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Einmal lächeln bitte – Kurioses und ein bisschen Spaß aus der WM-Vorrunde
- Redaktion
Es waren kuriose und auch witzige Ereignisse der WM- Vorrunde in Deutschland, die neben tollen Spielen und vielen Toren für Furore sorgten…
„Handball“ bei der Frauen-Fußball WM
… Im Spiel zwischen Australien und Äquatorialguinea bekam der Begriff Handball eine ganz neue Bedeutung. Die Zuschauer an den Fernsehbildschirmen, die rund 16.000 Zuschauer im Stadion und die australische Mannschaft trauten ihren Augen nicht. In der 16. Minute prallte der Ball im Straftraum Äquatorialguineas vom Pfosten zurück in den 16-Meterraum, wo ihn die Spielerin Bruna einfach mit den Armen auffing. Das würde man vielleicht noch nicht einmal als kurios bezeichnen. Ein Aussetzer kann schließlich jeder Spielerin einmal passieren.
Das kuriose an dieser Geschichte: Es gab keinen Elfmeter, keinen indirekten Freistoß, nicht einmal einen Pfiff! Schiedsrichterin Gyoengyi Gaal aus Ungarn ließ das Spiel einfach weiterlaufen. Nach dem Regelwerk hätte es aufgrund des Handspiels der Spielerin aus Äquatorialguinea natürlich ganz klar Elfmeter für Australien geben müssen. Die einzige plausible Erklärung für diese gravierende Fehlentscheidung der Schiedsrichterin wäre, wenn diese die Feldspielerin mit der Torhüterin verwechselt hätte. Wer weiß…
Einfach „nicht normal“
… Die zweite sehr dubiose Geschichte nahm mit der Pressekonferenz nach dem Spiel Nordkoreas gegen die USA ihren Lauf. Nordkoreas Trainer Kim Min-Kwang erzählte nach dem Spiel von einem Blitzschlag, der in einer Trainingseinheit in Pjöngjang, mehrere Spielerinnen verletzt habe. Deshalb seien die Spielerinnen mental und auch körperlich nicht in der Lage gewesen, den US-Amerikanerinnen auch in der zweiten Halbzeit noch entscheidend etwas entgegensetzen zu können. Am Tag zuvor hatte das nordkoreanische Team sogar seine Trainingseinheit aufgrund der schlechten Wettervorhersage aus Angst vor einem erneuten Blitzeinschlag verschoben.
„Die betroffenen Spielerinnen mussten in ein Krankenaus gebracht werden. Die Ärzte waren der Meinung, dass diese Frauen nicht in Deutschland spielen sollten“, sagte Kim in der Pressekonferenz. Damit meinte der nordkoreanische Trainer natürlich seine Spielerinnen. „Nicht normal“ scheinen aber auch die Aussagen über diesen „Unfall“, wie es Kim zunächst nannte. Bleibt ihm zu Gute zu halten, dass er sein Team vermutlich nur vor zu harscher Kritik aus der Heimat bewahren wollte. Dass ausgerechnet zwei Koreanerinnen des Dopings überführt wurden, setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf.*
Eine traurige Geschichte
… Wenig zum Lachen gab es nach den vermeintlichen Aussagen der nigerianischen Trainerin Eucharia Uche, die mittlerweile alle lesbischen Spielerinnen aus ihrem Team ausgeschlossen hat. Aussagen wie: „Ich kann diese dreckige Lebensweise nicht tolerieren“, machen in der heutigen Zeit einfach nur fassungslos. Nachdem sich die Medien schnell auf dieses Thema eingeschossen hatten, ruderte Uche schnell zurück und sagte gegenüber „Zeit Online“, jemand habe sie da falsch zitiert. Was das angeht kommen wir was diese Geschichte betrifft, doch wieder zum ursprünglichen Thema zurück. Denn das wiederum ist… lächerlich. Übrigens genauso wie die Fifa, die sich das Ganze zunächst ohne jegliche Art von Reaktion angehört hatte.
„Fußball-Orakel“
… Paul, die Krake, dürfte von der Männer-WM 2010 noch jedem ein Begriff sein. Bei 14 „Vorhersagen“ lag Paul im vergangenen Jahr nur zwei Mal daneben. Bei den tierischen Prophezeiungen aus dem Wasser ist bei der Frauen-WM noch Luft nach oben. Oktopus „Otti“ aus Hannover sagte für die ersten beiden Partien der Deutschen ein Unentschieden voraus. Nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Erst beim dritten Spiel gegen Frankreich lag „Otti“ richtig. Auf dem Land hat Elefantendame „Nelly“ aus Hodenhagen (!) ihre Aufgabe bisher deutlich besser gemacht. In allen drei Spielen lag sie mit ihrem Tipp auf Deutschland als Sieger richtig.
Doch noch ein langer Weg
… Und noch ein kleiner „Witz“ am Rande… Die Frauen bekommen im Falle des Titelgewinns eine Prämie von 60.000 Euro. Die Männer? Bei der WM im letzten Jahr gab es schon 50.000 Euro Prämie für das Erreichen des Viertelfinals. Im Falle des Titelgewinns hätte der DFB jedem Akteur eine Summe von 250.000 Euro gezahlt. 2006, bei der WM im eigenen Land sogar die Rekordsumme von 300.000 Euro. Wie war das nochmal mit der Gleichberechtigung?
*der Fairness halber soll nicht verschwiegen werden, dass auch eine kolumbianische Spielerin unter Dopingverdacht geriet und suspendiert wurde.