Gehälter gezahlt werden, was vor allem mit dem gewaltigen öffentlichen Interesse einhergeht. Motivationstrainer Herzog macht deswegen auch keinen Hehl daraus, dass das Geld für männliche Fußballer ein großer Anreiz ist: „Männer spielen für Ruhm, Ehre und den Gegenwert in Euro. Da Frauen diese Dimension nicht haben, spielen sie nur für den Fußball!“
Motiviert man Frauen anders als Männer?
Frauen sind somit in gewisser Weise noch Amateure, also wörtlich übersetzt „Liebhaber“ des Spiels. Aus diesem Grund sind sie laut Herzog auch anders zu „packen“: „Bei Männern muss man in der Kabine sehr psychologisch vorgehen und sie teilweise erst hätscheln, ehe sie aufnahmefähig sind. Mit einer Frau kann man dagegen einfach über ihren Fußball reden. So können selbst fünfzehn Minuten Pause effektiv genutzt werden.“
Fast schon logisch ist daher die Quintessenz des Experten: „Frauen sind die absolut besseren Fußballer, weil es bei Frauen nur im das Spiel geht. Als Motivator habe ich im Frauenfußball immer über Fußball motiviert. Bei den Männern motiviert man über zig andere Themen, um am Ende einen guten Fußballer zu haben, der zuerst an Fußball und sein Team denkt, bevor er alle anderen Erwartungshaltungen bedient. Das macht den Mann zur Diva, wo die Frau einfach nur Frau sein kann und muss.“
Mehr Infos über Motivationstrainer Matthias Herzog gibt es hier: www.matthiasherzog.com